Die Bedeutung der Kokosnuss in Thailand
Für Menschen aus kühleren Klimazonen gibt es kaum etwas Exotischeres, doch in Thailand gehört die Kokosnuss zum täglichen Leben – und hat die Kultur des südostasiatischen Königreichs maßgeblich geprägt. So haben die verschiedensten Berufsgruppen vom Koch bis zum Zimmermann mit der großen haarigen Nuss zu tun: Kokosmilch und -wasser erfrischen, aus dem Fruchtfleisch wird reichhaltiges Öl gewonnen und die Schale eignet sich zur Faserherstellung. Doch nicht nur die Frucht des Baumes, sondern auch die Kokospalme selbst mit ihren Blättern, ihrem Holz und ihren Wurzeln findet zahlreiche Verwendungen im Alltag.
Für ihre wichtige Rolle in der thailändischen Küche ist die Kokosmilch wohl am bekanntesten, als Zutat für cremige Curries oder tropische Cocktails. Auch das Fruchtfleisch wird verzehrt, in weichem Zustand zum Löffeln, etwas reifer in geraspelter Form zu Desserts und Gebäck. Neben dem Gaumen freut sich auch die Gesundheit über den Einsatz von Kokosnüssen in der Küche, denn sie enthalten keine Trans-, sondern gesättigte Fettsäuren, die das Öl leichter verdaubar machen als andere Öle und sich deshalb weniger schnell auf das Gewicht auswirken. Darüber hinaus unterstützt Kokosöl den Schutz vor Leberschäden, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Als erfrischender Drink genossen, enthält Kokosmilch außerdem Vitamine, die den Körper bei der Entgiftung unterstützen.
Auch im Bereich Wellness und Schönheitsbehandlungen kommt Kokos stets zum Einsatz, denn Kokosmilch oder -öl dienen als natürliche Conditioner für das Haar, um es weich und glänzend zu machen, oder als Feuchtigkeitslieferant, der schnell einzieht, um trockener Haut mehr Geschmeidigkeit zu verleihen. Sogar für starke Fingernägel oder als Make-up-Entferner eignet sich das Öl.
Einen weitreichenden Einfluss hatte die Kokosnuss ebenfalls auf althergebrachte Traditionen im Land des Lächelns. So wird zum Beispiel das Gesicht eines Verstorbenen mit Kokosmilch gewaschen, da sie als besonders rein angesehen wird. Damit soll der Tote mit einem klaren, reinen Verstand friedlich in sein nächstes Leben übergehen. Aufgrund dieser Reinheit werden Kokosnüsse auch bei buddhistischen Zeremonien verwendet. Auf einigen thailändischen Grundstücken findet sich oft eine Kokospalme an der östlichen Ecke des Hauses, um der dort lebenden Familie Glück zu bringen.
Als Besucher Thailands kommt man dort nicht weit, ohne Teile einer Kokospalme zu sehen, entweder in Form von zu Dächern verarbeitetem Blätterns oder einfach als stabile Holzmöbel. Aus den Schalen werden Küchenutensilien gefertigt, das Öl dient als Treibstoff oder als Insektenschutzmittel. In einigen Regionen des Landes werden Kokoswurzeln sogar noch als Zahnbürsten genutzt. Ein beliebtes Must-Visit rund um die braune Nuss war lange Zeit die traditionelle Kokosernte auf den Inseln Koh Samui und Koh Phangan im thailändischen Golf, bei der trainierte Makaken-Affen auf die bis zu 30 Meter hohen Bäume geschickt wurden, um die Nüsse zu Boden zu werfen, wo die Landwirte sie dann aufgesammelt haben. Auf Koh Phangan werden die vielen Nutzungsmöglichkeiten der Kokosnuss heute beim jährlichen Colourmoon Festival gefeiert, auf dem sich Einheimische treffen, um Rezepte und Produkte auszutauschen und das einzigartige Inselleben zu feiern.
Weitere Informationen unter:
https://www.tatnews.org/versatile-coconuts-shaped-thai-culture/
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