bo,Schlosspark
bo,Loch6(par5)aufs Schloss zu
bo,Abschlag Loch 7
bo,Fairway Loch 7
bo, Grün Loch 7
bo,Wellen,Hügel, Teiche,Bunker an Loch 8
bo, schwierige Grüns
der Slope-Höchstwert von 155 garantiert neue Erfahrungen
Viele würden den schwersten Golfplatz Europas in Schottland oder Irland, vielleicht noch im Süden Spaniens oder unter den neu entstandenen Plätzen rund um das türkische Belek erwarten. Doch der Course mit dem höchsten Slope in Europa liegt in der Nähe der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der „Black River Golf Course“ ( Männer: 6101 Meter, CR:79,5, Slope 155, Damen: 5268 Meter, CR: 78, Slope 153) ist nur mit dem Navigationssystem auf der östlichen Ausfallstraße von Bratislava gut zu finden, Schilder echte Mangelware. Eine enge Toreinfahrt führt auf ein Esterhazy-Schloß, beziehungsweise auf die übrig gebliebene Fassade, zu.
Wer sich einen Eindruck über den einfachen Pro Shop mit Büro und dem Mini-Gasthaus inklusive spätsozialistischem Charme macht, dazu den geringen Andrang und das günstige Greenfee ( 45 Euro während der Woche ,Freitag, Samstag, Sonntag 65 Euro) einrechnet, wird vermuten, am falschen Golfplatz stehen geblieben zu sein. Doch das, was sich hinter der Ruine im Schlosspark an Fairways zeigt, lässt zumindest schon bestes Golf erwarten.
Die ersten 6 Löcher werden im Schlosspark gespielt, flach, aber eng mit hohem Baumbestand. Präzises Spiel ist erforderlich, im Herbst kommt noch gutes Sehvermögen hinzu, da die vielen Bäume reichlich Laub aufs Fairway werfen. Zwar sind Greenkeeper unermüdlich im Einsatz, was man am hohen Pflegezustand der gesamten Anlage erkennt, doch die Laubmenge scheint unendlich zu sein.
Solange man sich in der Ebene des Schlossparks befindet und die zum Teil übergangslosen Bunker an den schnellen Grüns meistert, erscheint der Platz zwar anspruchsvoll, aber dennoch zu bewältigen.
Das ändert sich schlagartig, wenn man zum Abschlag von Loch 7 kommt: der Blick wandert durch die Waldschneise auf einen 70 Meter tiefer stehenden Baumriesen, der in 120 Metern Entfernung mit seinen Ästen jedem Ball torhütergleich den Weiterflug verwehren will. Unmittelbar hinter diesem Baum fließt breit der schwarze Fluß vorbei und nur ein sehr präziser und weiter Abschlag garantiert die Landung auf dem dahinter liegenden Fairway.
Loch 7 kann stellvertretend für den ganzen Platz stehen, denn wenn der Abschlag gelingt, währt die Freude nur solange, bis man den nächsten Teil dieses Par 4 gesehen hat: Eine künstliche Buckelpiste mäandert durch höhere Hügel, in der direkten Linie zum Grün lauert ein aufgeschütteter Steinhügel. Kantige, unförmige Steine in der Form von Pflastersteinen beschleunigen den unkalkulierbaren Flug eines aufschlagenden Balles ins Irgendwo. Jeder Schlag aufs nierenförmige, abfallende Grün, das übergangslos in einen 5 Meter tiefer liegenden Bunker führt, muss wohl überlegt sein.
Die nächsten 11 Löcher variieren die Hindernisse von Loch 7 in höchster Vollendung: mal wird die Buckelpiste durch hintereinander liegende große Wellen im Fairway ersetzt, mal folgt eine Kombination aus beiden. Nur äußerst selten bietet sich ein gerader Stand.
Hügel wechseln sich mit Biotopen oder Teichen ab, meist übergangslos steil unterhalb des Fairways. Nahezu jedes Grün setzt völlig neue Ansätze: Mal führt es „ums Eck“, direkt am Wasser gelegen, mal liegt das eigentliche Loch 2 Meter oberhalb des Randes des terrassenförmigen Grüns im direkten Übergang zu einem tiefer gelegtem Bunker.
Wer sich völlig neuen Herausforderungen stellen will, sollte den Weg nach Bratislava nicht scheuen, schwächere Spieler sollten über eine hohe Frustationsschwelle verfügen.
Gewöhnungsbedürftig sind die flach angebrachten Informationstafeln zu jedem Loch, die leider keine Entfernungsangaben zu Hindernissen beinhalten. Wasserstationen und saubere Toilettenanlagen sind reichlich vorhanden, leider ist der Aussichtsturm auf einer Insel rund um die Löcher 15,16,17 und 18 seit Jahren unvollendet.
Wie eingangs erwähnt, lädt das „Clubhaus“ nicht unbedingt zu längerem Verweilen ein, ein schnelles Bier und ein kurzer Snack sind zu ortsüblichen, niedrigen Preisen zu erhalten.
Insgesamt verfügt die Anlage über 27 Loch, der 9-Loch-Kurs „Park“ ist deutlich einfacher zu spielen.
Weitere Informationen unter: https://www.golf.sk
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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