Die Wiederentdeckung der Langsamkeit

Urlaub im Viersterne-Hotel Gut Trattlerhof in Bad Kleinkirchheim

Im nostalgischen Trattlerhof von Bad Kleinkirchheim in Kärnten erinnert noch so manches an die „gute alte Zeit“. Schon seit 1884, als die Gäste noch mit der Pferdekutsche vom Millstätter See hier heraufkamen, wird er von der Familie Forstnig geführt, wobei der Name Jakob traditionell an den erstgeborenen Sohn weitergegeben wird. Der aktuelle Hotelier, Jakob Forstnig, repräsentiert bereits die fünfte Generation. „Wir möchten, dass unsere Gäste hier den Gutshof so erleben, wie er auch in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gewesen ist“, erläutert Jakob Forstnig sein Verständnis als Gastgeber. Dazu gehören viele Dinge, die eben eher zu einem Gutshof als zu einem Hotel gehören. Und bei denen geht es, wie in früheren Tagen, wesentlich langsamer und gemächlicher zu.

Da sind zum Beispiel die originalen Pferdestärken, die den Gästen zur Verfügung stehen: Acht Reit- und Schulpferde sowie vier Ponys und ein eigener Reitstall halten die traditionelle Reitkultur am Gutshof lebendig. Gäste können hier Reitunterricht buchen oder Ausritte unternehmen. Nur zehn Minuten Fußmarsch, immer entlang am rauschen Bergbach hinter dem Hotel, führen zu „Trattlers Einkehr“. Hier liegt der eigene Ponyhof, ein wahres Kinderparadies. Die vier Ponys – Nanouk, Nagoona, Elegance und Shakira – warten schon auf Streicheleinheiten und sind bereit zum Spielen mit den jungen Reit-Fans, die erste Erfahrung im Umgang mit Ponys sammeln möchten.

Traktorwanderung durch den Kurort

Aber es gibt auch noch eine andere Anreisemöglichkeit hierher. Regelmäßig spannt Jakob Forstnig einen Personenanhänger hinter einen alten Bulldog und kutschiert seine Gäste durch den Kurort und zu dem urigen Trattler-Restaurant. Aber die Gäste dürfen auch selber ans Lenkrad: Eine Sammlung von sechs hauseigenen Oldtimer-Steyr-Traktoren aus den 1950er Jahren parkt hinter dem Hotel und steht jedem Gast für einen Ausflug oder eine Traktorwanderung kostenfrei zur Verfügung.

Nach einer kurzen Einweisung geht es gleich los. Die Erfahrung der totalen Entschleunigung ist so überraschend wie grandios. Es rattert, schnaubt, ächzt und hustet zunächst bald 15 Sekunden lang, wenn der Zündschlüssel rumgedreht wird. Der kleine Schornstein auf der Motorhaube gibt kleine, dieselige Rauchwolken von sich, bevor der Motor des rund 70 Jahre alten Steyr-Bulldogs ganz langsam ins Rollen kommt. Nachdem mit einem Ruck der erste Gang eingelegt ist, setzt sich das grüne Ungetüm wie in Zeitlupe in Bewegung. Schneller als 15 bis 20 Stundenkilometer wird es dann aber nicht. Dafür bleibt reichlich Zeit, den Ort und die Natur der Nockberge genüsslich vom tuckernden Traktor aus zu begutachten. Neben dem Fahrer passen noch zwei Beifahrer rechts und links auf die über den Kotflügeln montierten spartanischen Sitze.

