mw, der Aufbau des Ballons beginnt
mw, der Ballon wird aufgeblasen
mw, dann wird gefeuert
mw, der Ballon wird immer größer
mw, Kaiserwinkl Ballon
mw, Ausblick aus dem Ballon
mw, Blick aus dem Ballon
mw, Blick auf den Chiemsee
mw, Blick auf den Steg im Walchsee, vom Cafe See La Vie
Ballonfahren im Kaiserwinkl
4:15 Uhr, der Wecker klingelt, gar nicht meine Zeit. Ich rolle mich aus dem Bett, die Radtour und die Wanderung vom Vortag noch in den Knochen.
5:00 Uhr, Treffpunkt in der Hotelhalle. Die ganze Gruppe wirkt noch etwas verschlafen. Die Vorfreude auf die bevorstehende Ballonfahrt steigt aber, als Irmgard „Irmi“ Moser, von Ballooning Tyrol, um die Ecke kommt.
„Guten Morgen. Auf geht’s! Mir ham nur a kleines Zeitfenster zum Starten und nachher auch zum Landen.“
Also rein in die Busse und ab zum Startplatz...ist der das wirklich? Direkt auf der Driving Range des nahegelegenen Golfplatzes Moarhof in Walchsee kommen unsere Fahrzeuge zum stehen. Sofort beginnen unsere Piloten Irmi Moser und Norbert Schneider mit dem Aufbau. Auch unsere Hilfe ist gefragt. Die Hülle muss aus dem Sack, der Korb muss vom Anhänger.
Um die Hülle mit Luft zu füllen, wird erst mit einem Ventilator gearbeitet, 5 Meter hohe Flammen aus dem Brenner erledigen den Rest. Aus den Ballonen werden langsam dicke Käfer.
Auf zwei Ballone verteilt, werden wir heute in luftige Höhen steigen. Ein Teil der Gruppe mit Norbert in einem großen, gelben Lotto-Ballon, der andere Teil mit Irmi im weiss-blau-grünem Kaiserwinkl-Ballon (Der Tourismusverband Kaiserwinkl umfasst die 4 Tiroler Orte Walchsee, Kössen, Rettenschöss und Schwendt).
Und dann geht alles plötzlich ziemlich schnell. Der Ballon richtet sich gen Himmel. Rein in den Korb, und bevor wir es überhaupt gemerkt haben, sind wir auch schon ein paar Zentimeter vom Boden weg.
Immer höher steigen wir, der Ausblick auf das Kaisergebirge ist umwerfend. Während langsam die Sonne aufgeht, fahren wir in Richtung Bayern.
Oben geht es lustig zu. Norbert erzählt uns, warum es Ballon „fahren“ und nicht „fliegen“ heisst. Die erste Erklärung – wohl auch die richtige – ist die Geschichte der Brüder Montgolfiere. Die ersten Ballonfahrer, bzw. die Erfinder des Ballons, sagten schon im Jahr 1783, dass Sie in das Luftmeer entschweben. Und da die Seefahrer im (Wasser)Meer fahren, wurde der Begriff des Fahrens auch für das Abheben in das „Luftmeer“ verwendet. Wer schon einmal in einem Ballon gefahren ist, hat wohl wie ich auch bemerkt, dass es tatsächlich eher ein Fahren, ein Schweben, ein Dahingleiten ist. Die Landschaft unten bewegt sich langsam unter einem, doch von der Hektik, dem Lärm und der Geschwindigkeit des Fliegens ist man weit entfernt.
Die zweite Erklärung ist für uns definitiv die bessere. Norbert erzählt: „Wenn ihr im Biergarten eine schöne Maß trinkt und dazu einen guten Radi esst, dann kommt später auch heisse Luft hinten raus , wie aus dem Brenner hier im Ballon. Und da lasst ihr ja dann auch einen „fahren“ und keinen „fliegen“.
Während wir langsam über die Nebenschwaden, mit herrlichem Blick auf den Chiemsee, gleiten, erzählt uns Norbert ein bisschen was über sich. Seit über 25 Jahren ist er schon Pilot. Zunächst war die Ballonfahrt nur ein Nebenjob, doch aufgrund der steigenden Nachfrage, war es nach kurzer Zeit möglich, seine Leidenschaft hauptberuflich auszuüben.
Über 100 Alpenüberquerungen hat er schon hinter sich. Und auch eine Fahrt in der Sahara.
So schön es dort oben ist, irgendwann müssen wir leider wieder runter. Über Funk verständigt sich Norbert mit seinem „Verfolger“, der auf Norberts Anweisungen hin unserem Ballon hinterherfährt.
Das Landen ist nicht so einfach wie gedacht. Erst muss einmal eine geeignete Wiese oder ein Feld gefunden werden, denn das kann man nicht im vorhinein planen, da die Windrichtung immer wieder wechselt. Gar nicht so leicht, doch nach kurzer Zeit haben wir dann den geeigneten Platz in der Nähe des bayerischen Ortes Achenmühle gefunden. Wir sind wieder gut am Boden angekommen und packen erneut kräftig mit an, um das Equipment in den Anhänger zu verladen.
Nach einer kurzen Fahrt sind wir gegen 8 Uhr zurück in Walchsee. Uns erwartet ein gutes Frühstück im „Cafe See La Vie“. Hier erfahren wir auch noch etwas über Irmi, sie ist die einzige weibliche Alpinpilotin Österreichs! Schon etwa 1300 Stunden hat sie in den Lüften verbracht.
Danach wird’s noch mal spannend. Die Ballonfahrer-Taufe steht an. Auf einem Steg, der in den Walchsee ragt, müssen wir auf die Knie gehen. Wir schwören: a) niemals wieder Ballonfliegen, sondern nur noch Ballonfahren zu sagen, b) zu helfen, wenn wir andere Ballonfahrer sehen und c) uns mit unserem neuen Namen vorzustellen. Moment mal! Neuer Name? Bevor ich mich versehe, kommt Norbert von hinten mit einem Feuerzeug, sengt mir eine Haarsträhne an und übergießt mich mit Proseeco, während Irmi die Taufe vollzieht: „Hiermit taufe ich dich auf den Namen Miriam, Freifrau im Tiroler Ländle, Henne im Korb und Wiesenstürzerin in Bayern“.
Wenn ich meinen neuen Titel erst mal auswendig gelernt habe, darf ich mich in Ballonfahrer-Kreisen damit vorstellen – fehlt nur noch der Hofknicks. Zur Feier des Tages gibt es noch ein Gläschen Prosecco.
Wer es noch nicht versucht hat, sollte sich unbedingt dafür entscheiden. Das ruhige Dahingleiten und die atemberaubende Aussicht haben uns wirklich für das frühe Aufstehen entlohnt.
Mehr Informationen finden Sie auf https://www.ballooningtyrol.com
Diese und weitere Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in Walchsee, Schwendt, Rettenschöss und Kössen finden sie auch auf der Seite des Tourismusverbands Kaiserwinkl: https://www.kaiserwinkl.com
Share on Facebook