der streitbare Golfclub-Präsident Josef Hingerl
Golfplatz Bergkramerhof
Hingerl erklärt seine Sicht
Hingerls Plan ging nicht auf, letztlich aber doch
Am vergangenen Samstag beendeten Polizisten aus Wolfratshausen und aus München auf dem Golfplatz Bergkramerhof das illegale Golf spielen. Von über 100 Golfern, die sich teilweise in ihre Autos setzten oder in ein nahgelegenes Wäldchen zurückzogen, wurden bei 16 Golfern, die offensichtlich auch Golf spielten, die Personalien festgestellt und Bußgelder angedroht. Der Hintergrund der Aktion liegt beim streitbaren Golfclubpräsidenten Dr. Josef Hingerl. Der Jurist sieht das Verbot des Golfspielens in Bayern während des Lockdowns für verfassungswidrig an.
Schon während der ersten Welle im April und Mai des letzten Jahres zeigte er sich aufmüpfig ( siehe https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2555&rd=search&search=Hingerl&pNR=1 ) mit dem Resultat, das er mit Androhung eines Bußgeldbescheides am 4.Mai vormittags die Golfanlage Bergkramerhof wieder schließen musste, bevor am 5.Mai mittags der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Öffnung aller bayerischen Golfanlagen verkündete. Seither wartet er vergeblich auf den Bußgeldbescheid, um dagegen juristisch vorgehen und die Verfassungswidrigkeit gerichtlich prüfen lassen zu können.
Mit einem juristischen Kniff ermöglichte Josef Hingerl nun im Februar das Golfspielen auf dem Bergkramerhof: Er erklärte das Gelände zur „freien Natur“, die Sportstätte an sich als weiterhin geschlossen. Golfer, Radfahrer, Spaziergänger tummelten sich daraufhin auf dem Golfplatz. Da die Verletzungsgefahr durch herumfliegende Bälle nicht unerheblich ist, begrenzte er am letzten Montag im Februar den Zutritt nur auf Golfer ( siehe Beitrag: https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2870&rd=search&search=Hingerl&pNR=1).
Über alle Schritte mit juristischer Begründung informierte der streitbare Golfclub-Präsident brieflich neben Ministerpräsidenten Markus Söder, auch das Landratsamt wie auch telefonisch den Dienststellenleiter der Polizeidienststelle Wolfratshausen. Genauso erhielten alle Beteiligten darüber Bescheid, das am vergangenen Wochenende der Golfplatz dann allen Golfspielern gegen den üblichen Obulus zum Spiel bereit stand.
Als am Samstagmittag bei besten Wetter viele Golfer zum Bergkramerhof kamen, standen nach Dienststellenleiter Andreas Czerweny die Telefone bei der Polizei in Wolfratshausen nicht mehr still:
„ Nicht zählbare Anrufe, auch von Präsidenten benachbarter Golfclubs, trafen ein und monierten, das Sportstätten doch nicht genutzt werden dürfen.“ Damit müsse auch jeder Golfer einen Bußgeldbescheid erhalten. So wurde Verstärkung angefordert, um dem Treiben ein Ende zu bereiten.
Den weiteren Verlauf schildert der Golfclubpräsident Josef Hingerl seinen Mitgliedern in einem Brief dann so:
"Ich erhielt dann den Anruf von Frau Geigl ( Sekretariat; Anm.d.Red.), dass eine Münchner Polizeitruppe von ca. 26 Mann den Golfplatz stürmte; sie war schockiert darüber, wie sie selbst behandelt wurde. Sodann hat die Münchner Task-Force sämtliche Golfer vom Platz geholt, die Personalien aufgenommen und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.“
Am 2.März bekam Josef Hingerl nun Besuch vom Landratsamt Bad Tölz- Wolfratshausen. Dabei wurde ihm ein Bußgeldbescheid über 5000 Euro – für den Verstoß im Mai letzten Jahres und ein Bußgeldbescheid über 10.000 Euro für den jetzigen Verstoß überreicht. Für Josef Hingerl endlich das, worauf er seit Mai letzten Jahres wartet. Fröhlich und mit kämpferischem Unterton kommentierte er die Geschehnisse kurz und trocken: „Jetzt geht’s los!“
Quelle: eigen
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