Nach dem ITB World Travel Trends Report wächst vor allem der Markt im Mittleren Osten
Der arabische Auslandsreisemarkt wächst zu einem lukrativen Nischengeschäft, da wohlhabende Reisende Ziele außerhalb ihrer Heimatregionen entdecken und viel Geld für gehobene Unterkünfte, Shopping und Unterhaltung ausgeben. Der Auslandsreisemarkt des Mittleren Ostens war in diesem Jahr der weltweit am schnellsten wachsende Markt mit einem Anstieg von neun Prozent bei den Auslandsreisen (von Januar bis August). Zu diesen Ergebnissen kommt der ITB World Travel Trends Report.
Außer Saudi-Arabien sind die Vereinigten Arabischen Emirate die attraktivsten Auslandsreisemärkte in der Region. Beide zeichnen sich durch hohe Ausgaben und lange Reisen aus. Ein sehr hoher Anteil von Besserverdienenden sowie an jungen, internationalen Reisenden unter 34 Jahren unternehmen Reisen ins Ausland. Darüber hinaus werden bei knapp einem Drittel aller Reisen Kindern mitgenommen.
Rund zwei Drittel der Auslandsreisen der Menschen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 2014 waren Urlaube und deckten ein breites Spektrum von Rund- und Städtereisen über private Anlässe wie Flitterwochen bis hin zu gesundheitsorientierten Reisen ab. Reisende aus den Emiraten möchten der Hitze entgehen, weshalb fast 60 Prozent in den Sommermonaten ins Ausland fahren, verglichen mit rund 40 Prozent in der Wintersaison.
Darüber hinaus tendieren sie dazu, auf längere Reisen zu gehen. Durchschnittlich dauern die Aufenthalte 14 Nächte, fast 30 Prozent nehmen sich 16 Nächte und länger Zeit. Reisende aus den Vereinigten Arabischen Emiraten geben zudem viel Geld auf Reisen aus. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Person pro Nacht liegen bei rund 200 Euro. Die durchschnittlichen Kosten für eine Reise pro Person belaufen sich auf rund 2.800 Euro.
Ein deutlicher Trend ist die Nachfrage nach gesundheitsorientierten Reisen. Wohlhabende Araber gehen häufig aus medizinischen Gründen auf längere Reisen und werden dabei von einer großen Zahl von Familienmitgliedern begleitet. Arabische Touristen buchen oft Serviced Apartments, wo beispielsweise ein Zimmermädchen das Kochen und Aufräumen übernimmt.
Der Münchner Einzelhandel sieht daher bei dem von der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner geforderten Verhüllungsverbot auch für Touristen, die Gefahr, den liberalen Status bei arabischen Touristen zu verlieren. Er befürchtet Einbußen in Millionenhöhe sollte ein solches Verhüllungsverbot Wirklichkeit werden.
Quelle: ITB
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