Abschlag1
Natur pur
Blick aufs Watt/Meer
Wasser im Spiel
magere Info
Blick zum Klubhaus
Der Golfclub Morsum auf Sylt im Test
Auf eine große Beschilderung braucht der Greenfee-Spieler nicht zu hoffen, der den Platz Morsum auf Sylt spielen möchte. Die Mitglieder kennen den Weg und haben sowieso Vorrang und Greenfee-Spieler sind zwar willkommen, man käme aber auch ohne sie ganz gut zurecht. Immerhin ist der Golfclub Morsum jahrzehntelang als exklusivster Privat-Golfclub Deutschlands bezeichnet worden, der Nicht-Mitglieder nicht nötig hat.
Bekanntestes Mitglied und maßgeblich an der Gründung des Golfclubs beteiligt, war der Hamburger Zeitungsverleger Axel Springer. Seine Marotten beim Golfsport waren hinlänglich bekannt und in Hamburg nur ungern gelitten, wenn er beispielsweise sich auf dem Platz von einem Kellner mit weißer Serviette in gebührendem Abstand begleiten ließ, um gegebenenfalls sich mit Hühnchen oder Champagner zu stärken. Im Golfclub Morsum besaß er ein Golfcart, ausgestattet mit Klingel und Hupe. Ertönte die Hupe, so wußte jeder Spieler auf dem Platz , Axel Springer hat den Ball richtig gut getroffen. Klingelte es nur, so war wohl der Schlag eher nicht für Lehrbücher geeignet. Zur Not trug er einen zweiten Ball in der Hose, der an günstigerer Stelle plaziert werden konnte.
Einige schöne Schwarzweiß-Bilder im reetgedeckten Klubhaus errinnern an zahlreiche Runden des Gründervaters mit seinen Spezln. Dort sind im Sekretariat wie in der Küche Greenfeespieler gern gesehene Gäste, um die man sich höflich und freundlich sehr bemüht. Auch die Mitglieder geben sich freundlich und höflich, dennoch scheint eine gewisse Distanz zu spüren zu sein.
Der Platz selbst ist auf landwirtschaftlichen Nutzflächen entstanden und hat sich mittlerweile zu einer Naturoase entwickelt: Umgeben vom Wattenmeer umgibt den Spieler der Geruch von Torf, Meer und Salz, Rehe und Fasane kreuzen das Fairway. Mit 6009 Metern ( CR 71,5; Slope 127) für Herren und 5139 Metern ( CR 71,9;Slope 131) ist der Platz sportlich sehr anspruchsvoll, das Mindesthandicap ist mit – 34 festgelegt.Unterstände und Toilettenanlagen sind in sinnvollen Abständen auf dem ganzen Platz erreichbar. Auch die besondere Bedingung, die alle Sylter Plätze dominiert, ist hier deutlich zu spüren: der starke Wind. Er führt dazu, dass mancher Durchschnittsabschlag schon mal 260 Meter lang wird, dafür aber ein Schlag mit dem 9er-Eisen den Ball in der Luft stehen lässt, bevor er senkrecht zu Boden fällt.
Insgesamt hat man es auf der Hälfte der Bahnen mit Wasser zu tun, auf dem schwersten Loch ( Bahn 3, Par 4 mit 368 Metern für Herren) muss ein alter, längst begraster Deich überspielt werden. Die Informationen, die der greenfee-Spieler auf kleinen bodentiefen Schildern am Abschlag erhält, sind sehr dürftig,das Birdiebook daher fast schon Pflicht. Mit 519 Metern für Herren erwartet das Loch 6 ( Par 5) den Spieler mit einem Abschlag übers Wasser und einer latenten Wasser-Gefahr auf der linken Spielseite. Ganz am Ende lauert mit Bahn 18 noch das zweitschwerste Loch. Dieses Par 4 muss klug gespielt werden, um Wasser und Sand zu vermeiden. Danach hat man sich im Klubhaus oder auf der Sonnenterrasse einen Drink, einen Snack oder ein Stück Kuchen, alles in bester Qualität zum fairen Preis, verdient.
Das angemessene Greenfee kostet von November bis April 50 Euro, in der Zwischensaison 75 Euro und in der Hochsaison von Mitte Mai bis Mitte September 95 Euro an allen Tagen. Golfer auf Sylt wünschen sich eine Kooperation der unterschiedlichen Klubs, für Greenfee-Spieler sollte der Golfclub Morsum unbedingt eingeplant werden.
Weitere Informationen unter https://www.golf-morsum.de
Feinstes Essen in nächster Nähe: Landhaus Severins Morsumer Kliff https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=kulinarik&pID=2440
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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