Schifahren zu Weihnachten oder gar nicht?

Europas Regierungen uneins mit dem Umgang von Winterurlaub
Für Südtirol wäre die Schließung der Liftbetriebe an Weihnachten und Silvester eine Katastrophe: Immerhin stammt fast ein Drittel des Wintersaison-Umsatzes von Italienern, die zwischen den Tagen ihren Skirlaub in der Region verbringen. Dennoch ist die Linie, die der italienische Ministerpräsident Guiseppe Conte vorgibt, klar: Keine Öffnung vor dem 10.Januar.
Diese Lösung hofft er nach Informationen von „tageschau.de“ , im Verbund mit Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emanuel Macron, europaweit durchzusetzen. Es soll auf jeden Fall nicht so sein sein, das im italienischen Friaul die Lifte still stehen, während sie im österreichischen Kärntnen laufen.
Für Österreich scheint die Sachlage klar: Da soll so schnell wie es geht geöffnet werden, schließlich geht es um sehr viel Geld denn knapp 60 Millionen Gäste zieht es Jahr für Jahr in die österreichischen Skigebiete. Eine Verzögerung über das Jahresende hinaus scheint mir der Alpenrepublik nicht zu machen, außer – ja außer es fließen Milliarden an Euros aus dem EU-Haushalt in die Alpenrepublik. Und da geht man im österreichischen Finanzministerium von mindestens 2 Milliarden allein für das Weihnachtsgeschäft aus.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der durchaus von Milliardenverlusten bei der einheimischen Tourismusindustrie weiß, sollten die Schilifte geschlossen bleiben, sieht dies dennoch zur Eindämmung der Pandemie als notwendig an. Auch er würde eine europäische Lösung favorisieren und verweist schon mal Schibegeisterte, die in Risikogebiete wie Österreich und Italien in die Weihnachtsferien gehen wollen, auf eine zehntägige Quarantäne hin, die sie bei der Rückkehr erwarten würde.
Allerdings wird bei allen Äußerungen nicht zwischen „Skifahren“ und „Ski-Urlaub“ unterschieden. Für Südtirols Landeschef Arno Kompatscher muss daher klar gesagt werden, wann nach den Weihnachtstagen eine halbwegs normale Aktivität in den Skigebieten wieder aufgenommen werden kann. Wie mit Tagesausflügern im eigenen Land oder über Ländergrenzen hinweg umgegangen werden soll, falls Lifte geöffnet würden, ist derzeit innereuropäisch komplett unbedacht. Allerdings hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Spekulationen aus Österreich auf Tagestouristen aus Bayern schon eine Absage erteilt: Wer aus "nicht triftigen" Gründen ( und dazu gehört Skifahren) nach Österreich fährt, muss bei der Rückkehr auch innerhalb der 24-Stunden-Frist für 10 Tage ohne Lohnausgleich in Quarantäne.

Quelle: div

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