Reisen und Golfen

Wo heilige Schwestern Kneipp-Güsse geben

Laura Gräber, Bilder ebenso

Bad Kreuzen in Oberösterreich

Bad Kreuzen, auf den ersten Blick ein kleiner unscheinbarer Ort in Oberösterreich, hat auf den zweiten Blick ein paar Besonderheiten: Das „Bad“ im Namen hat es sich verdient und tut einiges dafür, es auch behalten zu dürfen.
1973 wird Kreuzen zu Bad Kreuzen und damit auch zu einem der beliebtesten Kurorte und Badestätten Österreichs. Seit 1846 wurden hier Kaltwassergüsse angewendet, um Patienten mit verschiedenen Leiden zu behandeln. Unter den Kurgästen war auch der Komponist Anton Bruckner, der ein Nervenleiden behandeln wollte. Angeblich ließ er sich vom Wasser der Wolfsschlucht zu einigen seiner musikalischen Stücke inspirieren.
Nicht ganz 180 Jahre später fahren immer noch zahlreiche Kurgäste wegen der Kaltwasserbehandlungen nach Bad Kreuzen.

Die Marienschwestern: Herz und Seele des Curhauses

Das „Curhaus“ wird auch von Marienschwestern geführt. Die Schwestern übernehmen einen Teil der anfallenden Arbeit und kümmern sich um das Wohl der Gäste. Beim Abendessen wird man von Oberin Christiane sanft an der Schulter berührt und nach seinem Befinden gefragt. Viele Stammgäste berichten ihr ganz vertraut ihre Probleme, und sie hat ein offenes Ohr und beruhigende Worte für jeden.
Auch die Kneipp-Behandlungen werden teilweise von den Schwestern durchgeführt. So steht man auch mal unbekleidet vor einer Marienschwester und lässt sich von ihr mit kaltem und heißem Wasser begießen, was die Durchblutung fördern und den Stoffwechsel anregen soll.

Traditionell Europäische Medizin - Moderne Anwendungen im Curhaus

Im Curhaus Bad Kreuzen wird Traditionell Europäische Medizin (TEM) neu entdeckt und täglich angewendet. Wer möchte, kann verschiedene Pakete buchen. Das Detox-Paket beispielsweise beinhaltet eine ausführliche Anamnese zu Beginn, einen individuell angepassten Speiseplan und tägliche Behandlungen, die Entgiftung und Entschlackung des Körpers fördern sollen.
So beginnt man seinen Detox-Tag mit einer Heupackung im eigenen Bett. Ein warmer, duftender Sack mit Heublumen wird auf der Matratze platziert, man legt sich darauf und wird fest vom Personal eingewickelt. Nach einer Stunde wird man tiefenentspannt wieder ausgepackt. Danach folgt das Frühstück aus Hirsebrei, Kakao und Bananen. Nach ein paar Stunden Ruhe steht eine „ausleitende Ölbehandlung“ auf dem Plan, bei der Masseurin Ulrike mit sanften Bewegungen und durch Massage mit verschiedenen Materialien verspricht, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Angenehm ist es in jedem Fall.

Erholung in der Natur: Freizeitaktivitäten in Bad Kreuzen

Der Nachmittag ist frei gestaltbar. Hier bietet sich ein Spaziergang durch den mit 19.000 m² größten Kneipp-Garten Österreichs oder eine Wanderung zur Burg Bad Kreuzen sowie der Wolfsschlucht an. Hier kann man auf den Spuren der früheren adeligen Kurgäste wandeln und die bevorzugten Badestellen und Behandlungsplätze von Sebastian Kneipp begehen.
Wer etwas länger wandern möchte und mehr über die Geschichte des Ortes erfahren möchte, kann eine Tour mit „Tourismus Mitzi“ buchen. Maria Aichinger arbeitet für den Tourismusverband und führt Gäste nach individuellen Wünschen durch die umliegenden Sehenswürdigkeiten.

Kurangebote und Kosten:

Eine Detox-Woche (6 Tage) kostet im Curhaus Bad Kreuzen 1415 €. Alle inkludierten Leistungen finden Sie unter:
https://www.curhaus.at/pauschalen/detail/detox-auf-europäisch.html