Lignano
Hafensteg von Lignano
Lignano nach der Sommersaison 2020
Es ist eine Momentaufnahme. Wie alles im Moment. Aber Italien steht nach einer schlimmen ersten Phase der Corona Seuche im Moment recht gut da. Am Strand von Lignano liegend könnte man fast meinen, es wäre alles wie immer – man hört die Wellen rauschen, unterm Sonnenschirm nebenan die Strandnachbarn plaudern, der Kokosnuss-Händler läuft durch Liegestuhlreihen und ruft laut „Coco Bello, Coco Bello!“.
Dabei war es doch eine recht ungewöhnliche Saison für den bei deutschen und österreichischen Touristen so beliebten Badeort im Norden Italiens. Lediglich 7000 Sonnenschirme wurden aufgestellt statt der 10000 im letzten Jahr. Bei den mehr als 40 Strandbädern entlang der drei Viertel Lignano Sabbiadoro, Lignano Pineta und Lignano Riviera, wird man von einem der „Bagninos“ ( welch wohlklingender Ausdruck für einen schnöden Bademeister) zu seinem Schirm gebracht, natürlich mit Sicherheitsabstand zu den anderen Strandurlaubern. In geschlossenen Räumen gilt überall die Tragepflicht eines Mund-Nasen-Schutzes. Dass wir in einem globalen Ausnahmezustand sind, lässt sich am Liegeplatz mit Blick aufs Meer leicht vergessen.
Strandleben
Massimo Brini, der Stadtrat für Tourismus, erzählt, dass Lignano in ganz Italien auf Platz 11 liegt, wenn es um Touristenzahlen geht. Dass der Sommer trotz der anfänglich geschlossenen Grenzen und der Coronakrise besser als erwartet gelaufen ist, liegt wohl daran, dass statt der sonst mehrheitlichen Gäste aus dem deutschsprachigen Raum viele Italiener ihre Ferienwohnungen genutzt haben. Denn während die Zahlen der Hotel- und Ferienhausbuchungen gesunken sind, war der Strand im Juli und August voll, die Restaurants und Bars gut besucht und der Umsatz der Lokale sogar gestiegen.
In den Ferienmonaten Juli und August sind die Strände Lignanos ein beliebter Ort bei Familien – das Wasser ist anfänglich seicht genug für Kinder, beim Sandburgen bauen finden sich leicht neue Freunde und es gibt immer was zu sehen. Im September wird es dann ein wenig ruhiger und es ist nicht mehr ganz so heiß, daher kommen viele Sportler in diesem Monat . Die Stadt legt Wert auf sanfte Mobilität –Fahrräder können kostenlos ausgeborgt werden und auf mehr als 20 km Strecke die drei Stadteile Lignanos durchfahren werden. Seit der letzten Saison gibt es auch die Möglichkeit mit der Fähre X-River den Tagliamento zu überqueren und auf der anderen Seite mit dem Rad bis nach Bibione zu fahren.
Auch Wassersportarten werden im Sommer angeboten. Die Windsurf- und SUP-Lehrerin Guendalina hat hier ihren Traumjob gefunden, als sie nach Lignano gezogen ist, um in der Sommersaison Kinder und Erwachsene zu unterrichten: «Der September ist mein Lieblingsmonat“, sagt Guen. „Der Stress ist vorbei, die Strände werden ein wenig leerer, aber es ist noch warm und schön am Meer.»
Golf als Alternative
In Lignano Sabbiadoro gibt es auch einen Golf Club: 18 Löcher, 5746m, Par 72, mit Seen und Bunkern, sowohl für Könner als auch Anfänger geeignet und ganzjährig geöffnet. Giulia Morandini vom Sportsekretariats des Golf Clubs sagt, dass sie wegen Corona die beiden für sie wichtigsten Monate der Saison, also März und April, schließen mussten. Das zum Club gehörende Hotel hat 24 Zimmer, jedes mit Blick auf den Golfplatz, außerdem einen SPA Bereich und ein Beauty Center( Ein Testbericht zum Golfplatz unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2341&rd=search&search=Lignano&pNR=1 ).
>Architektonisches Lignano
Sich sportlich zu betätigen ist aber nicht für jeden ein Teil des idealen Sommerurlaubs. In Lignano gibt es Alternativen für Architekturbegeisterte. Bei einem internationalen Kongress an der Architekturfakultät in Venedig wurde Lignano 2018 offiziell als wichtiges kulturelles Erbe anerkannt, denn in den 40ger und 50ger Jahren bauten hier einige erfolgreiche Architekten, die allesamt aus der Schule von Frank Lloyd Wright kamen. Der für Lignano wichtigste war Marcello d Olivo, der von Lignano 1953/54 beauftragt wurde, den damals neuen Stadtteil Pineta zu bauen. Sein Konzept ist noch heute modern, denn er wollte Wohnen im Einklang mit der Natur ermöglichen. Daher gibt es in Pineta kaum Bauten, die über die Baumgrenze ragen, sie verschwinden viel eher hinter den Pinien, die in diesem Stadtteil in einem großen, spiralförmigen Wald angelegt sind. Ada Iuri, Kulturstadträtin von Lignano berichtet, dass mit diesem Stadtviertel berühmte Persönlichkeiten, „VIP’s“, nach Lignano gelockt werden sollten, an manche wurden auch Grundstücke verschenkt. Einer von ihnen war sogar Ernest Hemingway, der Lignano sehr geschätzt haben soll und es das kleine „Florida Italiens“ nannte. Er machte sich das Grundstück aber nie zu eigen, daher befindet sich heute der öffentlich zugängliche „Parco Hemingway“ an dieser Stelle.
Übernachtungstipp: Schlafen wie auf dem Hausboot: https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=reisen&pID=2383&rd=search&search=Lignano&pNR=1
• Mehr zu Lignano: https://lignanosabbiadoro.it/de
Quelle: eigen
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