Der Mountainbike-Lift
Die Übungsstrecke
Kurt Exenberger
Autor Fritz Häring im Selbstversuch
Mountainbike-Kurse für Generation 50 plus
Trainer Ewald bringt sich auf seinem Mountainbike geschmeidig in Position: Oberkörper nach vorne, Oberarme nach außen gestellt, Beine durchgestreckt und Hüfte nach hinten. Oder einfacher ausgedrückt: „Mach den Gorilla ! Das ist die wichtigste Grundposition. Damit kommst Du überall sicher runter. “ Der athletische 63-Jährige mit Sportsonnenbrille und den Kurzhaarstoppeln unterm Helm trainiert in eintägigen Kursen der BikeAcademy in Sankt Johann in Tirol speziell ältere 50-plus-Mountainbiker. Ziel ist es, die Abfahrt auf engen Trails über Wannen, Wurzeln, Steinen und Stufen „ohne Angst und Panik“ sicher zu bewältigen. Denn gerade für die älteren Babyboomer mit den flotten E-Bikes gilt, so Ewald: „Rauf kommt jeder, runter wird`s schon schwieriger.“
Verletzungsschutz durch Protektoren, auch auf dem Trainingsparcour
Zunächst heißt es: Reinschlüpfen in den engen Oberkörper-Protektor und Umschnallen der Bein- und Knieschützer. Danach kommt das Rad dran. Passt der Reifendruck? Zur besseren Dämpfung soll er nur etwa halb so hoch wie beim Fahren auf der Straße liegen. Auch der Sattel wird weit unten justiert.
Dann kann’s losgehen mit den ersten Manövern auf dem geschotterten Übungsplatz der BikeAcademy neben den Oberndorfer Trainings-Trails. Ewald stellt bunte Hütchen zum Umfahren auf. Er postiert Bretter als Hindernisse zum Drüber- und Drauffahren. Besonderes Augenmerk gilt dem richtigen, gleichmäßigen Bremsen. „Immer bremsbereit sein mit einem oder zwei Fingern an den Bremshebeln“, schärft er allen ein. „Und nie die Stotterbremse.“ Wenn das Bremsen klappt, geht es an die Kurventechnik. Geübt wird, das Rad links und rechts in waagrechter Pedalstellung in die Kurve zu legen.
Mit dem Bikelift auf die Übungstrails
Nach diesem Basic-Technik-Programm können schon die ersten Trails gefahren werden. Mit dem Tauwiesenlift, dem ersten Bikeschlepplift Tirols, geht es einen Hang rauf zum Start der unterschiedlich schwierigen Übungstrails. Von der leichten Green Line über die Blue und Red Line lassen sich hier Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade hinuntersausen. „Green“ bedeutet einfache, nicht allzu steile Wege. Bei „Blue“ kommen kleinere Wurzeln und Steine in die Quere und es geht mit einem Gefälle bis zu 40 Prozent bergab. „Red“ heißt dann bereits: Größere Hindernisse zum Überspringen, steile Kurven und bis zu 70 Prozent Gefälle.
„Mein Mantra heißt: Vorne tief, hinten hoch“, wird Trainer Ewald nicht müde zu wiederholen. Seine wichtigsten Tipps fasst er mit drei Punkten zusammen. „Erstens: Sein Können richtig einschätzen und auch mal absteigen. Zweitens: Konzentriert bleiben. Drittens: Körperspannung aufbauen und Gorillaposition einnehmen.“
Bikepionier Kurt Exenberger
An der kleinen Freiluft-Lounge am Übungsgelände treffen wir Kurt Exenberger, den Gründer und Chef der Sankt Johanner BikeAcademy. Er hat gerade eine Privatstunde beendet und schmunzelt, wenn er von den Anfangszeiten der Sankt Johanner BikeAcademy erzählt: „Wozu eine Mountainbike-Schule? Radfahren kann doch jeder!“-Das waren die häufigsten Kommentare, die sich Exenberger anhören musste, als er 1999 mit den ersten Kursen startete. „Jetzt bringt der E-Bike-Boom wieder einen neuen Schub“, freut sich der Tiroler Mountainbike-Pionier jetzt über das weiterhin große Interesse an den Kursen und den Erfolg seines Konzepts.
Fazit: Ein Technik-Kurs hilft jedem Mountainbiker weiter. Auch wer sich überwiegend auf Forststraßen bewegt, bekommt sein Bike besser in den Griff. Und fühlt sich auf schwierigen Passagen bergab wesentlich sicherer im Sattel.
Die nächsten Tageskurse der Sankt Johanner BikeAcademy stehen am 17. August und am 14.September auf dem Programm und kosten pro Person 120 Euro. Anmeldung unter info@bikeacademy.com
Linktipps:
https://www.bikeacademy.com; https://www.od-trails.com ; https://www.kitzalps.cc;
Übernachtungstipp in Sankt Johann in Tirol:
„Hotel & Wirtshaus Post“ -ein traditionsreiches 4-Sterne-Hotel mit modernem Ambiente und origineller Küche (zum Beispiel „Post-Maki“) in zentraler Lage. Perfekt für die Anreise mit der Bahn.
https://www.dashotelpost.at
Quelle: Eigen
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