Spanien erlässt neues Gesetz zum Stierkampf
Nach einem gescheiterten Versuch vor drei Jahren, als der sozialistische Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero noch im Amt war, hat die konservative Partei nun die Mehrheit in beiden Kammern des spanischen Parlaments erhalten.
Der Stierkampf wurde zum immateriellen Kulturgut erklärt. Um den Erhalt und die Förderung des Stierkampfes als kulturelles und materielles Erbe aller Spanier zu garantieren, wurde dies laut Juan Manuel Albeanda von der Volkspartei, durchgesetzt.
Unter dem Deckmantel des Kulturaspektes geht es vor allem aber wahrscheinlich um eines – das Business. Die Zuchtbetriebe machen um die 1,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und tragen, laut eigener Rechnung, eineinhalb Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Wohl auch weil junge Spanier sich mehr für Fußball und Motorsport interessieren und die Stimmen der Tierschützer immer lauter werden, klagt die Branche seit ein paar Jahren über Einbußen. Sie legten sich kräftig ins Zeug und sammelten 600.000 Unterschriften für ein Volksbegehren. Mit Erfolg. Als schützenswertes Kulturgut erklärt, hofft man, dass die Kritik verstummt.
Ein in Katalonien verabschiedetes Gesetz, das den Stierkampf in dieser Region verbietet ist nun hinfällig, obwohl das Gesetz, laut Jose Andres Torres von der regierenden Volkspartei, Katalonien nicht dazu zwingt, Stierkämpfe zu veranstalten.
Obwohl sich die spanischen Sozialisten weiterhin an das Motto „Leben und leben lassen“ halten, gilt das für die Kampfstiere noch immer nicht.
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