Betonquader und Agaven auf Loch 6
Orangen, soweit das Auge reicht
Avokadobaum im Fairway
Blich von der Hotelterrasse auf Loch 9
große Tellerbunker
der Golfplatz Il Monesteri im Test
Orangen, Zitronen, Bergamotte, Chinotto, dazu Lavendel und Thymian. Was nach den Duftnoten eines italienischen Parfums klingt, ist das Bouquet, das den Spieler des Golfplatzes Il Monasteri in der Nähe der sizilianischen Stadt Syracusa erwartet. Der relativ neue Platz (2012) wurde in die Liegenschaften eines alten Klosters gebaut, das jetzt als ein neues 5-Sterne-Hotel strahlt. Unzählige Olivenhaine und Zitrusfrüchte-Plantagen durchziehen den Golfplatz, flankiert von Lavendel- und Thymianbüschen. Der Clubmanager animiert Greenfeespieler geradezu zu pflücken und zu essen, was immer man möchte, daher stellt sich die Frage nach Erfrischungen am Platz erst gar nicht. Und die Geschmacksnoten könnten nicht unterschiedlicher sein: Spielt man sich zunächst durch süsse Blutorangen werden es später sehr saure Zitronen und bittere Apfelsinen sein, bis man sich wieder zu erfrischenden Mandarinen spielt. Die Bäume blühen und tragen gleichzeitig, was den Genuß für Mund und Nase ausmacht.
Da wird das Spiel fast zur Nebensache, was aber bei diesem Platz wirklich ungerechtfertigt wäre: Mit 6118 Metern ( CR 73,5; Slope 140) für Herren und 5019 Meter ( CR73,2;Slope134) ist dieser Platz doch sehr anspruchsvoll. Auch wenn die Zitrusfrüchte dominieren, kann der Platz mit drei verschiedenen Landschaftstypen prahlen: Im Norden der Anlage dominieren die Plantagen ( Löcher 1 mit 4 und 15 mit 18) im Süden öffnet sich die Anlage fast zum Linkskurs mit vielen Wasserhindernissen. Dort bewacht ein großer Avokado-Baum den hinteren Teil von Loch 10 und das anschließende Loch, ein Par 4 mit Handicap 1 wird rechts von einer Aus-Linie und links von einem See begrenzt. Sehr interessant ist der östliche Teil des Platzes: Loch 5 ist ein schönes Par 3 mit Orangenbäumchen als Hindernis, während Loch 6 , ein Par 4 mit Handicap 2, nicht nur mehrere Betonklötze im Fairway aufweist, sondern auch noch von Agaven umrahmt ist. Bälle suchen macht da nur für Spieler Sinn, die sich gerne die Arme aufkratzen. Daran schließt sich ein langes Par 5 an im typischen Parklandstil bevor mit Loch 9 ein wunderschönes Par 3 auf den Spieler wartet. Von oben gilt es über einen See zu spielen, das Grün liegt im Schatten mächtiger Bäume und eine mögliche Blamage im Angesicht der Hotelgäste, die sich mit bester Sicht auf der Klosterterrasse befinden.
Einer der schönsten Plätze Siziliens fristet immer noch ein Schattendasein. Das liegt weniger an den Preisen ( am Wochenende kostet das Greenfee 80 Euro) und schon gleich gar nicht am Essen und den Getränken im nach einem Gutsherrenhof angelegten Klubhaus, sondern offensichtlich daran, dass Platz und Hotel für längere Zeit brach lagen. Das hat sich jetzt mit einem neuen Management völlig geändert. Dieser Platz wird mit Sicherheit eine der Topadressen für Golflehrer werden, die ihren Schülern mit Herbst- und Frühjahrskursen etwas wirklich Besonderes bieten wollen. Moderne Hotelzimmer, feinste sizilianische Speisen und den tollsten Duft inklusive.
Mehr unter https://www.imonasterigolfresort.com
Alle getesteten Golfplätze finden Sie unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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