"Drei im Weckla“ mit Lebkuchen

Kulinarische Tour durch Nürnberg

Nürnberg zählt zu den geschichtsträchtigsten deutschen Städten. Die Tradition der mittelalterlichen Reichs- und Kaiserstadt mit imposanten Türmen und mächtiger Stadtmauer spürt der Besucher auf Schritt und Tritt. Eine originelle Art, Nürnberg zu erkunden, geht über die kulinarische Stadtführung „Wie schmeckt die Nürnberger Altstadt ?“ (72 Euro pro Person inklusive Kostproben und Getränke bei sieben Stopps).

Würscht, Lebkuchen und Bier

„Was sind die drei Nürnberger Spezialitäten ?“, fragt Stadtguide Carmen und gibt die Antwort selbst: „Würscht, Lebkuchen und Bier. Und alle drei gibts bei unserer Stadtführung.“ Die dreistündige Kulinarik-Tour startet gleich gegenüber vom Hauptbahnhof beim „Königstor“ mit dem „Handwerkerhof“ und seinen schmalen Gässchen und kleinen Fachwerkhäuschen. Hier steht das „Bratwurstglöcklein“ mit dem ersten Imbiss-Stopp. Die original Nürnberger Bratwürste bruzzeln auf dem rauchigen Buchenholz-Grillfeuer. Mit einer würzigen braunen Kruste kommen sie sofort mit einer Semmel auf die Hand als „Drei im Weckla“ (3,50 Euro). „Das Bratwurstglöcklein ist eine Institution, in das auch Nürnberger gerne kommen“, zerstreut Guide Carmen Bedenken, dass es sich hier in dieser zentralen Lage um eine Schnellabfütterung für Touristen handeln könnte.

Mit Brezen zur Pegnitz

Beim „Handwerkerhof“ beginnt mit der Königstraße die Fußgängerzone. Hier geht es weiter Richtung Norden, wo die erste deutsche Eisenbahnlinie 1835 von Nürnberg nach Fürth verlief. Der nächste Snack wartet an einem unscheinbaren Pavillon. „Brezen Kolb“ verkauft hier ein Sortiment verschiedenster Brezen: mit Sesam, Mohn, Pfeffer, Mehrkorn, süß mit Zimt und Zucker oder belegt. Allen Brezen gemeinsam ist, dass sie mit Meersalz im Steinofen gebacken werden. Und natürlich fehlt auch nicht die klassische Butterbreze (1,80 Euro). Vom Kolb-Brezenstand führt der Kulinarikweg an der Lorenzkirche vorbei zur Pegnitzbrücke. „Die Pegnitz teilt die Stadt in eine nördliche und eine südliche Hälfte“, erklärt Guide Carmen.

Vom Hauptmarkt zum Lebkuchen

Ein paar Schritte nördlich der Pegnitz im Sebalder Viertel öffnet sich der große Hauptmarkt mit seinen Marktständen bei der Frauenkirche. Hier befindet sich der jährliche Schauplatz des berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt. Und hier steht ein weiteres Nürnberger Wahrzeichen: der von einem Eisengitter umzäunte, goldverzierte „Schöne Brunnen“, stattliche 19 Meter hoch in der Form einer gotischen Kirchturmspitze. Dass gleich um die Ecke beste handgefertigte Nürnberger Lebkuchen im „Neef Confiserie Café“ verkauft werden, bemerkt der Tourist nur dank des kundigen Kulinarik-Guides. Chefin Ingrid Neef präsentiert neben dem klassischen Elisenlebkuchen (5 Stück 16,50 Euro) stolz den „Lebkuchen des Jahres“, eine angenehm würzig schmeckende Knuspermandel-Cassis-Kreation (4er-Packung 16,50 Euro). Was macht den Unterschied zu den industriell gefertigten Lebkuchen? „Probieren Sie`s !“, schmunzelt Bäckermeister Florian Neef. Und schiebt nach: „Sie schmecken mehr die Gewürze als den Zucker.“

Rotbier und Albrecht Dürer

Vorbei an der Sebalduskirche, der ältesten Pfarrkirche Nürnbergs, führt der Weg nach dem süßen Zwischenstopp jetzt zu flüssiger Nahrung. Die „Hausbrauerei Altstadthof“ braut in Bio-Qualität neben einem klassischen Kellerbier auch das original Nürnberger Rotbier. Hier werfen gleich mehrere Besuchergruppen neugierig einen Blick auf die glänzenden Kupferkessel und probieren im „Rotbierstüberl“ oder im Innenhof die verschiedenen Bierspezialitäten. Rotbier ist ein untergäriges Bier, das ausschließlich mit Gerstenmalz gebraut wird und eine leicht süßliche Malznote vor der herb-blumigen Hopfung hat. Auch Whiskyfässer werden in den Räumen der Hausbrauerei gelagert, die zusätzlich noch eine Destillerie betreibt. Die Kaiserburg oberhalb der Stadt kommt auf den nächsten Metern immer besser in Sicht. Der Platz „Beim Tiergärtnertor“ mit dem Dürerhaus, wo Deutschlands berühmtester Maler Anfang des 16. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet hat, gilt als einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt. Hier endet die Kulinarikführung. Von dort lässt sich mit vollem Magen der Nürnbergstreifzug auf eigene Faust fortsetzen. Etwa mit einem Besuch des Dürerhaus oder der Kaiserburg.

Fazit: Eine originelle Art, Nürnberg erstmals zu erleben oder seine Eindrücke aufzufrischen. Nürnberg ist sowieso immer einen Besuch wert.

Linktipps:
https://www.tourismus.nuernberg.de https://www.wie-schmeckt-meine-stadt.de

Quelle: eigen

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