Rückkehr zu Grundrechten oder Privilegien

Umgang mit Geimpften in Europa
In Deutschland hat sich der Ethikrat schon klar positioniert: Solange es nicht klar ist, ob Geimpfte das Corona-Virus weitertragen können, sollen und können sie keine Sonderrechte für sich geltend machen. Dabei wird in der Formulierung schon nahegelegt, daß die Rückkehr zu den Grundrechten wohl ein Privileg ist. Und auch wenn man sich um eine gemeinsame Richtung in der europäischen Gemeinschaft bemüht, haben einige Länder schon Strategien entwickelt und sind dabei Tatsachen zu schaffen.

In Polen sind Geimpfte schon seit dem Ende des letzten Jahres von der zehntägigen Quarantänepflicht nach der Einreise befreit. Auch bei den Kontakteinschränkungen bei Besuchen oder Treffen im Freien werden sie nicht mehr mitgerechnet. Für Esten und Rumänen ist klar: Wer geimpft ist, darf zur Reisefreiheit zurückkehren. Ohne Testpflicht und Quarantäne ist in Estland die Einreise für Geimpfte seit dem 1.Februar festgeschrieben, für Rumänien schon seit Mitte Januar.

Griechenland, das sehr stark vom Tourismus wirtschaftlich abhängig ist, fordert Reisefreiheit für Geimpfte.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wartet auch gar nicht auf eine gemeinsame Strategie mit der EU und hat seinerseits bereits mit Israel ein Abkommen abgeschlossen. Danach können Geimpfte zwischen beiden Ländern ohne Auflagen reisen. Mit Großbritannien ist wohl eine ähnliche Vereinbarung in der Pipeline.

Der Impfpass soll damit den Reisepass ersetzen und in Dänemark sogar noch weitere Freiheiten wieder einräumen. Dabei muss man kein Papier mehr vorweisen können, sondern eine zertifizierte App auf dem Handy könnte genügen, um nicht nur ein- und ausreisen zu können, sondern auch Konzerte und Sportveranstaltungen zu besuchen. Diesen Weg beschreitet auch das Nachbarland Schweden. Dort arbeitet man derzeit zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation WHO und der EU an einem digitalen Impfpass, der ab 1.Juni dann eingesetzt werden kann.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa formulierte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ihre Bedenken mit dem Satz, das die “…Zeit noch nicht reif für diese Diskussionen..” ist. Sie sieht vor allem eine Benachteiligung für diejenigen, denen noch kein Impfangebot gemacht werden konnte.

Quelle: div

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