Wo es auch auf der Trauminsel wuselt


Port Louis auf Mauritius
"Urlaub auf Mauritius" das heißt für die meisten Deutschen: karibikblaues Meerwasser, Palmengesäumte feine Sandstrände, coole Rumdrinks und äußerst freundliche Einwohner. Wer je die Insel besucht hat, die südlicher als die Seychellen und die Malediven tief im Indischen Ozean liegt, 2000 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernwt, der wird alle diese Klischees sofort bestätigen können. Selten stößt man auf so freundliche Einwohner, selten auf ein so friedfertiges Miteinander von Christen und Muslims, Hindus und Buddhisten.Afrika ist deutlich zu spüren in der wilden, urwüchsigen Flora, doch fehlt es an lebensbedrohlicher Tierwelt. Vor allem im Süden der Insel, bei dem es schon häufiger zu heftigen aber kurzen Regenschauern kommt und der erst vor ein paar Jahren touristisch erschlossen wurde, reichen Zuckerrohrfelder und Wälder bis an die Sandstrände. Insgesamt ist der Süden und der Osten deutlich stärker den Passatwinden ausgesetzt, der Norden und Westen windstiller und regenärmer. Hohe Berge ragen mit zum Teil bizarren Gipfelformen aus dem Inselmassiv, beflügeln die Fantasie von Piraten,Sklavenmärkten und vergrabenen Schätzen. Die erhalten aber nur bei für Touristen organisierte Open-Air-Feste mit kreolischen Speisen über Flammen, reichlich Rum und afrikanischen Buschtrommeln mit Gesang weitere Nahrung.
Hauptstadt der Insel ist mit knapp 170.000 Einwohnern die Stadt Port Louis, in der eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von 76 Prozent herrscht,bei 20 Grad Tiefst- und 32 Grad Höchsttemperatur im Jahr.Wie der Name schon sagt, ist Port Louis per Schiff erreichbar, es besteht eine Fährverbindung zur 180 Kilometer entfernten Insel Réunion.
Wer mit dem Flugzeug anreist, landet circa 30 Kilometer östlich von Port Louis. Die Hauptstadt ist mit dem Flughafen über eine Art Autobahn verbunden, die einzige weltweit, deren Ausfahrten über klassischen Kreisverkehr geregelt werden. Für ungeübte Mitteleuropäer beim gesetzlichen Linksverkehr nach einem 12 Stunden Flug eine echte Herausforderung.
Im Zentrum angekommen, empfiehlt es sich ,den Mietwagen beim neuen Einkaufszentrum am Hafen abzustellen, da in der Innenstadt Parkplätze Mangelware und die Einhaltung von Verkehrsregeln Glücksache sind.Dieses Einkaufszentrum ist für Touristen gebaut und könnte in Aussehen und Warenangebot überall genauso weltweit stehen. Einzig ein kleiner Laden am Anfang zeigt mit Zuckersirupsaft frisch aus dem Zuckerrohr gepresst Lokalkolorit und im Blue Penny Museum kann man einen Blick auf eine ungestempelte "Blaue Mauritius" werfen.
Etwas weiter stadteinwärts stößt der Besucher auf den Markt von Port Louis, der neben exotischer Früchte, Gemüse, Fische und Fleisch auch alles anbietet, was der Tourist als Mitbringsel vermeintlich braucht. Aufdringliche Händler verfolgen Europäer in einem Kauderwelsch aus Französisch, Englisch und auch Deutsch durch die mit Waren zugepflasterten schmalen Wege der Marktstände, um zum 10fachen des Ortspreises bunt verpackte Gewürzbeutelchen an Frau und Mann zu bringen.
Wer den Markt durchquert und sich durch die Menschenmassen bis in die Royal Road schlägt, sollte den Weg zur Chinatown einschlagen, der durch das große chinesische Tor, das sich über die Straße spannt,leicht zu finden ist. in dieser Straße befindet sich auch einer der schönsten Moscheen von Mauritius. Auf dem Weg sind unzählige Geschäfte, die die Gewürze aus großen Plastiksäcken verkaufen, an den Gehsteigen bieten Inderinnen neben frischem Gemüse und Obst auch Ihre Curry- und Marsala -Gewürzmischungen zu echt kleinem Geld an. Und in den "Läden" an der Straße sind die wirklichen Entdeckungen zu machen: feinste Intarsienarbeiten oder farbenfrohe Holzperlenketten. allerdings wird der Port Louis -Besucher, auch wenn er das eine oder andere "Schnäppchen" gemacht hat, gerne in die Ruhe und Schönheit sei es Strandhotels zurückkehren wollen.

Quelle: Eigen

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