bo,Loch4
bo, Hanglagen
bo, Bayerischer Linkskurs
bo, Clubhaus
Der Golfclub Bayreuth im Test
Oberhalb der oberfränkischen Wagnerstadt thront der Golfclub Bayreuth, dessen Anlage ein bayerischer Linkskurs ist. Als Linkskurs gelten eher sandige Plätze mit vielen Bunkern, meist windig ohne großen Baumbestand, bei denen Loch 9 am weitesten vom Klubhaus entfernt liegt und die am Meer entstanden sind. Gerade letzteres lässt sich in Bayreuth naturgemäß nicht finden und auch das mit dem Loch 9 stimmt nicht so ganz. Dennoch überwiegen die ersten drei Kriterien und machen den Platz zu einem im landläufigen Sinne „bayerischen Linkskurs“.
Und Linkshänder lieben diesen Platz, denn endlich, endlich sind sie im Spiel mal im Vorteil: Ganze 12 (!) Löcher haben auf der rechten Seite eine „Aus“-Linie, die Rechtshänder mit dem Drang zum Slice beim Abschlag einiges an Score-Punkten kostet. Der anspruchsvolle Platz weist mit 5676 Metern ( 130 Slope, CR 70,2) für Herren und 4964 Metern ( 128 Slope, CR 71,5) keine großen Entfernungen zwischen den Grüns und den nächsten Abschlägen auf. Dennoch ist er nicht leicht zu Fuß zu bewältigen, denn er zieht sich an einigen Hügeln entlang. Das sanfte Auf und Ab des Platzes bietet dafür tolle Ausblicke auf die Stadt Bayreuth, die Eremitage (eine barocke Parkanlage mit Wasserspielen und Bauwerken, wie der Orangerie mit dem Sonnentempel) und das Fichtelgebirge.
Mit seinem sanft nach rechts abfallenden Fairway ( und einer fast durchgängigen Aus-Linie auf der rechten Seite) zeigt schon Loch 1 ( ein Par 5 mit 440 Metern Länge für Herren), auf was man sich eingelassen hat, wenn man diesen Platz spielt, auch wenn dieses noch relativ waagrecht angelegt ist.
Besonders hübsch ist das zweite Par 5 ( Loch 4), dessen Schwierigkeiten sich 125 Meter vor der Fahne offenbaren: ein mittig angelegter Bunker, bewacht den dahinter befindlichen Graben, der die beiden links und rechts vom Fairway gelegenen Teiche verbindet. Die kleine Steinbrücke, die darüber führt, erinnert ein wenig an den „Ur“-Platz im schottischen St.Andrews.
Eine Wetterschutzhütte findet sich am rechten Rand von Bahn 9 ( natürlich mit Auslinie), ein festes Häuserl bei Loch 10, das das vom Klubhaus am weitesten entfernte Loch ist. Bei einem weit einsichtigen Linkskurs heisst es damit Ein- und Aushalten, wenns denn mal pressiert. Hier herrscht ein wenig Nachholbedarf, eine etwas zentralere Anlage rund um die bereits bestehende Wetterschutzhütte zwischen Loch 8 und 13 wäre sehr sinnvoll. Der Platz ist sehr gepflegt, die Greenkeeper aufmerksam, hilfsbereit und freundlich. Mit 50 Euro während der Woche und 65 Euro am Wochenende liegt das Greenfee bayernweit eher am unteren Ende der Skala, der ebenfalls bespielbare 9-Loch-Platz wird mit 20 Euro berechnet.
Stolz sind die Bayreuther auf ihr neues lichtdurchflutetes Clubhaus. Auch wenn von der Terrasse aus „nur“ der Abschlag von Tee 1 zu sehen ist, lohnt sich der Besuch nach der Runde. Dort wird das örtliche Weißbier in überdimensionalen Weingläsern mit Stil ausgeschenkt, dunkel in der Farbe und köstlich im Genuß. Ein besonderes Lob muss der Club für sein Birdiebook erfahren: jedes Loch ist präzise beschrieben mit klaren Meterangaben für Entfernungen, Grünbreiten und –längen, die Himmelsrichtung und der Weg zum nächsten Tee, Wetterschutzhütten, Toilettenanlagen wurden eingetragen. In der Mitte des Heftchens ist ein Übersichtsplan, auch an die Kurs-Rating-Tabellen, Platzregeln und eine Score-Karte wurde gedacht.
Weitere Informationen unter https://www.golfclub-bayreuth.de
Alle getesteten Golfplätze finden Sie unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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