Man muss keine Signature-Plätze spielen

Gespräch mit Thomas Raggl, Golf-Konsulent
Er ist Konsulent für Golf und Tourismusmanagment und kennt beide Seiten. Einerseits suchen einzelne Golfspieler seinen Rat, dann wieder Golfhotels, Golfplätze, Golfclubs oder die Pros, die mit ihren Gruppen verreisen wollen. Die Golfwelt kennt ihn und er kennt die Golfwelt, berät auch den Präsidenten eines großen Österreichischen Golfclubs, der jetzt Ende Februar/Anfang März dringend Golf spielen möchte.
Raggl geht dabei immer erst einmal seine üblichen Fragen durch, um sich ein Bild vom Spieler zu machen: Woher stammt er, welches Handicap und wie wichtig ist ihm das Handicap. Welches ist sein Lieblingsplatz und welche Plätze mag er nicht und warum. Kommt der Spieler mit Wind zurecht, will er immer von Gelb abschlagen oder kann er auch variieren. Natürlich noch die Fragen nach dem Budget und was es nach dem Golfen noch sein soll. Kultur und Kulinarik, Sonne, Strand und Meer?

Portugal als Geheimtipp
Dem Golfpräsidenten empfiehlt er mit Schön-Wetter-Garantie Dubai oder Südafrika, etwas günstiger natürlich Ägypten oder Marokko. Gerade da liegen die Greenfees teils deutlich günstiger, auch als auf den Kanaren, Teetimes sind zu angenehmen Zeiten buchbar, Hotels mit All- Inklusive in Top-Qualität. Die gibt es zwar in der Türkei auch, aber leider keine Schön-Wetter-Garantie und auch keine Bade-Option.
Sein Geheimtipp für März allerdings ist Portugal und dabei nicht unbedingt nur die Algarve. In den Anfangsmonaten des Jahres sind die Temperaturen für Golfer mit rund 23 Grad im sehr angenehmen Bereich, die Plätze auch nicht überlaufen. Da kostet die hohe Hotellerie mit Flug auch schon ab 2000 Euro, ein Auto sollte sowieso unbedingt gemietet werden, denn an der Algarve reihen sich die Golfplätze und nicht nur das Val de Lobo ist einen Golfbesuch wert.

Weg von ausgetretenen Pfaden
Natürlich gibt es Golfplatz-Sammler, die alle bekannten Plätze gespielt haben müssen, aber, so sagt Thomas Raggl, oft sind sie das Geld nicht Wert. Wenn in Belek zum Beispiel 250 Euro Greenfee für den Montgomery fällig werden, dann ist das überbezahlt. „ Wenn du blind zur T-Box fährst und spielst, was bleibt Dir bei dem Platz groß im Kopf?“ Da haben andere Plätze in der Umgebung oft Attraktiveres zu bieten wie der National, der Lykia Links oder Carya.
Noch schlimmer ist das in Andalusien beim Valderama. 500 Euro fürs Greenfee, lange Vorlaufzeiten und „..der Marshall läuft neben Dir her, wenn du schlecht spielst.“

Vorsicht vor Linkskursen
Keine Empfehlung gibts auch für Nicht-Single-Handicaper für die schottischen Linkskurse. Bei starkem Wind und strüppigem Rough muss man als Spieler den Ball im Spiel halten können, Driver-Spieler sind da falsch. Dazu kommt auch noch das schottische Wetter, da kann es schon mal 10 Tage nur stürmen und regnen. „Schönwetter-Spieler“ kommen da kaum zu einem vernünftigen Abschlag, haben von der ersten Minute an Stress, also das Gegenteil, was sie sich von einem Golfurlaub erwarten.
Thomas Raggl empfiehlt da lieber nach Irland zu gehen: Das Wetter und die Leute sind freundlicher, die Plätze deutlich leichter zu spielen: Für beide Länder gilt dazu noch eine ganz andere Golfkultur.

Mal irisch spielen!
Hier wird Golf gespielt und nicht aufs Equipment geschaut: Da ist ein Driver schon mal 7 Jahre alt, Hausfrauen spielen mal nach dem Einkaufen eine schnelle Runde auf einem Pay&Play-Kurs. Dieses System wird auch gerne aufs „normale“ Spiel auf einem „normalen“ Golfplatz übertragen: Nur mit ein paar Eisen ausgestattet geht es auf 9 Loch, der Ball so 180 Meter vor dem Loch aufs Gras gesetzt und Los gehts! Oder doch mit Abschlag: Landet der auf dem Fairway ist es prima, wenn nicht, wird der Ball aufs Fairway mit einem Strafschlag gesetzt. So werden die Runden schnell und spaßiger.
„Golf wird in diesen Ländern weniger als Sport, sondern als gesellschaftliches Ereignis wahrgenommen.“ stellt Thomas Raggl fest und würde sich freuen, wenn wenigstens davon ein bisserl was zu uns käme und nicht die endlosen Gespräche, ob man sich ein 54- 56-, 58- oder 60-Wedge als nächstes kaufen sollte.

Thomas Raggl ist über die email office@thomas- tirol.at erreichbar.

Quelle: eigen

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