Ein Koffer vor der Haustür und rote Unterwäsche

Skurrile Rituale zum Jahreswechsel
Die einen tragen rote Unterwäsche, die anderen verschießen vorher schon ihr Pulver. Da wird ein Ei aufgeschlagen oder von Stühlen gesprungen. Die Sitten und Gebräuche in den einzelnen Ländern zu Silvester sind so unterschiedlich wie schräg. Und wenn hierzulande schon nicht geböllert werden darf, kann man sich doch eine Anregung aus anderen Ländern holen.

Spanien
Ohne rote Unterwäsche geht gar nichts. Vor allem in Andalusien, wo Bräuche und Traditionen besonders gepflegt werden. Das soll Geldsegen, Liebesglück und Gesundheit bringen. Die Italiener glauben übrigens auch daran. Die Spanier verspeisen außerdem im Silvester-Countdown zu jedem Glockenschlag eine Traube. Insgesamt 12 Stück zum Takt der das neue Jahr ankündenden Glockenschläge müssen eine nach der anderen verzehrt werden. Wer es schafft, alle Trauben rechtzeitig zu essen, den erwartet, so heißt es, ein Jahr des Wohlstands und des Glücks. Pünktlich um Mitternacht wird dann ein goldener Ring ins Sektglas geworfen, auch das soll Glück bringen.

Mexiko
Dort wird in der Neujahrsnacht ein leerer Koffer vor die Haustür gestellt. Das soll tolle Erlebnisse und Reisen im neuen Jahr bringen. Manche schleppen das Ding sogar ums Haus herum. Wer weiß, vielleicht wartet ja schon dahinter das nächste Abenteuer …?!

Dänemark
Ohne Partyhütchen und Glitzer-Konfettis geht bei unseren nördlichen Nachbarn gar nichts. Auch nicht, ohne die Ansprache von Königin Margrethe um 18 Uhr im Fernsehen. Danach gibt’s was zu essen. Dabei darf der Marzipankuchen „Kransekage“ nicht fehlen. Dann geht man zum Haus von Freunden und zerdeppert vor deren Tür Geschirr. Pünktlich um Mitternacht sollte jeder Däne auf einem Stuhl stehen und zum Glockenschlag runterspringen. Wenn all das kein Glück bringt!

Schottland
Die Schotten verschießen ihr Pulver meist schon vor dem neuen Jahr! Das Fest zum Jahreswechsel heißt hier „Hogmanay“ und beginnt schon einige Tage vor dem 31. Dezember. Die Straßen der Altstadt von Edinburgh sind dann gesperrt, es gibt einen Fackelzug hinauf zum 103 Meter hohen Aussichtshügel „Carlton Hill“, wo ein aufwändig gebautes, riesiges Wikingerschiff in feierlicher Zeremonie abgefackelt wird. Dazu gibt es ein Feuerwerk, was zur Folge hat, dass an Silvester oft gar nicht mehr soviel übrig ist. Alles spielt sich übrigens draußen ab, Schotten sind kälteunempfindlich. Deshalb gibt es auch das traditionelle Neujahrsschwimmen am 1. Januar im Firth of Forth. Wichtig: Alle Teilnehmer müssen verkleidet antreten…

Japan
Hier wird kurz vor Mitternacht geputzt, um den Dreck des alten Jahres loszuwerden. Danach gibt es lange Nudeln (für ein langes Leben) und man geht zum Tempel. Von dort klingen pünktlich um 24 Uhr 108 Gongschläge durchs ganze Land. Auch das soll alles Übel des vergangenen Jahres vertreiben.

Philippinen
Eine runde Sache! Traditionell kommen Früchte auf den Tisch, aber nur runde. Die verheißen nämlich viele Taler. Damit der Geldsegen auch wirklich einsetzt, ziehen die Filipinos zu Silvester am liebsten Kleidung mit Pünktchen an.

Brasilien
Das Kleine Schwarze und der Smoking bleiben im Schrank. Hell muss die Kleidung zu Silvester sein, am liebsten weiß, dem Symbol für Frieden. Blumen werden ins Meer gegeben, um die Meeresgöttin milde zu stimmen und pünktlich um Mitternacht treffen sich alle am Strand, um gemeinsam über sieben Wellen zu hüpfen, für viel Glück im neuen Jahr.

Russland
Ein Wunsch wird auf ein Stück Papier geschrieben, verbrannt und in ein Sektglas geworfen. Das Glas muss ausgetrunken werden, bevor die Uhr 00:01 anzeigt, dann geht der Wunsch in Erfüllung.

Australien
Um Mitternacht wird’s laut! Da läuft man mit Kochtopf und Kochlöffel durch die Straßen und trommelt was das Zeug hält, um die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben.

Guatemala
Um Mitternacht rennen alle mit 12 Pennies in der Hand auf die Straße und werfen diese hinter sich, in Richtung eigenes Haus. Das soll Geldsegen bringen.

Türkei
Hier ist Vorsicht geboten! Granatäpfel werden um Mitternacht von den Balkonen auf die Straße geworfen. Je mehr sie platzen, umso ergiebiger und glücklicher wird das neue Jahr.

El Salvador
Um Mitternacht wird ein Ei in einer Glasschale aufgeschlagen und über Nacht auf den Fenstersims gestellt. Aus der Form am nächsten Tag lässt sich die Zukunft deuten.

Quelle: eigen

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