Cima Cartizze tagsüber
Conegliano
der beste Automat der Welt
UNESCO Weltkulturerbe
Dolce Far Niente
Abendstimmung am Cima Cartizze
wie Reisterrassen
Das UNESCO-Weltkulturerbe der „Prosecco-Hügel“ Conegliano und Valdobbiadene
Es naht die Stunde, die den Alltag vergessen lässt. Die Stunde, die pure Freude am Leben und am wundervollen Alltag in den Hügeln rund um Santo Stefano di Valdobbiadene mit unvergleichlichem Genuss krönt.
An den Hängen des „Cima Cartizze“, der nach geografischen Maßstäben dem Titel „Berg“ kaum würdig erscheint, aber um so mehr dem Gipfel der lokalen Identität huldigt, genießen die Menschen aus den kleinen, uralten Dörfern der Region die letzten Sonnenstrahlen eines warmen Abends, bevor die ersten Schatten auf „Le Colline del Prosecco di Conegliano e Valdobbiadene“ fallen.
Der zugereiste Betrachter verfällt zunächst dem klassischen Klischee: Denkt die Welt an Veneto. . ., denkt die Welt an Venedig. Ein großer Irrtum allerdings. Die Lagunen- und Regionshauptstadt liegt zwar nicht einmal zwei Autostunden entfernt, doch in diesem Moment, in dieser sonnenbeschienenen Stille umgeben vom satten Grün der Weinberge stellen „die Prosecco Hügel“ den überlaufenen Touristenmagneten unglaublich weit ins genüssliche Abseits. Locker!
Und mal abseits dieser Abendschwärmerei, ganz profan wirtschaftlich betrachtet: Die gesamte geschützte Hügellandschaft hier umfasst circa 35.000 Hektar, doch die Hänge von Cartizze bringen es gerade mal auf 100 Hektar. Die Folge: Dieses Stück Italien ist so gesucht, so teuer und so hochgeschätzt, dass selbst manch Venezianer nur Staunen bleibt. Der Ertrag der Reben und die Handarbeit seiner Winzer kreieren hier den wohl besten Prosecco der Welt – und für dieses Prädikat muss man kein lokaler „Veneta“ sein.
Beste Lage wie auf Reisterrassen
2019 erklärte die UNESCO die Region zum „Weltkulturerbe“. Vieles mag auf den ersten Blick an asiatische Reisterrassen erinnern, doch hier im Veneto bauten die Menschen schon immer ganz im Einklang mit der Natur. Oder wie es der Insider Guiliano Vantaggi, Präsident des lokalen UNESCO-Fördervereins, sagt: „Die Ciglioni schützen die Weinberge vor Erosion – und das schon seit dem 16. Jahrhundert Die schmalen mit Gras bewachsene Terrassen werden nur in Handarbeit gepflegt und angelegt. Ohne Felsen oder Steine als Stützen.“
Sollte es jemals eine „UNESCO Weltliste der authentischsten Abendstimmungen“ geben, der „Cima Cartizze“, hätte große Chancen auf einen Platz unter den Top10 – weltweit.
Beste Lage aus dem Prosecco-Automat
Das gute Ranking ist auch der Tatsache geschuldet, dass sich das wahre Glück des Gourmets zum Greifen nahe hinter einer beschlagenen Glasscheibe befindet. Auf den ersten Blick wenig romantisch, doch geradezu perfekt authentisch: ein offensichtlich in die Jahre gekommene Prosecco-Flaschen-Automat. Bei dessen Bedienung beweisen die fast ausschließlich einheimischen Besucher ihre Verehrung gegenüber den mehr als 100 lokalen Weingütern und huldigen zugleich dem italienischen Sinn für guten Geschmack: Lassen also die ein oder andere günstigere Flasche links liegen, und geben gern 40 Euro für die beste Sorte aus, die dieser genussvolle Abend einfach verdient. Der zufällige Gast aus Deutschland erinnert sich derweil mit leichtem Grauen an eine Prosecco-Story in der „Süddeutsche Zeitung“ unter dem Titel: „Die Deutschen lieben ihn billig“. Doch an diesem Abend fühlt man sich gern als Italiener.
Beste Lage für das Wirtshaus ohne Wirt
Da der Mensch auch hier nicht nur vom Prosecco allein leben mag, selbst wenn sich eine charmante Vorstellung davon ausmalen ließe, , gedeiht bereits zu früher Stunde der Wunsch nach einer kalorienreicheren Grundlage, und dafür bietet der Hügel von Cartizze ebenfalls eine geschmackvolle Alternative: Versteckt hinter einer oberen, dichten Rebenreihe steht die Tür zur „Osteria Senz ’Oste“ (fast immer) offen, einen Wirt oder eine Bedienung sucht der Neuankömmling allerdings vergeblich.
Das „Wirtshaus ohne Wirt“ verdankt seinen Kultstatus dem Besitzer Cesare di Stefani – und seiner Idee, die sich allerdings anfangs nur zögerlich gegen die Steuerbehörden behaupten konnte: Für die hausgemachten Produkte von Käse, Wurst, Brot und Wein bezahlt jeder Gast nach eigener Einschätzung – und bekommt nur einen freundlichen Hinweis: „Wert dieser Flasche 10 Euro. Bedienen Sie sich und genießen Sie die Verkostung“. Hunderte von Rechnungen und begeisterten Kommentaren verzieren die rustikale Decke des Hauses und zeugen von der allgemeinen Begeisterung, die Cesare noch immer zu genießen weiß.
Schon bald reift die Erkenntnis: Wer braucht schon Venedig, wenn er einen betagten Prosecco-Automaten in seiner Nähe weiß! Was für ein genüsslicher Veneto-Moment.
Nach Einbruch der Dunkelheit bleibt nur eine Frage offen: Wer geht rüber zum Automaten und holt die nächste Flasche? Che meravigliosa vacanza in Veneto ( Was für ein wunderschöner Urlaub in Venetien)
Informationen zum Veneto-Genuss:
Alles über die Prosecco-Hügel
https://collineconeglianovaldobbiadene.it
Soll es ein wenig mehr Veneto sein? Alles zur Region
https://www.veneto.eu
Einkehr ohne Reue (und ohne Wirt) in den Hügeln
https://www.osteriasenzoste.it/
Mittendrin im Prosecco-Zentrum – Alles zu Valdobbiadene
https://www.valdobbiadene.com/
Lokale Infos rund um die Hügel – Schwerpunkt Conegliano
https://www.comune.conegliano.tv.it/vivere/turismo
Quelle: eigen
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