Reisen und Golfen

Nur Ziegen meckern über den Platz

HaPeR, Bilder ebenso

Der Golf- und Land-Club Oberpfälzer Wald im Test
Fängt schon gut an: Sofort nach Verlassen der Autobahn A 93 (Ausfahrt Schwandorf Süd) fallen die Schilder angenehm auf, die dem Suchenden den Weg weisen zum Golf- und Landclub Oberpfälzer Wald nahe Neunburg vorm Wald. Eine gute halbe Autostunde nördlich von Regensburg, Hauptstadt der Oberpfalz und UNESCO-Welterbe, erwartet den Ankömmling „Golf unter Freunden“.

Nachhaltigkeit nicht nur bei Bienen
Sehr freundlich und zuvorkommend dann auch der erste Kontakt mit den Damen im Sekretariat des 1977 gegründeten Clubs, der seit 2016 im Rahmen des DGV-Qualitätsmanagementprogramms „Golf und Natur“ mit Gold zertifiziert ist. Auf dem gesamten Gelände fühlen sich nicht nur viele Tier- und Pflanzenarten, sondern dank dem „Blühpakt Bayern“ auch zahlreiche Insekten heimisch. So bestätigt beispielsweise ein Wildbienenprojekt zwischen Bahn 1 und 2 den Anspruch auf naturnahes Golf.
Nachhaltigkeit wird im Golf- und Landclub mit seinen 12 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen großgeschrieben und so ist man durch Photovoltaik, Hackschnitzelheizung und das Auffangen von Oberflächenwasser stolz auf seine energetische Unabhängigkeit.

Auf der Gesamtfläche von rund 70 Hektar erwartet die rund 500 Mitglieder und die über 2000 jährlichen Gäste ein abwechslungsreiches und herausforderndes Profil.
Die 18 Bahnen in einer Talmulde inmitten des Landschaftsschutzgebietes passen sich harmonisch der natürlichen Topografie des Oberpfälzer Waldes an und bieten immer wieder tolle Panoramablicke. Angesichts einiger Bahnen mit ordentlichem Auf und Ab zwischen Tee und Green sowie ordentlichen Anstiegen sollte die Nutzung eines E-Carts durchaus in Betracht gezogen werden.

Höhenmeter und Ziegen
Ab Gelb bietet der 5.778 Meter ( CR 71,4; Slope 137) lange Kurs einen vielfältigen Mix, bei dem Schräglagen genauso bewältigt werden wollen wie diverse Höhenmeter. Besonders prägnant ist dies beim „Signature hole 9“: Vom Abschlag des Par 4-Lochs geht es per Serpentinen beachtliche 50 Höhenmeter in die Tiefe, bevor nach 271 Metern der (hoffentlich) finale Putt fällt. Nichts zu meckern gibt es über den Pflegezustand der Fairways und Greens, es sei denn das Dutzend heimischer Ziegen zwischen Bahn 6 und 15 meint, etwas kommentieren zu müssen. Die im Süden gelegenen Bahnen sind eng geschnitten, während im Norden, die durch Bäume und Sträucher gesäumten Fairways etwas großzügiger angelegt sind.
Pitching- und Puttinggrün sowie überdachte Abschlagsplätze, Golfschule und ein Restaurant mit leckerer Oberpfälzer Küche runden die Annehmlichkeiten des Clubs ab, der Mitglied im Projekt Schulgolf des BGV ist und rund 25 Kinder und Jugendliche für den Golfsport begeistert.

Das Greenfee für 18 Loch kostet Montag bis Sonntag 79 Euro und am Donnerstag als Special 40 Euro.

Weitere Infos unter https://www.golf-oberpfalz.de
Weitere empfohlene Golfplätze in der Nähe und weltweit unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191

Tipp für Übernachtungen: Für den Feinschmecker bietet sich das mit zwei Michelin-Sternen dekorierte Restaurant Eisvogel im See- und Genuss Ressort „Birkenhof“ an. Wer es etwas günstiger und bodenständiger haben möchte, sollte unbedingt „das wahrscheinlich beste Weißbier der Welt“ (Eigenwerbung) der Familienbrauerei Jacob im nahegelegenen Bodenwöhr versuchen.