bo, Start auf der 1 des Machico-Kurs
bo, Blick auf Teich und Meer auf dem Desertas-Kurs
bo, aufwärts zum Klubhaus
bo, der "Serras"-Kurs
bo, Spiel über tiefe Gräben
Der Golfplatz Santo da Serra auf Madeira im Test
Schon der Anflug beim Flughafen Madeira lässt mit seiner an den Berg geklebten, auf Betonstelzen ins Meer reichenden Landebahn erahnen, das auf dieser Insel wenig ebene Flächen zu finden sein werden. Genau auf Höhe Mitte Landebahn geht von der Autobahn eine Straße im rechten Winkel die Anhöhe hinauf und immer höher, teils mit Serpentinen zum Golfplatz Santo da Serra. Es werden 700 Meter sein, die man sich vom Meer aus hinaufgeschraubt hat und schon der Blick vom Parkplatz und der Terrasse entschädigt für die Mühen. Der Ausblick lässt das Herz höher schlagen: Über das wellige satte Grün der Fairways hinweg blickt man auf den tiefblauen Atlantik, die auslaufende tiefbraune Hügelkette der Halbinsel im Osten von Madeira. Von hier oben erscheint die Insel völlig unbewohnt und der Golfplatz als einzige Oase. Um diesen Blick genießen zu können, braucht es allerdings die richtige Jahres- und Tageszeit, denn oft liegt der Platz mal über, mal unter, manchmal aber auch in den Wolken und dann sollte man diesen Kurs eher nicht besuchen (Anruf von der Hotelrezeption schafft Aufklärung, auch über die doch deutlich kühleren Temperaturen ).
Der Golfclub Santo da Serra wird oft beworben mit dem Schlagsatz „ einer der schönsten Gebirgsplätze Europas“, und auch, wenn das Kerneuropa doch knapp 1000 Kilometer entfernt liegt, dieses Etikett trägt er zurecht. Ein eigenes Schild schon an der Autobahnausfahrt weist den Weg auch dem Touristen, der kein Portugiesisch versteht, und an der Rezeption des großzügig geschnittenen Klubhauses wird man freundlich und hilfsbereit begrüßt. Insgesamt stehen 27 Loch zur Verfügung, wobei der „Serras“-Kurs mit 2743 Metern Länge für Herren, 2506 Meter für die Damen, als für jede Spielstärke geeignet zählt und gern als Schattenplatz für heissere Tage tituliert wird.
In der Regel spielt man zunächst den roten Kurs „Machico“ ( 2890 Meter für die Herren, 2613 Meter für die Damen) bevor man den blauen Kurs „Desertas“ ( Herren 2863 Meter, Damen 2535 Meter). Für diese beiden ist ein Slope von 127 und ein CR von 69,9 für Herren,
und 125 sowie 72,1 für Damen angegeben. Ebenso heisst es, dass ein Handicap von 36 für die Damen und 28 für die Herren vorgegeben ist. In der Praxis wird dies aber offensichtlich nicht überprüft. Für jede 9-Loch-Runde gibt es jeweils eine eigene Startzeit, was Toilettengänge und/oder Pausen einfach möglich macht, denn alle drei Kurse starten und enden direkt am zentralen Klubhaus. Dort sind die Preise auf normalen Niveau Madeiras, ein kleines Sandwich ist ebenso zu haben, wie ein größeres Essen und spätestens nach der Runde sollte man sich die Zeit nehmen und auf der Terrasse ein Bier oder einen Madeirawein, was immer mit einer Handvoll Oliven daherkommt, geniessen. Der Blick gehört definitiv zum schönsten, was Europa zu bieten hat.
Der Platz war zum Testzeitpunkt sehr gepflegt, oft monierte harte Bunker trotz kräftigen Regens an den Vortagen nicht zu entdecken. Toiletten gibt es auf der Runde nicht, ebenso wenig begegnete uns ein Marshall oder rollender Getränkeservice. Das Greenfee für 18 Loch erscheint mit 110 Euro ( 9- Loch 65 Euro) etwas teuer, doch da die meisten Hotels über Sonderkonditionen mit 30 Prozent Rabatt verfügen, eher als Punkt für aufmerksame Planung.
Dies gilt auch für die Anreise. Wer nicht über einen eigenen Mietwagen verfügt, kann die circa 25 minütige Anfahrt von der Strandhotel-Promenade von Funchal auch mit einem Shuttle-Service des Golfclubs überwinden. Die Preise im Proshop orientieren sich deutlich an den besten Golfclubs weltweit, werden meist als überteuert empfunden. So sehr das Klubhaus mit seinen großzügigen Umkleiden auch in Sachen Komfort besticht, fehlen zumeist Kleinigkeiten für wirklich „großes Kino“. Das man seine Schläger nach der Runde nur in einem schwarzen Plastikeimer, ausgestattet mit einer einzigen Handbürste, waschen kann, der dann auch noch von Spielern umlagert ist, ist weit unter dem Niveau, auf dem sich der Club sieht. Aber das sind wirklich Petitessen, aber eben Petitessen die wahre Größe letztlich offenbaren. Nichtsdestotrotz: Ein Platz, den man einfach mal gespielt haben sollte.
Zur Webseite:https://www.santodaserragolf.com
ebenfalls im Test, der Palheiro Golf Club über Funchal/Madeira:http://https://www.reisenundgolfen.de/index.php?set=details&id=1122&cat=golf#2
Alle getesteten Golfplätze finden Sie unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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