Bohlen als Bunkerrand
Gelungene T-Boxen
Klubsymbol am Toilettenhäuserl
Blick von Abschlag Loch 13
Herausfordernde Annäherung an Grün 18
Der Golfclub Ruhpolding im Test
Vor dem Abschlag von Loch 1 steht eine Überdachung mit Ampel. Sie zeigt solange „Rot“, bis die vereinbarte Abschlagszeit erreicht ist. Diese einmalige Steuerung findet sich im Golfclub Ruhpolding, zu Füßen des Rauschbergs. Der oberbayerische Ort, eher für Wintersport und Biathlon bekannt, hält in seinem südliche Ortsteil einen Golfplatz parat, der mit seinen Um- und Ansichten Werbung für das Alpenland ist. Saftige Weiden werden zu tiefgrünen Fairways, die sich entlang kleiner rauschender Bächlein ziehen oder an Schilfumrandeten Teichen entlang führen. Die Grüns sind mittelschnell und top gepflegt, Bunker meist mit Holzbohlen zum Grün angeflacht.
Feinstes Urlaubsgolf
Hier macht Urlaubsgolf richtig Spaß. Schon die Begrüßung im Sekretariat ist äußerst freundlich und kompetent, der Pro-Shop hält alles vor, was man für eine Runde schnell noch brauchen könnte. Vor dem Klubhaus kann man Pitchen und Putten üben, für die Driving Range muss man sich ein paar hundert Meter in den Platz bewegen. Da würden sich Ortsfremde über eine präzisere Wegbeschreibung freuen.
Die ersten 9 Löcher liegen im Tal, es geht flach dahin, lassen das Spiel in der Natur richtig geniessen. Dieser Teil wird vor allem Spielern mit höherem Handicap gefallen, da man hier auch bei 9-Loch-Turnieren gute Scores erreichen kann.
Anspruch auf den hinteren Bahnen
Spannender wird es dann im östlichen Teil des Platzes. Plötzlich bleiben die Berge nicht mehr nur Kulisse, sondern bilden Fairways, die nach oben und natürlich auch wieder nach unten führen. Ärgert man sich aufwärts über geringe Weiten, werden normale Abschläge zu Longhittern. Besonders beindruckend präsentiert sich Loch 13, mit 571 Metern sicherlich eine der längsten Bahnen im Alpenraum. Oben auf den überall sehr gepflegten Abschlägen eröffnet sich das Alpenpanorama noch einmal und lädt zum Verweilen ein.
Aufgrund der Vergabe von Abschlagszeiten im Viertelstundentakt darf sich der Spieler auch mal aufhalten und verschnaufen, ohne den Atem des nächsten Flights schon im Nacken zu spüren. Mit einer Länge von 6.004 Metern ab weiß (CR 71,2;Slope 123) und 5134 Metern ab Blau ( CR 72,2; Slope 125) kann der Platz dennoch gelaufen werden. Wer ab Gelb schlägt, hat dann auch noch 5661 Meter vor sich, ab Rot sind es 4852 Meter. Auf dem Platz sind saubere Toiletten- zentral gelegen- vorhanden. Wer sich über die gut verteilten Masten auf dem Gelände wundert, wird zwar eine Flutlichtanlage vermuten, doch damit kann Ruhpolding nicht aufwarten. Vielmehr handelt es sich um eine automatische Blitzwarnanlage, deren Sirenen aufheulen, sobald erste Einschläge im Ruhpoldinger Tal auftreten.
Mit 74 Euro ist das Greenfee fair bezahlt. Nach der Runde lockt ein Italiener mit seinen Spezialitäten. Leider reicht der Blick nur bis zum Pitching-Grün, Abschlag 1 und Grün 18 bleiben durch Hecken verborgen.
Fazit: Ein schöner Urlaubsgolf-Platz, speziell auf den ersten 9 Löchern, die hinteren haben Anspruch und sind nicht nur wegen der Steigungen deutlich schwerer zu meistern. Kleiner Wermutstropfen: An den Abschlägen fehlen Informationstafeln, Greenfee-Spieler sind auf Uhren oder Birdie-Book angewiesen.
Mehr zum Club unter https://www.golfclub-ruhpolding.de
Quelle: eigen
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