Public Area
Rolss Royce Cabriolet
Bunker von St.Andrews
Sieger Romero
Die BMW International Open 2017 in München-Eichenried
Wer zum ersten Mal ein solches Turnier in Deutschland erleben durfte , wird sich die Augen gerieben haben: kostenloser Shuttleservice von der S-Bahn zum Austragungsort, dem Golfclub München-Eichenried, große Wiesenflächen ,die – ausgelegt mit Aluminiumplatten als Fahrbahnen – als Parkplätze dienten, eine eigens aufgebaute Fußgängerbrücke zwischen den Parkflächen und dem Klubgelände. Eine erstaunliche Unaufgeregtheit und Freundlichkeit bei den Hostessen, die im Vorzelt Tickets verkauften oder Ehrengäste empfingen, machten Laune. Auch die Kontrolle des mitgebrachten Gepäcks und Security-Checks am Eingang liefen professionell und sehr höflich ab.
Wer dann das Klubgelände betrat, erlebte eine Public Area, wie man sie noch nicht erlebt hat: Über 70 Aussteller in weißen Pagodenzelten, großzügig angelegte Erholungsflächen, überall große Leinwände, die Ergebnisse oder Bilder übertrugen. Alle Wege über Wiesen ausgelegt mit den schon genannten Aluminiumplatten mit Teppich überzogen. Alle Highlights der BMW Fahrzeugpalette waren ausgestellt, eines der schönsten sicherlich das Rolls Royce Cabriolet. Seit 1989 richtet BMW das traditionsreichste European-Tour-Turnier auf deutschem Boden aus. Lange Jahre fand die BMW International Open am Unternehmenssitz in München statt, 2012 wurde erstmals im Golf Club Gut Lärchenhof bei Köln abgeschlagen, seither wechseln sich beide Austragungsort ab.
Die 29. Auflage der BMW International Open versprach ein sportliches Highlight zu werden. Das Spielerfeld wurde angeführt von Sergio García, Henrik Stenson und Martin Kaymer. Dazu kamen die Major-Sieger Ernie Els und José Maria Olazábal, der aktuelle europäische Ryder-Cup-Kapitän Thomas Bjørn sowie die derzeit sehr formstarken Bernd Wiesberger und Tommy Fleetwood. Alle weiteren sechs deutschen European-Tour-Spieler sowie die beiden Spanier Pablo Larrazábal und Rafa Cabrera-Bello schlugen ab.
Begonnen hatte die Turnierwoche bereits am Dienstagabend mit der „BMW Major Champion Challenge“, bei der Martin Kaymer (US PGA Championship 2010, U.S. Open 2014), Henrik Stenson (Open 2016) und Sergio García (Masters 2017) zu einem launigen Wettbewerb antraten. Da sie auch die Trophäen ihrer Major-Erfolge mitgebracht hatten, waren zum ersten Mal in München die begehrtesten Trophäen der Golfwelt – der Claret Jug (Open Championship), das Grüne Jackett (Masters), die U.S.-Open-Trophäe und die Wanamaker Trophy (US PGA Championship) – gleichzeitig zu bestaunen. Zusammen mit Stensons Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2016 waren diese Trophäen vor der Tribüne und dem VIP-Zelt an Loch 18 ausgestellt.
Auf der ersten Runde am Donnerstag gelang Paul Peterson aus den USA und dem späteren Überraschungssieger Romero jeweils ein Hole-in-One, wofür es am zweiten Loch jedoch „nur“ eine Magnum-Flasche Champagner gab. Für ein Ass auf der 17. Spielbahn war beim Hole-in-One Award ein BMW i8 Protonic Frozen Black Edition im Wert von 140.000 Euro ausgelobt, mit dem aber leider keiner der Teilnehmer nach Hause fahren durfte.
Nach dem zweiten Tag standen auch die Spieler für die Endrunde fest. Unter ihnen war allerdings nicht Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer, der vor 16.500 Fans bei sonnigen, aber windigen Verhältnissen nach seiner zweiten 72er-Runde die magische Marke um einen Schlag verfehlte und damit die beiden letzten Runden am Wochenende als Zuschauer verfolgen muss. Der zweimalige Major-Sieger, der die BMW International Open 2008 gewonnen hatte, fand wie schon am Donnerstag nicht seinen Rhythmus. Der Engländer Richard Bland stahl am dritten Tag der BMW International Open im Golfclub München-Eichenried dem Masters-Champion und Top-Favorit Sergio García mit spektakulärem Golf zeitweise die Show und ging gleichauf mit dem Spanier als Spitzenreiter in die letzte Runde am Sonntag. Besonders ein perfekter Rettungsschlag aus dem Wasserhindernis, mit dem er auf dem 11. Loch sogar ein Birdie vorbereitete, und ein spektakulärer zweiter Schlag zum Eagle auf der 13. Spielbahn rissen die 14.000 Zuschauer mit.
Der Argentinier Andrés Romero gewann schließlich in einem hochspannenden Finale sensationell die 29. BMW International Open. Romero setzte sich im Golfclub München Eichenried nach einem faszinierenden Vierkampf mit 271 Schlägen (-17) gegen den favorisierten Masters-Champion Sergio García aus Spanien, den Engländer Richard Bland und den Belgier Thomas Detry durch, die als gemeinsame Zweite jeweils nur einen Schlag mehr benötigt hatten (alle -16).
Im kommenden Jahr wird die Jubiläumsausgabe zum 30. Geburtstag der BMW International Open turnusgemäß wieder im Golf Club Gut Lärchenhof in Pulheim vor den Toren von Köln ausgespielt.
Quelle: eigen
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