Edel sei der Club, abwechslungsreich und gut

Der Golfclub München-Riedhof im Test
Der Golfclub München-Riedhof liegt bei Egling im Umfeld von Wolfratshausen und ist nicht ganz so leicht zu finden, wie die beiden nahegelegenen Golfclubs Bergkramerhof und Straßlach. Doch der Weg lohnt sich, wenn es mal edel, abwechslungsreich und gut sein soll. Der Klub wurde in einen Gutshof gebaut, verfügt über reichlich Parkplätze, Umkleiden vom feinsten, einem extrem gut ausgestatteten ProShop und sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen bei der Anmeldung.
Einige Klischees, die über das Leben im Upperclass- Golf in Umlauf sind, werden hier durchaus erfüllt. Das Bag wird bereitgestellt, im Cart liegen Handtücher und ein Badetuch für Schweiß oder Regen bereit, im Kühlfach lagern 2 Flaschen Wasser, selbst Tees stecken schon in den Halterungen. Keine Frage, auch auf der Driving Range gibt es die Bälle bereits am Abschlag zur Pyramide gestapelt, eine schnöde Ballmaschine, die für ein paar Münzen oder Tokens ein paar Bälle ausspuckt, braucht es hier nicht. Achja, Greenfee- Spieler erhalten auch noch ein Birdiebook mit auf den Weg.
Das Ganze hat natürlich seinen Preis, 100 Euro muss man für das Greenfee ausgeben, an Wochenenden geht es nur auf Einladung eines Mitglieds, und VcG-Spieler sowie DGV-Mitglieder ohne regionale Kennung auf dem Ausweis werden mit zusätzlichen 20 Prozent auf alles gecharged. So gesehen ist dann ein Cart für 40 Euro für eine Runde fast schon eine Okkasion, was für eine ordentliche Mitgliedschaft wieder nicht so zutreffend ist: Man erwartet den Erwerb eines Anteils im mittleren 5-stelligen Bereich, dazu kommt dann ein Jahresbeitrag von knapp 3300 Euro, der aber auch einen Gastro-Zuschlag von 300 Euro enthält ( außerordentliche Mitglieder zahlen statt des Kommanditanteils nochmal zusätzlich 600 Euro pro Jahr, bei längerer Bindung entsprechend weniger). Kein Wunder also, das hier eher Spieler aus Grünwald, Pullach und Harlaching zu finden sind, die den außerordentlichen Service des GC München-Riedhof schätzen und auch gern „a bisserl unter sich“ bleiben.
Wer sich aber auf den Golfplatz einlässt( Herren 5865 Meter, CR 71,5,Slope 132; Damen 5172 Meter, CR 73,5, Slope 133), darf sich auf sportlich- ambitioniertes Spiel in topgepflegter Umgebung freuen. Das Birdiebook lässt keine Fragen offen, enthält eine Zeichenerklärung, Übersicht, Scorerkarte, Fahnenposition ( wechselt jeden Tag), Platzregeln, Etikette und Spielvorgabentabelle.
Zwischen den Grüns und den Abschlägen liegen teilweise etliche Meter, der Platz selbst ist leicht hügelig, so dass ein Cart durchaus sinnvoll erscheint. Zwar sind ausreichend Wetterschutzhütten vorhanden, doch hat man bei den Toilettenhäuschen gespart, auch da wird man wohl ein Cart brauchen. Die ersten beiden Löcher führen mit gebührendem Abstand um die Driving Range, bevor Bahn 3 , einem Dogleg nach rechts mit Gebüsch und Wasser, schon einmal deutlich macht, was auf den Spieler zukommen wird. Bahn 4 mit Handicap 1 ist ein Par 5 in klassischer S-Form, das neun strategisch eingebaute Bunker aufweist. Greenfeespieler könnten vor allem nach der 6 Schwierigkeiten haben, den richtigen Weg zu finden. Natürlicherweise würde man sich nämlich zum Abschlag der 13 bewegen, nach der 9 wiederum liegt die ja bereits gespielte 7 am nächsten. Hier wäre eine bessere Ausschilderung mehr als sinnvoll. Die hinteren 9 Bahnen weisen mehr Wasserhindernisse aus, das hochstehende Rough kann eine hohe Verlustrate an Bällen bedeuten. Die Bahnen sind so vielfältig, das keine Langeweile aufkommen kann.
Bevor die Gastronomie mit ausgezeichneter Küche und mit bei dem Klub entsprechendem Preisniveau gelobt wird, muss beim Riedhof besonders der englische Greenkeeper gelobt werden. Neben der perfekten Grasmischung für Fairway und Grüns hat er es geschafft, den ganzen Platz in saftigem Grün zu halten, während anderswo schon deutliche Dürre-Spuren zu verzeichnen waren.
Zusammenfassend: Ein nicht ganz billiges Vergnügen, aber ein „Must“ nicht nur für Golfer im Süden der bayerischen Landeshauptstadt. So gesehen sind die abgewandelten Worte von Johann Wolfgang von Goethes Vers „ das Göttliche“ durchaus angemessen.
Weitere Informationen unter https://www.riedhof.de

Quelle: eigen

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