Frico, Grappa und San Daniele

Genussreise durch Friaul-Julisch-Venetien

Diese Region im Nordosten Italiens, die an Österreich, und Slowenien grenzt und bis zur Adria reicht, verspricht eine ungeahnte Fülle von kulinarischen Entdeckungen. Die Küche ist geprägt von der Bergregion der Dolomiten, den sanften Hügeln, in denen hervorragender Weißwein wächst, der fruchtbaren Ebene bis hin zu den Meeresspezialitäten von der Adriaküste. Die Hauptstadt Triest gehörte im 19. Jahrhundert zu Österreich-Ungarn und auch diese Einflüsse sind in vielen Bereichen noch spürbar, genauso wie der slowenische Einfluss. Viele Kulturen und Traditionen vermischen sich in dieser Region und lassen die unterschiedlichsten Spezialitäten entstehen, die es sich lohnt zu entdecken.

Schinken, Wein und Grappa

Berühmt ist der San Daniele Schinken, aus dem gleichnamigen Örtchen, ungefähr 25 km von der Provinzhauptstadt Udine entfernt. Dieser luftgetrocknete Schinken ähnelt zwar dem Parmaschinken, ist aber feiner und milder im Geschmack und auch hierzulande bei Feinschmeckern beliebt. Das gilt auch für die Weißweine, wie der Tocai oder der Ribolla Gialla, aus dem auch hervorragender Spumante gemacht wird. Der wohl international bekannteste Boschafter der Region dürfte die Destillerie „Nonino“ sein. Seit 1897 werden hier edle Brände hergestellt, die handwerkliches Können mit technischer Innovation verbinden. Der Edelbrand wird aus Trester destilliert, dem Abfallprodukt bei der Weinlese. „Aus Abfall Gold machen“ titelte einmal eine deutsche Zeitung und trifft damit genau, was in der Brennerei geschieht. Hier hat man den Grappa vom Bauernschnaps in den Adelsstand erhoben. Zum ersten Mal wurden hier reinsortige Grappe hergestellt, also aus dem Trester einer einzigen Traubensorte, und in Holzfässern veredelt, Der „Monovitigno“ und der aus Trauben gebrannte UÉ sind die Signatureprodukte des Hauses. Grappa Nonino gehört inzwischen in die Kategorie der Luxusgüter.

Frico, Forelle und Gubana

Die knusprigen „Frico“, friulanische Käsechips, sind bei uns nahezu unbekannt. Sie werden aus 100 Prozent geschmolzenem Käse hergestellt und wer einmal mit dem Knabbern angefangen hat, kann nicht mehr aufhören. 2000 Bäche und Flüsse speisen Forellenzuchten mit frischen Gebirgswasser. Kein Wunder also, dass die frische, aber auch die geräucherte Forelle eine große Rolle spielt. Geräuchert wird sie zum Beispiel gerne als Häppchen zu einem Cocktail aus Grappa, Zitrone und Tonic gereicht. In den Restaurants und Osterie kommt die „Trotta“ in allen möglichen Variationen auf den Tisch.

Die Gubana hingegen ist eine süße Verführung aus der Region. Ein richtiger Festtagskuchen, aus Hefeteig der mit in Grappa eingelegten Rosinen und Nüssen gefüllt ist und zu dem man sich durchaus ein Gläschen Grappa als Digestif genehmigen kann - ganz so, wie es Tradition ist. In der Ebene, um die lebendige Stadt Pordenone liebt man deftige Schweinefleisch-Gerichte und Würste wie den „Musseto“, eine Art friualischen „Cotecchino“, die berühmte Schwartenrohwurst vom Schwein. An der Adriaküste locken frische Meeresfrüchte und zahlreiche Fische, die in den Lagunen gezüchtet werden. Und wer ganz hoch hinauf kommt, in die Bergdörfer an der österreichischen Grenze, der entdeckt dort mit Sicherheit den Montasio Käse, den Schinken aus Sauris und die Pitina. Letztere ist eine Wurst aus Schweine- und Ziegenfleisch. Eine deftige Speizialität mit Knoblauch und Gewürzen, die kalt oder warm gegessen wird.

Immer auf die Herkunftsbezeichnung achten

Wer wirklich Wert auf Regionaltypisches legt, der sollte darauf achten, dass die Produkte kein Touristenbluff sind, sondern eine Herkunftsbezeichnung tragen, wie zum Beispiel DOP (Denominazione d‘origine protetta) oder IGP (Indicazione georgrafica protetta). Nur das garantiert den originalen Genuss. Ganz nebenbei: das gilt auch für italienische Produkte, die man in Deutschland kauft. Ein italianisierender Name oder die italienische Tricolore sind bei weitem kein Zeichen für Echtheit. Darauf weist auch die Italienische Handelskammer ITALCAM immer wieder hin mit ihrer Kampagne „Italian Taste“

Reisen und geniessen

Aber was wären all die Weine, die saftigen Würste, der Käse, die Muscheln ohne diejenigen, die es verstehen, sie zuzubereiten. Deshalb sollte man sich vor Ort, in einer der vielen, zum Beispiel von Slow-Food und der regionalen Tourismusbehörde empfohlenen Trattorien und Osterien verwöhnen lassen. Damit man den Weg dorthin findet und seine kulinarische Entdeckungsreise in allen Facetten planen kann, hat die Tourismusbehörde von Friaul-Julisch-Venezien jetzt Informationsmaterial herausgegeben - von einem Handbuch mit Osterien und Produzenten aus allen Teilen der Provinz bis hin zu einem sehr gelungenen Internetauftritt. Anhand dessen ist man immer auf dem aktuellen Stand, nicht nur was Kulinarisches betrifft. Ob Weinverkostungen, Picknicks, kulturelle Veranstaltungen oder Outdooraktivitäten - alles ist hier übersichtlich zusammengefasst. Man kann seine Reise planen oder sich spontan von Genuss zu Genuss treiben lassen. „Was gibt es heute in Friaul Julisch Venetien Leckeres zu entdecken“, kulinarisch und kulturell? Diese Frage beantwortet ausführlich die Internetseite https://www.tastefvg.it

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Quelle: eigen

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