bo, Blick nach Süden
bo, stimmungsvolles Spiel
Der Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee im Test
Wer Kitzbühel reduziert auf Hahnenkamm-Rennen, Schickeria und Stangl-Wirt tut der Gamsstadt Unrecht. Klar haben sich viele Bayern und Österreicher mit großem Geldbeutel längst breit gemacht und auch auf dem Parkplatz vor dem Golfclub Kitzbühel-Schwarzsee sind die großen SUVs, meist mit deutschem Kennzeichen ausgestattet, in der deutlichen Mehrheit. Dennoch merkt man rund um das Clubhaus davon wenig.
Ausnehmend freundlich wird auch der unbekannte Gastspieler an der Rezeption begrüßt und eingewiesen. Der Platz, westlich vom Zentrum gelegen, grenzt nach Süden an die Bahnlinie, breitet sich im flachen Gelände aus, nur die hinteren 6 Löcher lassen den Spieler ein wenig alpines Kraxeln spüren. Mit 5963 Meter für die Herren ( CR 71,6, Slope 129) und 5089 Meter für die Damen ( CR 72,8, Slope 127) ist der Platz sportlich anspruchsvoll ausgelegt. Ein Handicap unter – 45 ist am Wochenende Pflicht, während der Woche darf in Begleitung eines „besseren“ Spielers auch ein Anfänger auf den Platz. Auf der Testrunde machte der Golfkurs einen sehr gepflegten Eindruck, allerdings drehte kein Marshall seine Runden.
Auf Loch 1 steigt der Spieler mit einem eher leichten Par 5, einem Dogleg nach rechts, in den Parcour ein. Ein wenig könnte der Kitzbühel Tourismus, als Geschäftsführung des Golfclubs eingetragen, an der Beschilderung arbeiten, denn schon nach der 5 ist der Weg über die Zufahrtsstraße zum nächsten Abschlag nicht gerade leicht zu finden. Besonders kritisch ist es beim letzten Loch: Nur wer den Platz schon kennt, wird mit den Zeichnungen und Pfeilen auf Anhieb etwas anfangen können. Hier endet das Fairway in direkter Linie vor einem Zaun mit einem überdimensionalen Linkspfeil. Folgt man der Blickrichtung sieht man wieder einen sehr hohen Zaun vor einem Fußgängerweg und einem Flusslauf. Auf der anderen Uferseite befindet sich dann das Grün. Der Spieler muss also über den Zaun, über den Weg und über den Flusslauf spielen. Vielleicht wäre eine Lösung, unter den Infotaferln noch ausgeschriebene Spielertipps aufzuhängen, wie „ Am Zaun mit dem Linkspfeil nach links spielen, denn da geht’s über den nächsten Zaun und den Fluß mit einem 9er Eisen direkt aufs Grün“. Solche Zitate können dann ja auch noch von bekannten Persönlichkeiten stammen, die es ja zuhauf am Schwarzsee geben soll. Sie würden dann nicht nur den unbedarften Gastspieler beeindrucken.
Kitzbühel-Schwarzsee lebt von schönen Wasserhindernissen und den sehr hügeligen hinteren 6 Löchern. Die Wasserhindernisse sind zum Teil direkt zu überspielen und spiegeln bei windstillem Wetter die imposanten Berggipfel der Umgebung. Und wenn sich auch an der 9 der Wilde Kaiser im klaren Bergseewasser verdoppelt, fällt der Blick bis auf den Grund und zeigt unzählige missglückte Versuche den See mit Golfbällen zu überwinden.
Mit Loch 14, einem Par 3 wird Wasserhindernis mit Berg kombiniert, bei Loch 15 geht’s dann lang nach oben. Spätestens wenn es bei Loch 16 über eine kleine Schlucht geht, ist man bei alpinen Golf angekommen.
Besonderes Lob erfährt der Golfplatz aber für seine Toilettensituation: Selten sieht man auf Kursen so gepflegte und saubere Toiletten. Mit 85 Euro für das Greenfee liegt Kitzbühel-Schwarzsee auf üblichem Alpenniveau, vom Clubrestaurant war ebenfalls nur Gutes zu hören.
Weitere Informationen unter https://www.golf-schwarzsee.at
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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