Ratgeber für die Pilzsaison
In Corona- Zeiten haben viele das Wandern entdeckt. Dabei ist der eine oder andere auf Pilze gestossen, die ganz anders aussehen, als die Champignons im Supermarkt. Wie schmackhaft Pilze sein können, weiß zwar dennoch fast jeder, aber wo man die Steinpilze und Pfifferlinge findet, eher weniger.
Pilzesammler haben daher oft ihr spezielles Revier, denn nicht in jedem Wald wachsen auch Pilze. Pilze brauchen fast 10 bis 20 Jahre , um sich voll im Waldboden entfalten zu können, daher sind Nutzwälder kein guter Nährboden fürs Mycel. Daher kann man Waldstücke mit deutlichen Zeichen der Försterei, also aufgestapelte Baumstämme, umgepflügter Boden beispielsweise , getrost für die Pilzesuche auslassen.
Ebenfalls ein untrügliches Zeichen für schlechten Pilzbestand sind Brennesseln und Brombeersträucher oder gar angrenzende Maisfelder. Dort gibt es reichlich Nährstoffe im Waldboden, was die Pilze nicht mögen. Sie gedeihen am besten in nährstoffarmen Böden, die man im Wald daran erkennt, das hauptsächlich Flechten und Moose wachsen.
Wer auf Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge aus ist, sollte sich auch die Bäume seines ausgesuchten Waldstückes betrachten: Diese Sorten wachsen bevorzugt in Fichten- und Kieferwäldern. Ein weiteres gutes Zeichen ist auch, wenn man auf giftige Pilze, wie dem Fliegenpilz stößt. Dort wachsen in der Regel auch verzehrbare Pilze. Und wer eine Stelle mit vielen Pilzen gefunden hat, sollte sie sich merken und nach 2 Wochen wieder dahin zurückkehren, am besten wenn nach der Pilzernte unmittelbar ein lauer Regentag folgte , denn dann schießen die Pilze an derselben Stelle sprichwörtlich aus dem Boden. Profis richten sich dabei auch noch nach der Himmelsrichtung aus: nach einer längeren Regenperiode finden sich die begehrten Nahrungsstücke auch an Südseiten, während nach Trockenperioden eher in nördlicheren Abschnitten gesucht werden sollte.
Wenn denn ein schönes Exemplar gefunden wurde, sollte man zunächst schauen, ob sich eventuell Insekten eingenistet haben. In diesem Fall sollte man den Pilz eher stehen lassen. Ist nur ein Stück abgeknabbert, kann man es großzügig abschneiden und den ganzen Restpilz mitnehmen. SYehr zu empfehlen ist auch der Drucktest: Dabei drückt man mit dem Daumen auf die Kappe des Pilzes. Fühlt sich der Hut elastisch an und gleicht die Druckstelle wieder aus, ist er ideal für die pfanne. Tut er es nicht, sollte man ihn stehen lassen und hoffen, das er für Nachwuchs sorgt.
Übrigens ist es von Vorteil, wenn man den Pilz nicht aus dem Boden reisst, sondern knapp an der Bodenkante abschneidet. Dann ist die Chance, dort wieder später einen Pilz zu finden, deutlich erhöht.
Quelle: div
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