Kneippen im Winter
Im Winter zieht es immer wieder hartgesottene Wasserratten zum Eisbaden. Sie schwören auf die nachhaltige Stärkung des Immunsystems und den positiven Einfluss auf die Psyche. Eine traditionelle Methode, um dem Körper einen vitalisierenden Kick zu verleihen, ist das Schneegehen in Verbindung mit dem altbewährten Kneippen. Bereits im 19. Jahrhundert entdeckte Sebastian Kneipp das Wirkprinzip des Wassers zur Gesunderhaltung des Körpers. Denn bei den Kneipp-Anwendungen spielen Temperaturreize eine Schlüsselrolle. Für einen langsamen Einstieg sind Wechselanwendungen (kalt/warm), wie zum Beispiel dem Arm- oder Fußbad, ideal.
Die Abhärtung durch die Kälte des Schnees bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Die Kälte fördert die Kalorienverbrennung, erhöht die Zahl der weißen Blutkörperchen für eine stärkere Immunabwehr und regt die Schilddrüsenaktivität an. Durch die Produktion von braunen Fettzellen und Unterhautfettgewebe lernt der Körper, sich selbst zu wärmen. Aktivierte braune Fettzellen können täglich 200 bis 400 Kalorien verbrennen, was sich positiv auf das Gewicht auswirken kann. Auch das psychische Wohlbefinden wird durch die Kälte beeinflusst. Der Körper schüttet Glückshormone wie Noradrenalin, Dopamin und Endorphine aus, die sich positiv auf die Stimmung, Aufmerksamkeit und Konzentration auswirken. Dies führt zu einem wacheren, positiveren und energiegeladenen Gefühl. Besonders eindrucksvoll ist die schmerzlindernde Wirkung. Die Anwendung von kaltem Wasser verengt die Arterien, hemmt Entzündungen und reduziert den Flüssigkeitsaustritt aus Gefäßen. Dieser Effekt wird nicht nur bei akuten Verletzungen, sondern auch bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Neurodermitis und Schuppenflechte erfolgreich in der Schmerztherapie eingesetzt.
Langsam beginnen
Es ist ratsam, die Füße vor Beginn warm zu halten. Beim Gehen im Schnee empfiehlt es sich, so lange durch den Schnee zu gehen, bis es unangenehm wird. Erstaunlicherweise reichen bereits 30 Sekunden aus, um eine positive Wirkung zu erzielen. Länger als drei Minuten sollte man aber nicht Schnee gehen. Wichtig ist, dass die Füße nach der Anwendung schnell wieder warm werden. Die Kneipp-Experten aus Bad Wörishofen empfehlen, trockene Strümpfe und geeignetes Schuhwerk bereitzuhalten. Dazu gehört auch ein abschließendes zügiges Gehen von etwa 15 Minuten.
Schneegehen nicht für Jedermann geeignet
Beim Schneetreten sind einige Punkte zu beachten, die von Personen mit folgenden Erkrankungen vermieden werden sollten: Frieren und Frösteln mit kalten Füßen, Menstruation, Unterleibsinfektionen, Harnwegsinfektionen, akute Blasen- und Nierenerkrankungen sowie schwere arterielle Durchblutungsstörungen (AVK Grad II-IV). Kneipp-Experten aus Bad Wörishofen empfehlen, nur durch weichen Schnee zu stapfen, da verharschter Schnee zu Schnittverletzungen führen kann.
Mehr zu Bad Wörishofen unter https://www.bad-woerishofen.de
Quelle: Bad Wörishofen
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