Ansgar Galler

Die PIWI-Rebsorten kommen
Sie heißen Sauvignac, Cabernet blanc, Hibernal oder Muscaris, Solaris oder Sauvignier gris. Die Namen klingen irgendwie bekannt, aber dann doch auch wieder ganz anders. Es handelt sich um sog. PIWI-Rebsorten, innovative Züchtungen, die fast ohne Pflanzenschutzmittel auskommen und damit besonders ökologisch und nachhaltig sind. PIWI steht für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Herkömmliche Sorten, wie beispielsweise Sauvignon Blanc, Riesling oder Merlot werden mit einem Partner – oder Partnerin ? - gekreuzt, die weniger anfällig für die im Weinberg oft auftretenden Pilzkrankheiten sind. So entstehen Weine mit einer großen Aromenvielfalt, die aufgrund der günstigen Voraussetzungen in der Regel meist auch noch Bio sind.

Genuss ohne Reue
So, wie beispielsweise der „Johanniter“ aus dem Pfälzer Weingut Galler, einer Züchtung aus Riesling, Grauburgunder und anderen Reben, eine Rebe, die zu den ältesten Piwi-Gewächsen gehört und kräftige, säurebetonte, Weine hervorbringt. Ansgar Galler aus Kirchheim an der Weinstraße ist ein Pionier was den Anbau von PIWI-Rebsorten angeht. Aber natürlich kommt es nicht nur auf die Reben, sondern auch auf die Kellertechnik an, erklärte der Bioland-und Piwi-Winzer. Seine Weine werden spontan vergoren, ohne zusätzliche Hefen und dabei lässt Ansgar Galler äußerste Sorgfalt und Sauberkeit walten. Die Weißweine werden vorwiegend in Edelstahl, die Rotweine im Holzfass /Barrique ausgebaut. Bemerkenswert an den Weinen, die bereits viele Preise einheimsen konnten, ist ihr extrem niedriger Histamingehalt, sodass sich auch Menschen mit einer Histaminallergie- oder Unverträglichkeit einen kräftigen Schluck davon genehmigen können. Allerdings am besten vom Weißwein, der hat prinzipiell weniger Histamin als Rotwein. Weißweine aus dem Weingut Galler haben mit 0,25mg/l sogar extrem wenig dieses Stoffes der Kopfweh, Ausschlag oder sonstige unangenehme Reaktionen hervorrufen kann.

Kleiner Exkurs
„Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist“ lehrt uns Wikipedia. Er entsteht u.a. durch Reifeprozesse, weshalb er auch zum Beispiel in Käse reichlich vorhanden sein kann. Käse und Rotwein ist also der Gau für Menschen die eine Unverträglichkeit haben. Wie das Histamin in die Flasche kommt erklärt sich beim Rotwein vor allem durch die Maischegärung, d.h. er bleibt länger auf den Schalen, und dem verstärkten Säureabbau. Doch die Erfahrung lehrt, je sauberer und gesünder das Lesegut ist, umso geringer ist das Histamin. Die Experten sind sich noch nicht einig, aber das könnte eine Erklärung dafür sein, dass PIWI-Wein einen geringeren Histamingehalt haben.

Der Umwelt zuliebe
Es lohnt sich, einmal ein Glas Wein aus den neuen Rebzüchtungen zu probieren. Nicht nur in der Pfalz, auch in anderen deutschen Weinbaugebieten und auch in anderen Ländern, von Österreich über Italien bis Südafrika, wird damit experimentiert. Denn der Anbau schont nicht nur den Geldbeutel der Winzer, die weniger für Pflanzenschutzmittel ausgeben müssen, sondern er spart auch Ressourcen für die Herstellung der Pflanzenschutzmittel und bei der Arbeit im Weinberg, wo weniger Maschinen- und Treibstoffaufwand nötig ist. Für umweltbewusste Weintrinker/innen also der Wein der Zukunft.

https://weingut-galler.de/
https://piwi-international.de/ueber-piwi/piwi-rebsorten/

Quelle: eigen