Entschleunigung auch kulinarisch
Langsamer als andernorts geht es auch bei „Trattlers Einkehr“ zu: Hier hat die Slow-Food-Bewegung inzwischen auch Einzug gehalten und wird bei der Zubereitung sämtlicher Speisen in der Hofküche verantwortungsvoll und mit Hingabe zelebriert. „Wie der französische Literat La Rochefoucauld einmal so schön gesagt hat: ‚Essen ist ein Bedürfnis, genießen eine Kunst‘. Genau so sehen wir es in Trattlers Einkehr auch. Darum liegt es in unserer Verantwortung, jedes einzelne der mit Liebe zubereiteten Gerichte, als kunstvolle Genussmomente auf den Tellern unserer Hofgäste zu servieren“, sagt Hotelchef Jakob Forstnig.
Auf der Karte steht ein vielfältiges Angebot an regionalen Schmankerln und beliebten Leckerbissen wie Oberkärntner Forellen und Saiblinge, Steaks von österreichischen Kalbinnen und süßer Kärntner Reindling. Direkt neben der Einkehr liegt ein Fischteich, für den Gäste eine Fischerkarte für 13,90 Euro erwerben können. Dafür gibt es eine Angel und einen Anglerschein für zwei entschleunigte Stunden. Und wer etwas Petri Heil hatte, trägt den gefangenen Fisch – entweder eine Forelle oder einen Saibling – gleich in die Küche der Einkehr, wo er nach Wunschrezept frisch zubereitet wird. Ein Service, der im Preis schon inbegriffen ist. Das dunkle Holz übrigens, das dem Hüttenrestaurant sein besonderes Flair verleiht, ist mehr als 300 Jahre alt. Es stammt von einem alten Stadl aus dem benachbarten St. Oswald, der abgetragen und am heutigen Standort als „Einkehr“ neu aufgebaut wurde.

Green-Rate für nachhaltige Gäste
Zur Langsamkeit gesellt sich im Trattlerhof noch die Nachhaltigkeit: Seit 2022 ist er Mitglied der Changemaker-Hotels, die Urlaub mit gutem Gewissen anbieten. Dazu zählen unter anderem Anreize wie Rabatte für Gäste, die klimafreundlich hierherkommen: Gäste, die elektrisch oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Gutshof anreisen, erhalten eine Green-Rate mit einem Nachlass von acht Prozent als Dank für das CO2-Sparen.

Schon der Großvater Jakobs hatte zudem einen kleinen, mit Wasserkraft betriebenen Generator im Einsatz. Dessen Sohn baute dann in den 80er Jahren nicht weit entfernt vom Hotel ein E-Werk mit 400 KW Nennleistung. Seit 2006 ist das Werk Teil einer Kraftwerks-Kette mit 700 KW Nennleistung und produziert nachhaltigen Strom für das 60-Zimmer-Hotel und die Gemeinde.

Golfparadies Bad Kleinkirchheim

Für Golfbegeisterte ist Bad Kleinkirchheim und die umliegende Region ein kleines Paradies mit einem halben Dutzend Greens: der Golfanlage Millstätter See (18 Loch, 23 km entfernt), Golf Velden Wörthersee (18 Loch, 45 km), der Golfanlage Moosburg Pörtschach (9 Loch, 40 km), dem Golfclub Klagenfurt-Seltenheim (18 Loch, 49 km) sowie dem Alpe Adria Golf Schloss Finkenstein (18 Loch, 45 km).
Alle 18-Loch-Plätze wurden von reisenundgolfen.de schon besprochen ( siehe Links am Ende des Artikels), ebenso wie im Kurort der Golfclub Bad Kleinkirchheim-Kaiserburg, Kärntens höchstgelegener Golfplatz auf 1.100 m Seehöhe.

Für Skifans zusätzlich interessant ist, dass es sich um den Heimatplatz der Skilegende Franz Klammer handelt. Besonders beliebt ist auch die Franz-Klammer-Golftrophy. Seit 25 Jahren findet sie immer Anfang Juli statt, da der Franz ein passionierter Golfer ist. Um einer der 160 Teilnehmer zu sein, muss man sich rechtzeitig über die Webseite des Golfclubs unter https://www.nockgolf.at anmelden.

Mehr unter https://www.trattlerhof.at/de/

Besprechung der Golfplätze unter

„Dem Klammer Franz sein Golfplatz“
https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2980
„Der schönste Blick über den Millstätter See“- Millstatt
https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2755
„Wenn denn Loch 18 nicht wäre...“- Dellach
https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=3064
„Genügend Bälle einpacken“ - Seltenheim
https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2639
„Bestes Urlaubsgolf in Kärnten“ - Finkenstein
https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2625

Quelle: eigen

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