Pilgerwandern
Ideen und Routen – nicht nur für Pfingsten
Immer weniger Väter ziehen an Christi Himmelfahrt mit dem Bollerwagen auf einer „Wanderschaft“ los. Oft dient die Wanderung einer Einkehr zu sich selbst und in Corona-Zeiten als gelungener Tapetenwechsel.
der Jakobsweg auch in deutschlands Norden
Die wohl bekannteste Pilgerstrecke ist der Jakobsweg, wobei es nicht nur den einen, sondern viele Jakobswege gibt. Am berühmtesten ist der Camino Frances, der auf einer knapp 800 Kilometer langen Strecke durch den Norden Spaniens von den Pyrenäen bis zum Grab des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela führt. Doch die Pilgerrouten, die mit einem gelb-blauen Muschelsymbol gekennzeichnet sind, erstrecken sich über ganz Europa und auch in Deutschland -so weiß es das Reisegutscheinportal“ tripz“- können Pilgerfans von Nord nach Süd den besonderen Wegweisern folgen. Dabei sind die Strecken unterschiedlich lang, lassen sich einfach kombiniert oder auch nur in kurzen Wegetappen zurücklegen. Der nördlichste Jakobsweg Deutschlands startet auf der dänisch-deutschen Grenze bei Flensburg bis nach Glücksstadt an der Elbe. Die Via Jutlandica ist der Verbindungsweg von den skandinavischen Ländern bis nach Santiago de Compostela und wird in neun Etappen unterteilt. Tagespilger können beispielsweise die 16 Kilometer lange Strecke vom Grenzort Krusau nach Handewitt, unterhalb von Flensburg, zurücklegen. Von hier durchquert man das Krusau-Tunneltal mit den Ausläufern der dänischen Natur Jütlands, vielen Wäldern, Wiesen und Bachläufen. Wer auf wenig Trubel und viel Grün auf seiner Pilgertour setzt, genießt diese Strecke in vollen Zügen.
Pilgernd durch die Lüneburger heide
Im Jahr 2000 entdeckte man in der Lüneburger Heide mehr als 50 Pilgerzeichen. Darum entschloss man sich hier den Grundstein für den „Jacobusweg Lüneburger Heide“ zu legen. Er verläuft heute in zwei Wegvarianten über insgesamt mehr als 400 Kilometer. Start ist die über 750 Jahre alte St. Jacobi-Pilgerkirche in Hamburg, die zugleich die Namensgeberin des Weges ist. In Soltau gibt es schließlich zwei Wegvarianten. Einmal durch das Aller-Leine-Tal oder durch den Naturpark Südheide, beide Routen führen zum Kloster Mariensee. Die kürzeste Etappe ist der zehn Kilometer lange Fußweg von Niederhaverbeck bis Schneverdingen. Auf dem Spitzbubenweg geht es zur Eine-Welt-Kirche. Dabei durchquert man das mehr als 8.000 Jahre alte Pietzmoor, das als größtes Moorgebiet in der Lüneburger Heide zur mediativen Sinnesreise einlädt.
Besinnuungsweg in Nordhessen
Der Upländer Besinnungsweg bei Willingen in Nordhessen lädt Pilger dazu ein, auf dem 17 Kilometer langen Rundweg über die eigenen Lebensspuren nachzudenken. Von Willingen aus führt dieser besondere Spazier- und Wanderweg in vier Etappen zur Pilgerkirche nach Schwalefeld, weiter nach Rattlar, Usseln und zurück nach Willingen. Auf diesem besonderen Pfad begegnen Wanderern unterschiedliche Themen, die zum Nachdenken über gute und schlechte Erfahrungen im Leben und das eigene Ich anregen sollen.
Starke frauen von Erfurt bis Coburg
Der rund 50 Kilometer lange Pilgerweg „Auf den Spuren starker Frauen“ ist in drei Tagesetappen unterteilt und widmet sich den Lebenswerken der regional kirchlich-historisch wichtigen Frauen Heilige Elisabeth (Bistumspatronin der Stadt Erfurt), Heilige Walburga (Namensgeberin des ehemaligen Walburgisklosters in Arnstadt) und Selige Paulina (Gründerin Paulinzella Kloster). Außerdem ist der Pilgerweg ein Teil des mittelalterlichen Jakobsweges von Erfurt nach Coburg.
zweimal Vierzehnheiligen
Wer eine kurze Pilgerreise durch Oberfranken plant, erkundet während eines sechsstündigen Fußmarsches die historische Pilgerroute vom Seßlach zur Basilika Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein. Seit dem 15. Jahrhundert nutzen Pilger diesen Fußweg, um in der Wallfahrtskirche den Schutz der heiligen Vierzehn Nothelfer zu erbitten. Auch für nicht religiöse Wanderer ist die 22 Kilometer lange Strecke erlebenswert: Zwölf Holzskulpturen von internationalen Künstlern säumen den Weg, Ortschaften wie Neuses an den Eichen, Rossach oder Altenbanz präsentieren sich mit historischem Fachwerk. Auf dem Banzberg erblickt man vom Kloster Banz das weite Maintal.
Auch ein weiterer 17 Kilometer lange Pilgerweg führt zu der Basilika Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein, jedoch beginnt die Route in Untermerzbach, im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Von hier geht es auf eine Wanderung durch das landschaftlich sehr reizvolle Itztal. Man kommt vorbei an der Kirche St. Wolfgang in Kaltenbrunn oder der Jakobskirche in Herreth. Auch hier haben sich internationale Künstler mit neun Holzskulpturen verewigt. Wer Durst bekommt, macht halt an einem der der zahlreichen Biergärten am Wegesrand.
Klostersteig von Eberbach nach Eltville
Der Klostersteig südwestlich von Wiesbaden führt vom Kloster Eberbach nahe Eltville über verschiedene Stationen zur Marienkirche nach Rüdesheim-Aulhausen. Der Weg ist 30 Kilometer lang und kann von fitten Pilgern an einem Tag geschafft werden. Die achtsamen Wanderer folgen dem Weg von Kloster zu Kloster, unterwegs laden Haltepunkte für Ruhepausen ein. Wer sein Pilgererlebnis festhalten möchte, besorgt sich ein Pilgerheft im Kloster Eberbach und lässt sich seine Klosterstationen via Stempel bestätigen. Übrigens produziert das Kloster Eberbach auch echten Klosterwein, mit dem nach dem Pilgern ganz gemütlich angestoßen werden kann.
Wer nun Lust bekommen hat, die Pilgerwege nach dem Lockdown mit einem Urlaub in Deutschlands schönsten Regionen zu erkunden, der findet flexibel einlösbare Urlaubsangebote zum Verschenken und selbst Genießen unter https://www.tripz.de
Quelle: TripZ
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