Buffalo Stone Woman
Perlenstickerei
Rundreise im Yukon
Indigener Tourismus in Kanada
Lange wurden auch in Kanada die Kulturen, Identitäten und Sprachen der indigenen Bewohner unterdrückt. Doch das Bewusstsein hat sich verändert – und der Tourismus spielt dabei eine wichtige Rolle. Immer mehr indigene Gruppen sehen ihn als eine Chance, ihr Brauchtum und ihre Kultur zu pflegen und ihr Wissen weiterzugeben. Bei indigen geführten Touren stehen die Natur und Tierwelt in Kanada oft im Mittelpunkt. Aber auch Geschichte und Kultur kommen nicht zu kurz.
Die Rocky Mountains gehören zu den populärsten Reisezielen in Kanada. Für Heather Black vom Blood-Tribe-Volk sind die Berge und ihr Vorland im Süden von Alberta Heimat. Ihre Sicht auf die Natur und Tierwelt der Rockies können Wanderer jetzt auf geführten Touren durch die atemberaubenden Landschaften des Kananaskis Country kennenlernen. Die Region liegt etwa eine Autostunde westlich von Calgary. Die von Black geführten Tageswanderungen sind zwischen zwei und sechs Stunden lang und haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Als Pausensnack unterwegs gibt‘s Bannock, traditionelles Stockbrot.
Mehr unter https://www.buffalostonewoman.ca
Rundreise im Yukon
Der Spezialreiseveranstalter Epic North aus Whitehorse bietet im kommenden Jahr erstmals geführte Touren mit indigenem Schwerpunkt durch das Yukon Territorium an. Die achttägigen Rundreisen beinhalten Outdoor-Aktivitäten sowie Kulturerlebnisse bei den First Nations. Auf dem Programm stehen zum Beispiel der Kluane-Nationalpark, in dem sich das größte nicht-polare Eisfeld der Welt befindet, sowie die abgelegene First Nations-Gemeinde Fort Selkirk, die mit dem Boot besucht wird. Teilnehmer der Rundreise können in Carcross die Kultur des Tlingit-Volkes erleben und unterwegs zahlreiche Beispiele indigener Kunst und Handwerkskunst sehen. Erfahrene Guides erzählen Geschichten und Legenden der First Nations, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Zu weiteren Infos und Links unter https://www.epic-north.com
In the middle of nowhere: die BIG EDDY LODGE
Die von den lokalen Cree Ureinwohnern bewirtschafteten rustikalen Hütten und Tipis am Saskatchewan River bieten einen Einblick in die Natur und Lebensweise im Norden der gleichnamigen Provinz. Im Sommer ist der Komplex auf dem Wasserweg per Kanu oder Motorboot erreichbar. Startpunkt für das Abenteuer ist die Gemeinde Cumberland House, nordöstlich von Saskatoon. Geführt wird die Lodge unter anderem von der indigene Abenteurerin Michela Carriere. Mit ihrem Unternehmen Aski Holistic Adventures bietet sie Besuchern Kräuter- und Beerenwanderungen, Kanufahrten, Outdoor- und Camping-Abenteuer, Adlertouren sowie Natur-Workshops aller Art an.
Weitere Informationen ebenfalls unter https://www.epic-north.com
Perlensticken bei Winnipeg
Perlenstickerei hat eine sehr lange Tradition unter den indigenen Völkern Kanadas. Seit mindestens 8.000 Jahren verwenden die Ureinwohner Nordamerikas Perlen für Schmuckstücke, Design oder den Handel. Unter der Leitung von Melanie Gamache, einer Kunsthandwerkerin aus Manitoba vom Volk der Métis, können Besucher diese Fertigkeit jetzt erlernen. Die Workshops finden an einem großen Tisch statt, so dass während der Kurse überlieferte Geschichten erzählt werden können. Anfänger sticken zum Beispiel Blumen auf einen Tabakbeutel aus Stoff, während erfahrene Perlensticker einen ledernen Medizinbeutel, Handschuhe oder Mokassins anfertigen können. Besuchern wird die Kunst des Perlenstickens und Fingerwebens dabei samt seiner kulturellen und historischen Bedeutung für die Métis vermittelt. Teilnehmer finden Gamaches Firma Borealis Beading in der Ortschaft Ste-Geneviève etwa 45 Minuten außerhalb von Winnipeg.
Koch- und Heilkunst in Cormack
Lauralee Ledrew vom Volk der Mikmaq lebt auf einem Bauernhof im Westen von Neufundland. Auf ihrer Farm Upper Humber Settlement baut sie nicht nur Ökogemüse und Kräuter an, sondern bietet Reisenden auch Einblick in die Küche und Heilkunst der First Nations. Auf ihren zweistündigen Touren lernen Gäste Rezepte, Zutaten und Kräuter kennen, die von den Mikmaq schon seit Jahrtausenden zum Kochen oder für medizinische Zwecke verwendet werden. Ledrew spricht auch über die Wirkung von Medizinrädern – einer ganzheitlich-spirituellen Form des Heilens, die bei vielen First Nations bis heute eine Rolle spielt. Die Kreisform des Medizinrades steht für die Vernetzung aller Aspekte des Seins, einschließlich der Verbindung mit der natürlichen Welt, und beinhaltet physische, emotionale, mentale und spirituelle Aspekte. Das Upper Humber Settlement liegt in Cormack unweit des zum Weltkulturerbe gehörenden Gros Morne National Park.
Mehr unter https://www.upperhumbersettlement.ca
Mehr zu Kanada unter https://www.keepexploring.de
Quelle: Keep Exploring Canada
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