Halfway-Hütte entschädigt für fehlende Clubterrasse

der Golfclub Achental im Test
Das Golf Resort Achental beim oberbayerischen Grassau nahe des Chiemsee gelegen dient vielen Fußball-Bundesligisten als ideales Sommercamp, um den letzten Schliff in die Mannschaft zu bekommen ( die U 21-Nationalmanschaft bereitete sich hier auf ihren diesjährigen Europameister-Titel vor). Wahrscheinlich liegt dies an den Bedingungen mit Trainingsgelände und Unterkunft.
Dass sich hochklassige Fußballvereine das Golf Resort Achental zur Vorbereitung für die Saison aussuchen, spricht damit für das Resort, der Golfplatz dürfte bei deren Überlegungen eher eine untergeordnete Rolle spielen, obwohl dieser sicher nicht für einfaches Sommertingeltangel gebaut wurde. Der Platz ( Herren 5475 Meter, Slope 130 , CR 69,3; Damen 4630 Meter, Slope 126, CR 69,8) gehört der Kategorie „sportlich anspruchsvoll“ an, auch wenn er eben in der Landschaft liegt und daher auch gut gelaufen werden kann.
Was den Platz ausmacht, sind verschiedene Elemente:
Zum einem ist da die Lage in einer Moor-und Wiesenlandschaft. Das Auge ist begeistert von den saftigen Fairways, die auch in einem Sommer wie diesem immer noch saftig sind, ganz zu schweigen natürlich vom herrlichen Alpenpanorama, bei dem man die Kampenwand und sogar den Wilden Kaiser ausmachen kann. Gleichzeitig zwingt es zu Fairways, die eher schmal bleiben, die Roughs, Schilfgürtel und tiefblauen Seen und Teiche geben verlorene Bälle auch nicht wieder her.
Zum zweiten hat der Architekt Thomas Himmel nicht mit Sand gespart und den Platz reichhaltig mit Bunkern in jeder Form mal mit sanften, mal mit schroffen Bunkerkanten ausgestattet.
Zum dritten die ( so werden es viele sehen, die mit guter Schlagzahl in die Nähe der Fahne kommen) „vermaledeiten“ Grüns. Selten findet man so perfekt aufgebaute Grüns mit optimal herausgestanzten Löchern, aber selten eben auch Grüns, die rasend schnell und extrem buckelig modelliert worden sind. Hier geht so mancher Score dann endgültig den Bach runter.
Dieser Platz wird extrem gut in Schuss gehalten, der Bunkersand ist wie er sein sollte, die Rechen-Stile gebogen, was fest installierte Haken überflüssig macht. Mit 79 Euro während der Woche und 99 Euro am Wochenende ist das Greenfee fair bezahlt ( Hotelgäste bezahlen 59 in der Woche und 69 am Wochenende). Wer sich ein Cart leistet, wird mit GPS-Bildschirm, Kühlbox mit Wasser und Eis befüllt sowie 2 Handtüchern verwöhnt. Auch das Personal im Pro-Shop ist freundlich und hilfsbereit, das Angebot überraschend vielfältig.
Der heimliche Star des Platzes ist allerdings die Hütte vor Loch 6 und nach Loch 10. Hier gibt es nicht nur sehr gepflegte Toilettenanlagen, sondern auch eine wunderschöne Terrasse und sogar einen bestuhlten Steg direkt am größten See des Platzes mit Gastronomie, die das wesentliche für Halfway-Breaks ( die per Schild als „bayerische Gemütlichkeit“ angepriesen wird) vorhält. Das gleicht dann auch das fehlende Klubhaus mit Terrasse aus, der Gast wird da wohl in die Hotelanlage ausweichen (müssen).
Generell ist der GC Achental ein Platz, den man spielen sollte, wenn auch sinnvollerweise gleich mindestens zweimal. Beim ersten Mal konzentriert man sich vielleicht zu sehr auf den ersten Schlag und "übersieht" die Finessen, die im weiteren Verlauf der Löcher auf den Spieler lauern.
Weitere Informationen unter https://www.golf-resort-achental.com

Quelle: eigen

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