Unterwasser-Tunnel, Wildpark und Polarium

„Wilde Tiere“ Mecklenburg-Vorpommern
Wer sich für Tiere interessiert, wird in Deutschlands nordöstlichem Bundesland mehr als fündig. Neben zahllosen Zoos, Tierparks und Museen ragen drei Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern besonders heraus. Das Ozeaneum Stralsund, der Wildpark MV in Güstrow und der Zoo Rostock.
Unterwasser-Tunnel und Klippenbrandung-Simulation
Das Ozeaneum Stralsund des Deutschen Meeresmuseums wurde 2008 am Hafen, neben der als Weltkulturerbe anerkannten historischen Altstadt eröffnet. Das Projekt geht auf einem neuen Pfad in der Welt der Aquarien: weg vom Traditionellen, den das Mutterhaus mit dem „Meeresmuseum“ in der Altstadt noch mit vielen bunten Tropenbecken präsentiert. Völlig anders ist das Ozeaneum. Gestaltet von der renommierten Architektengruppe Behnisch, die ja den Olympiapark in München verantworteten, sticht schon das in weiß gehaltene Gebäude in seinem Spiel mit Wellen hervor.
Doch das Wesentliche findet sich im Inneren und ist ein Touristenmagnet, der schon ein Jahr nach der Eröffnung den millionsten Besucher anlockte – und dem Ozeaneum ein Jahr später bereits die Auszeichnung als Europas Museum des Jahres einbrachte.
Die Reise durch die Tiefen beginnt an den Docks von Stralsund und führt den Besucher zu den Lebewesen der Boddengewässer bis in die tiefe Ostsee, wo die in den großen Becken gezeigten Störe leben. Ein Meilenstein für Museen, denn der Teil zum baltischen Meer ist der mit Abstand größte zu diesem Thema in Europa.
Doch auch der Nordsee ist ein Teil des Aquariums gewidmet: Ein Tunnel führt durch die Unterwasserwelt Helgolands, ein weiteres Becken simuliert die Brandung an den Klippen, und zahllose Wesen tummeln sich im mit 2,6 Millionen Liter größten Becken der insgesamt sechs Millionen Liter des Ozeaneums.
Neben den Aquarien bietet das Ozeaneum auch umfassende Informationen zu Ökologie und Ökonomie der Meere. So viel Information, dass etwas Ruhe nötig werden kann. Und auch dafür ist gesorgt, denn in einer großen Halle kann der Besucher bei Dämmerlicht unter Walnachbildungen in Originalgröße bei Klängen der Meeressäuger auf Liegen entspannen.
Die Größe der Tiere wird hier hautnah erfahrbar: So gehört unter anderem ein 26 Meter langer Blauwal zu den gemeinsam mit Greenpeace gestalteten Ausstellungsteil.
Weitere Informationen unter https://www.ozeaneum.de
Süßwasserfische und Waldtiere
Bei Güstrow, eine knappe Autostunde südlich von Rostock findet sich der Wildpark MV – wo man im Reich der Fische trockenen Fußes einen Fluss durchwandern kann. In verschiedenen Schaubecken wird die Tier- und Pflanzenwelt der Mecklenburger Gewässer von der Quelle bis zur Mündung in die Ostsee präsentiert. Die zahllosen Seen von MV finden sich im größten Natur-Aquarium des Nordens wieder.
Hier leben rund 30 vorwiegend heimische Fischarten, darunter Raubfische wie Hechte, Forellen, und Barsche, aber auch Friedfische wie Karpfen, Rotfedern, Plötze, Karauschen und Döbel. Sogar ein versunkener Fischerkahn ist hier Lebensraum für den einen oder anderen Unterwasserbewohner.
Auch über Wasser hat der Park in der 200 Hektar großen Anlage (Zeit und gute Schuhe sind also hilfreich) viele interessante Lebewesen zu bieten: Wölfe, Bären, Luchse, Eulen in einer großen Voliere und viele andere einheimische Tiere – sie leben fast wie in freier Wildbahn, denn die Gehege sind so groß, dass sie sich auch einmal vor den Besuchern zurückziehen können.
Dass man trotzdem die Chance hat, sie wie in der „Wildnis“ zu erspähen, liegt an der Grundidee des Parks. Abenteuerliche Wege führen hier über Kletterpfade und Brücken, durch Höhlen, Wurzeltunnel und Moore.
Auch an die Kleinen Gäste wurde bei der Anlage des Parks gedacht, Denn spezielle Tier- und Spielerlebnisse bieten der Streichelzoo, abenteuerliche Spielplätze und teils begehbare Gehege. Tierisch nahe Begegnungen sind, so die Parkleitung, „hier garantiert“.
Schließlich werden neben den „normalen“ Besichtigungen auch vielfältige Programm angeboten. Organisierte Begegnungen mit Tieren, Wolfswanderungen in der Dämmerung, ein Tagespraktikum als Tierpfleger oder die Übernachtung in der Wolfshütte sind nur einige der Angebote des Wildpark MV, um mit der Natur des Ostseeraumes in nahen Kontakt zu kommen.
Mehr zum Thema unter https://www.wildpark-mv.de
Bester europäischer Zoo 2018 mit Polarium
Von der heimischen Natur schließlich in die große weite Welt im Zoo Rostock, vor allem aber zu Primaten und Eisbären. Denn das Darwineum und das Polarium sind ohne Zweifel die Paradethemen des Zoos der 2018 als bester europäischer Zoo der Kategorie II (bis eine Million Besucher) ausgezeichnet wurde.
Der 1899 gegründete Zoo mit seinen 56 Hektar im Süden der Hansestadt ist das Zuhause für 4.500 Tiere in 450 verschiedenen, oftmals bedrohten Arten aus aller Welt. Auf insgesamt 20.000 Quadratmetern leben im Darwineum mehr als 80 Tierarten. Der Westliche Flachlandgorilla, der Borneo-Orang-Utan, Kattas und zahlreiche andere haben hier eine großräumige Heimat gefunden.
In zwei interaktiven Ausstellungsbereichen wird die Vielfalt des Lebens im Laufe der Evolution gezeigt. Zu sehen sind etwa lebende Fossilien, verschiedene Aquarien, oder Deutschlands größter Quallenkreisel.
Hauptattraktion des Darwineums ist ohne Zweifel die Tropenhalle (in Corona-Zeiten zum Schutz der Primaten aber zeitweise geschlossen, Infos vor einem Besuch auf der Website des Zoos). Das 4.000 Quadratmeter große Tropenhaus beherbergt die Gorillas und Orang-Utans. Die Menschenaffen leben hier vergesellschaftet mit Meerkatzen und Gibbons in naturnahen Lebensräumen.
2018 wurde nach etwa zweijähriger Bauzeit das Polarium für die Besucher freigegeben, das nach Abriss der alten Bärenburg im historischen Teil des Zoos entstanden war. Die Gestaltung des Polariums wurde an der Landschaft der Hudson Bay angelehnt, ein perfektes Zuhause für Eisbären und Pinguine. Mit etwa 12.500 m² umfasst die Gesamtfläche einerseits ein neues Freigehege mit Bruthöhlen an einem Hang sowie ein Wasserbecken mit Sichtscheiben für bis zu 36 Humboldtpinguine und deren Nachwuchs.
Ausgezeichnete Fachkenntnis gibt es in der Hansestadt, denn bei den Eisbären führt der Rostocker Zoo sogar das Zuchtbuch des Europäischen Programms für gefährdete Arten.
Mehr zum Zoo Rostock unter https://www.zoo-rostock.de/

Quelle: eigen

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