Wenn Lächeln auf Grant trifft

Wien mit neuer Kampagne
Zum World Smile Day am 4. Oktober zaubert WienTourismus gemeinsam mit Wiens bekannten Museen den Kunstwerken ein Lächeln ins Gesicht – und hofft, dass dies auch die Besucher zum Schmunzeln bringt. Die Aktion markiert den Auftakt zur neuen Kampagne „Friendly Idols“. Im Rahmen der Kampagne arbeitet WienTourismus mit den führenden Museen der Stadt zusammen, darunter die Albertina, das Belvedere, das Kunsthistorische Museum, das Leopold Museum und das Wien Museum. Diese Kooperation ermöglicht eine innovative Neuinterpretation bekannter Kunstwerke: Durch die App „Artivive“ können Besucher der Museen Werke wie Egon Schieles „Selbstporträt mit Lampionfrüchten“ oder Gustav Klimts „Der Kuss“ in einer überraschenden, lächelnden Version erleben. Insgesamt wurden 14 Kunstwerke digital bearbeitet, darunter Albrecht Dürers „Feldhase“ und das Porträt des jungen Kaiser Franz Joseph I., um den mitunter grimmigen Ausdruck in der Wiener Kunst neu zu interpretieren. Und da Lachen bekanntlich ansteckend ist, sollen auch die Besucher auf diese Weise das Museum mit einem Lächeln im Gesicht verlassen.

Der „Wiener Grant“ ist mehr als nur ein Klischee – er ist ein historisch gewachsenes Phänomen, das tief in der Kultur Wiens verwurzelt ist. Dieser spezielle Mix aus Melancholie, Sarkasmus und pessimistischer Weltsicht prägt das tägliche Leben und findet sich auch in vielen Kunstwerken wieder. Zu den besonderen Highlights der Kampagne zählt das Porträt von Maria Theresia, gemalt von Martin van Meytens, das die Herrscherin als ernste, entschlossene Persönlichkeit zeigt. Lächeln war bei Darstellungen von Herrscher:innen keine Option, sollte doch durch ein ernstes Gesicht ihre Disziplin und ihr Machtanspruch verdeutlicht werden. Ein weiteres Beispiel ist Diego Velázquez’ Darstellung der Infantin, die mit ihrer bedrückenden Traurigkeit die Härte des höfischen Lebens widerspiegelt. In Egon Schieles Porträt von Eduard Kosmack, ausgestellt im Oberen Belvedere, zeigt sich bereits Schieles expressiver Stil: Gebärde, Geste und Mimik sind die entscheidenden Gestaltungselemente seiner Porträts. Der gesamte Körper wird zum Ausdrucksträger menschlicher Empfindungen. Die knochigen Hände und eng an den Körper gepressten Arme unterstreichen Kosmacks verschlossenen Charakter. Vielleicht auch ein Sinnbild des Wiener Grants?

„Friendly Idols“ ist eine Einladung, Wien aus einer neuen Perspektive zu entdecken – durch das Prisma des Grants und der Geschichte, die hinter den ernsthaften Kunstwerken steckt.
Alle Informationen zur Kampagne unter: https://www.unfreundliches.wien.info

Quelle: Wien Tourismus

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