Budapest auf die Schnelle
Im Stadtzentrum stehen sie an jeder Ecke: freundliche junge Studenten mit Warnwesten und Foldern in der Hand. In der ungarischen Metropole kämpfen die Sightseeing-Busse um die Touristen, alle 300 Meter wird von einem provisorischen Stand mit Flyern und Tickets gewedelt.
Im Minutentakt fahren rote Doppeldeckerbusse von irgendeiner Seite den Elisabeth Platz (Erzsebet Ter) an, die grösste grüne Fläche im Zentrum von Budapest. Im Zentrum des Platzes sprudelt der Donaubrunnen, am angrenzenden Deakplatz ( deak ter) verknoten sich die U-Bahn-Linien der Stadt.
Hier steigen die Gäste der Busse der Giraffe- Gesellschaft von der gelben auf die rote Linie um. Wer sitzen bleibt, um eine Route durchzufahren, darf sich über einen 10-minütigen Stop mit laufendem Dieselmotor nicht stören, ein ausführliches Raucherpäuschen scheint für jeden Fahrer Pflicht zu sein.
Wenn das Wetter passt, sollte man sich aufs Oberdeck der Busse begeben und die freie Sicht geniessen. Erklärungen gibt es per Kopfhörer in 20 verschiedenen Sprachen. Sie sind grösstenteils sehr ausführlich und verständlich, manchmal richtig lustig, wenn auch meist durch unfreiwillige Grammatikfehler und interessantem Satzbau. Dafür werden die Pausen zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten durch überlauten Czardas, Zigeunermusik oder Werke von Franz Liszt bestens gefüllt.
Die „rote Linie“ führt vom Elisabethplatz über die Oper zum Heldenplatz durch das historische jüdische Viertel zum Hotel Astoria ( Jugenstilhotel, guter Ausgangspunkt für Städtereisen). Von dort geht es ohne Unterbrechung über die Elisabethbrücke die Donau flussaufwärts bis zur Kettenbrücke, an der man mit der Zahnradbahn (funicular, täglich 7.30 – 22.oo Uhr,900 Forint = 3 € einfach) hinauf zum Burgberg fahren kann, Ausgangspunkt für Besuche des Burgpalastes, der Mathiaskirche und der Fischerbastei ( mit dem unendlich hässlichen Hilton-Bau im Hintergrund).
Bequemer geht’s, wenn man einfach sitzen bleibt, denn der Bus schlängelt sich auch so über enge Strassen nach oben. Der nächste Stopp ist schließlich die Zitadelle mit dem Friedensdenkmal auf der Spitze des Gellertberges.
Nach der nächsten Raucherpause für den Fahrer (Vorsicht beim Aussteigen und Aussicht geniessen: die Sitzplätze sind nicht reservierbar und könnten von Zitadellenbesuchern für die Rückfahrt belegt werden) führt die Route zurück über die Elisabethbrücke die Pester Donauseite entlang bis zum Parlament und schließlich zurück zum Elisabethplatz.
Die „gelbe Linie“, deutlich kürzer, hat neben den Schnittpunkten Astoria, Kettenbrücke, Burgberg und Parlament auch noch die Stationen „St.Anna-Kirche“, „Margareteninsel“,„Synagoge“ und „Markthalle“ zu bieten. Letztere ist ein toller, 1994 renovierter Bau aus Glas und Gusseisen mit allem, was man sich als Tourist nur wünschen kann: Salami,Paprika,Langos, reisefertig für Touristen verpackt. Die „gelbe“ Linie hat auch noch einen Haltepunkt an der Donau, genau vor dem Mariott-Hotel. Hier kann man umsteigen auf die „blaue“ Linie, eine nette kleine Bootsfahrt auf der Donau mit Ausstiegsmöglichkeit an der „St.Anna-Kirche“ und der „Margareteninsel“, eine Art Hyde-Park oder Englischer Garten mit Thermalbad, Rosengarten und Open-Air-Gelände.
Dauer der Touren: rote Linie 2 Stunden, gelbe Linie 1 Stunde, blaue Linie 1 Stunde
Täglich von 9.30 – 17.00 Uhr ( April bis Oktober), 10.00 – 16.00 Uhr (November bis März)
Tickets sind auch noch am nächsten Tag gültig
Preise: 5000 HUF ( 17 €) pro Erwachsenen, Studenten 4500 HUF ( 15 €)
Kinder bis 6 Jahre gratis
Weitere Informationen: https://www.hoponhopoff.hu
Quelle: -eigen-
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