Die Vereinigung clubfreier Golfspieler hat Kardiologen, Sportmediziner und Physiotherapeuten zum Thema „Golf und Gesundheit“ befragt
Burnout-Killer, Lebenselixier, Jungbrunnen – dem Golfsport wird viel Gutes nachgesagt. Unbestritten ist Golfen weit mehr als ein unterbrochener Spaziergang. Kardiologe und Sportmediziner Prof. Dr. Herbert Löllgen verweist auf die lebensverlängernde Wirkung des Golfens: „Bemerkenswert ist eine große Studie aus Schweden, wonach regelmäßig Golf-Spielende eine längere Lebenserwartung haben als Nicht-Sportler!“ Die Wissenschaftler in Stockholm stellten fest, dass ältere Golfer ein 40 Prozent geringeres Sterberisiko haben als nicht golfende Altersgenossen. Wer also im Alter regelmäßig golfe, lebe im Durchschnitt fünf Jahre länger, so das überraschende Ergebnis.
„Golfen ist durchaus eine Alternative zu Sportarten wie Nordic Walking, Wandern oder Schwimmen“, betont Dr. Löllgen. Auf einer 18-Löcher-Runde ist der Golfer bis zu fünf Stunden an der frischen Luft unterwegs. Dabei legt er bis zu zehn Kilometer zurück und schlägt rund 100 Mal, so PGA Master Professional Peter Koenig. Die Sauerstoffaufnahme steigt während eines Spiels auf das Zwei- bis Vierfache an. Während einer 18-Löcher-Runde werden rund 1.500 Kilokalorien verbraucht – mehr als in zwei Stunden Tennis (rund 960 Kilokalorien) oder einer Stunde Joggen (rund 700 Kilokalorien). Der Cholesterinspiegel sinke um durchschnittlich 15 Prozent, das Körpergewicht um ein Kilogramm. Golf wirkt positiv auf die gesamte Körpermuskulatur und aktiviert den Muskel- und Fettstoffwechsel.
Golfen kann zudem körperlichen Beschwerden vorbeugen, weiß Dr. Löllgen: „Golfspielen ist durchaus eine Sportart mit präventivem Charakter, einige Kardiologen setzen Golfen auch in der Rehabilitation ein.“ Es gilt allerdings wie bei jedem Sport: Erst die Regelmäßigkeit bringt die positiven Effekte zutage. Drei Mal in der Woche sollte man sich schon Zeit nehmen und die Ausdauer durch zügiges Gehen beim Golfen oder auch durch Radfahren, Schwimmen oder Rudern trainieren. Auf dem Grün werden die Muskeln und die Beweglichkeit gestärkt, auch aus allgemeinärztlicher und orthopädischer Sicht ist ein gesundheitlicher Effekt durch regelmäßiges Golfspielen zu verzeichnen. „Der Sport bietet eine moderate Beanspruchung verschiedener Bereiche“, sagt Sportwissenschaftler Dr. Holger Herwegen. „Neben Kreislauf und Atmung wird insbesondere die Rumpfmuskulatur und somit die Haltung trainiert. Auch die Kognition – also die Funktionen des Gehirns – wird geschult. Somit vermag der Golfsport auch das Nervenkostüm zu stärken.“ „Bei einem optimierten Golfschwung und somit guter Technik wird das Verletzungsrisiko gering gehalten. Der Golfsport führt insgesamt zu einer Steigerung des Wohlbefindens und der Fitness und eignet sich somit auch zur Erhaltung der Beweglichkeit und der geistigen Fitness im Alter“, weiß Rietmann. Golf hat sich zur Kräftigung und Zunahme der Beweglichkeit der Haltemuskulatur der Wirbelsäule bewährt.
Jede Aktion auf dem Golfplatz trainiert auch die geistige Leistungsfähigkeit und die mentale Stärke, wie Dr. Rita Trettin, Ärztin, Psychologin und Stress-Managerin, weiß: „Zur aktiven Stressbewältigung eignen sich Sport oder Entspannungsrituale hervorragend.“ Diese beiden Aspekte verbindet der Golfsport miteinander. Und noch mehr als das: Wie eine Studie von Dr. med. Petra Sommer belegt, macht Golf sogar glücklich, denn der Cortisol-Spiegel sinkt beim Golfspielen erkennbar, Serotonin- und Dopamin(Glückshormon)-Spiegel steigen. Golf kann Positives in Bezug auf Stress und Burnout-Erkrankungen bewirken, so Dr. Sommer. VcG-Geschäftsführer Marco Paeke bestätigt: „Golf macht den Kopf frei und ist das beste Anti-Stress-Training.“ Der Spaß an der Bewegung, reichlich frische Luft und die sozialen Kontakte, die man auf dem Grün unweigerlich knüpft, machen Golf zu einem ausgewogenen, ganzheitlichen Breitensport
Quelle: Vereinigung clubfreier Golfer
Share on Facebook