gcs,Loch17
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bo,Loch12
Der Golfclub Starnberg im Test
Was erwartet man von einem Golfclub Starnberg? Immerhin hat die oberbayerische Stadt am See die höchste Cabriodichte der Republik. Also denkt man an ein schniekes Clubhaus, den Parkplatz voller Boxter, Lambos, vielleicht ein Mercedes 250 SEL, viele Karo-Beinkleider, Hummer mit Champagner auf der Restaurantkarte und natürlich einen Blick auf den See.
So gesehen ist der Besuch des Golfclub Starnberg, der in Hadorf liegt, eher eine Enttäuschung. Ok, das Clubhaus ist etwas über dem Schnitt, auf dem Parkplatz tummeln sich große SUVs wie anderswo auch, subjektiv sind auch mehr ältliche Karos unterwegs, aber tolle Ausblicke, gar auf einen See: Fehlanzeige! Die Ausblicke sind – soweit vorhanden – geprägt von der klassisch oberbayerischen Hügellandschaft, ein bisserl Alpenfolklore, ein bisserl Kuhdorf mit Pferdekoppel.
Abschlagszeiten gibt es so nicht, man wirft einen Ball in die Spirale am Abschlag 1 und wartet, bis man dran ist. Das erste Loch ist ein Par 5, wobei eigentlich nur die Driver-Zone einsichtig ist, denn dieses Dogleg steigt ab dem Knick deutlich nach links an, auch das Grün ist nicht einsichtig. Die nächsten 8 Löcher sind eher flach, wobei die 7 und 8 durch ihre Lage direkt am Waldrand manchmal geteilte Fairways aufweisen können: direkt am Waldrand weich und nass, am linken Spielfeldrand knochentrocken und hart. Der zweite Teil des Platzes gleicht dann eher einer Berg-und Talbahn mit fantastischen Abschlägen und nervenraubenden hochgelegenen Grüns. Spielerisch sind die knapp 6000 Meter für Herren (5300 Meter für Frauen) eine echte Herausforderung, wechselnde Untergründe und häufige Schräglagen wechseln sich ständig ab oder treten in Kombination auf. Am Testtag waren einige Fairways leider sehr ausgegrast, die Grüns aber durchweg sauber und sehr gepflegt. Konditionsschwächere sollten sich vor allem mit Blick auf die hinteren 9 Löcher vielleicht zu einem Cart entschliessen.
Auch die Preise sind eher Hadorf als Starnberg. Das Greenfee liegt wochentags bei 65 Euro, am Wochenende bei 95 Euro, das Cart kann für 30 Euro, ein Trolley für 5 Euro gemietet werden. Fürs Tagesgreenfee gibt’s dafür nicht nur einen billigen Zettel ans Bag, sondern gleich ein schwarzes Plastikteil in Form des Clublogos.
Mitglieder dagegen werden eher nach Starnberg als nach Hadorf verortet: Es braucht einen Fürsprecher, einen KG-Anteil von 12500 Euro, zuzüglich einer „Aufnahmegebühr“ von 1500 Euro sowie jährliche Kosten um 1500 Euro.“Junge“ Golfer ( sieht der Golfclub Starnberg bis zum Alter von 40 Jahren) können auch ohne KG-Anteil Mitglied sein, gestaffelt von 450 Euro für Studenten, bis 36 -40 Jahre bei 1980 Euro.
An 2 Testtagen fiel auch auf der netten Terrasse auf, dass der „Junggolfer“-Anteil ( wie gesagt: 40 Jahre!!) nicht sonderlich hoch sein kann. Das Angebot der Küche ist sehr ordentlich und im Preisniveau auf normalem oberbayerischen Niveau. Chipping-und Pitching-Area, Driving Range und Puttinggrün sind top in Schuss und von der PGA-Golfschule mit seinen 4 Pros hört man nur Gutes.
Unterm Strich ist eine Runde auf dem Kurs des Golfclubs Starnberg sportlich ambitioniert, die Küche und das Preisniveau im Clubrestaurant nicht überkandiedelt, im Gegensatz zu einigen älteren Mitgliedern.
Weitere Informationen unter https://www.gcstarnberg.de
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: -eigen-
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