bo, in der Oase
bo, ein Oasenzugang
bo, Grenze zum Oman
bo, Geschäftsstrase Al Ain
bo, Oase mit Fußballstadion
Al Ain in den Emiraten
Wer sich zu einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate entschließt, sollte auf jeden Fall einen Ausflug in „das Auge“ – so heisst Al Ain auf deutsch, die Wüstenstadt mit knapp 400.000 Einwohner unternehmen. Diese Stadt ist so ganz anders als das explosionsartig gewachsene Dubai oder das beschaulichere Abu Dhabi, beide circa 150 Kilometer entfernt. Al Ain, direkt an der grenze zum Oman gelegen, wirkt ein wenig hinter der schnelllebigen Emirate-Zeit, ein wenig wie Dubai vor 30 Jahren. Hochhäuser schiessen noch nicht in den Himmel, aber alle Wohltaten, wie bestens ausgestattete Krankenhäuser, Schulen und Universitäten sind vorhanden.
Was Al Ain so interessant macht, ist nicht alleine schon die Fahrt auf optimal ausgebauten Autobahnen quer durch die Wüste, sondern vor allem auch der Kern der Stadt, die Oase.
Zu verdanken ist die Oase dem nahegelegenen Hadschar-Gebirge, das durch unterirdische Kanäle die Oase mit Wasser speist und damit Leben inmitten von Sand und Steinen in den kleinen Talkessel bringt. Seit über 5000 Jahren wird dieser Platz kultiviert, unzählige Dattelpalmen liefern den Handelsstoff der letzten Jahrhunderte. Betritt man die von kleinen, mit Lehmmauern gesäumten Wege der riesigen Oase, die immer noch im Zentrum der Stadt liegt, spürt man sofort die angenehm kühlere Luft im Schatten der riesigen Dattelpalmen und der Begriff „ Oase“ gewinnt erstmals an echter erlebbarer Substanz. Auf über 1200 Hektar erstreckt sich die Oase mit ihren knapp 150.000 Dattelpalmen und über 100 verschiedenen Palmenarten.
Direkt an der Oase liegt das kleine Fort, in dem das Nationalmuseum untergebracht ist. Für 3 Dirham Eintritt ( circa 80 Cent) kann der Besucher einen Eindruck erleben, was es hiess, in der Wüste zu leben. Ausgestellte Schulterknochen von Kamelen dienten noch vor 50 Jahren als abwaschbare Schul-Schreibtafeln und die Schwarzweiss-Fotos aus den 60iger Jahren von der Corniche von Abu Dhabi lassen nicht im Entferntesten erkennen, was aus diesem öden Strandabschnitt am Rande der Wüste in nur ein paar Jahrzehnten entstehen sollte.
Al Ain ist auch die Gartenstadt der Emirate, überall blüht es , sprudelt Wasser, beweist sich die Kraft des Lebens in einer lebensfeindlichen Umgebung. Mango, Zitronen, Orangen und Blumen gedeihen auch in öffentlichen Anlagen, erhalten das lebenswichtige Elixier aus Schläuchen, die künstliche Wassernebel über die Szenerie schleiern. Kein Wunder, das Al Ain als die Stadt gilt, die weltweit den höchsten Wasserverbrauch angibt.
Natürlich hat auch Al Ain bemerkenswerte Bauwerke zu bieten, zu denen in den offiziellen Führern aber meist die Grenzanlagen zum Oman mit meterhohem, Nato-Stacheldraht bewehrten Zäunen nicht mitgerechnet werden. Dieser trennt Al Ain von seiner Schwesterstadt Buriami im Oman, wirkt zum Teil aber, wie die Grenzanlagen, die einst Berlin teilten. Ursache sind die Genzstreitigkeiten, die durch ständig wechselnde Machtverhältnisse zwischen Saudiarabien, den Emiraten und dem Oman in Kämpfen in den letzten 200 Jahren immer wieder aufloderten. Da der genaue Grenzverlauf immer noch nicht endgültig geklärt ist, einigte man sich auf den Zaun mit Grenzstationen. Ein Übertritt in den jeweils anderen Stadt ist aber nach Passkontrolle unproblematisch.
Al Ain besitzt auch das größte Fußballstadion der Emirate und der Club gilt als „FC Bayern“ des Nahen Ostens und hatte mit Winfried Schäfer als Trainer auch berühmte Spieler wie den Ex-Löwen Abedi Pele oder die Brasilianer Edilson und Emerson in seinen Reihen.
Zu den wichtigsten Ausflugszielen gehört der größte Zoo der arabischen Halbinsel, der Vergnügungspark Hili Fun City, der Berg Jebel Hafeet, an dessen Fuss an 365 Tagen im Jahr der Kamelmarkt stattfindet und das Al Jahili Fort, Vorlage für die besten Sandburgen der Welt.
Weitere Informationen unter https://www.al-ain.de
Quelle: eigen
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