Die freundliche Alternative am südlichen Rhein


 
Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden mit eigenem Golfplatz
 
„Da ist noch Luft für mehr Charterflüge vorhanden“, so gibt sich Uwe Kotzan, Geschäftsführer Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden (FKB), im Gespräch überzeugt und beschreibt damit gleich die Zielsetzung für die weitere Entwicklung des nach Passagierzahlen zweitgrößten Verkehrsflughafens in Baden-Württemberg vor. Das waren im Jahr 2019 1,3 Millionen Passagiere, deren Anzahl sank im vergangenen Jahr auf 618.000 Ein- und Aussteiger und für dieses Jahr peilt er die Marke von 800.000 an.
Warum der Flughafenchef seinen Blick vor allem auf den touristischen Verkehr richtet, erklärt sich aus der Entwicklung nach der überwundenen Lock-Down-Phase. Der Verkehr bei den „sich selbst vermarktenden Fluggesellschaften“, wie er die Low-Cost-Carriern Ryanair und Wizz Air höflich umschreibt, habe sich schneller erholt als die Pauschalreise. Das Geschäft mit den Low-Costern macht aktuell etwa drei Viertel des Aufkommens am FKB aus. Zusammen mit den anderen Fluggesellschaften Aegean, Corendon, Eurowings und Tuifly werden in diesem Sommer 35 Ziele in 18 Ländern angeflogen. Trotz dieser durchaus anschaulichen Zahlen gibt sich der erfahrene Airportmanager keinen Illusionen hin, wie schwierig ist wird, gewachsene Strukturen zu verändern.  Vollcharter von Reiseveranstaltern seien doch mittlerweile eher die Ausnahme, erklärt Kotzan, somit sei er auf Kooperationen von Reiseveranstalter angewiesen mit Schwerpunkt Pauschalreisen. „Diese Vertriebsschiene wollen wir stärker machen, denn der Markt ist da“.
 
Was wird mit dem Pauschalurlaub?
Und zu hinterfragen sei auch, ob es in einigen Jahren die klassische Pauschalreise noch in dieser Form bestehe, denn das dynamische Paketieren nehme immer mehr Form an. Außerdem sieht er noch Ziele und Destinationen, die durch die vorhandenen Flüge nicht abgedeckt werden, wie beispielsweise bei Städtereisen. Und dazu versucht er mit seinem Team Fluggesellschaften und Veranstalter zusammen zu bringen, um neue Ziele gemeinsam aufzugreifen.
„Als Flughafen verkaufen wir ja keine Flüge, sondern wir sind Dienstleister mit drei Partnern, nämlich den Fluggesellschaften, den Veranstaltern und dem Reisevertrieb“, heißt es. Dazu passt auch als Besonderheit, dass Eurowings hier ebenfalls Kontingente an Reiseveranstalter weitergibt.
 
Der Blick geht über die Landesgrenze
Zum Einzugsbereich zählen nicht nur Baden-Württemberg und angrenzende Bundesländer (mit unterschiedlichen Ferienterminen) sondern auch Frankreich, wie der Blick über den Rhein auf das andere Ufer beweist. Das ist beinahe symbolisch zu verstehen. Denn danach gefragt, was dem Flughafen noch an Zielen fehle, nennt Kotzan spontan „die Hub-Anbindungen für weitergehende Langstrecken“ und meint damit nicht Frankfurt oder München, sondern europäische und andere internationale Drehkreuze.
 
(Fast) alles in eigener Hand
 
„Wir können selbst dafür sorgen, dass die Passagiere hier gern abfliegen“. Das klingt selbstbewusst und hat seinen Grund: Wir machen alles selber (mit Ausnahmen der Luftsicherheit) und haben daher Einfluss auf die Qualität aller Anläufe im Betrieb. Das schafft Vorteile, ein freundliches Team von Mitarbeitern, kurze Wege, eine „geschmeidige“ Abfertigung, Parkmöglichkeiten direkt vor der Tür, sowie die Chance, auf Veränderungen schnell reagieren zu können, beispielsweise Ausbau im Bereich Passkontrollen, die länger dauern in Corona-Zeiten.

Noch etwas hat der Flughafen in eigener Regie, nämlich einen eigenen Golfplatz. Den haben sich die kanadischen Erbauer des ehemaligen Militärflughafens parallel zur Start/Landebahn gleich einmal mit dazu gebaut und zwar komplett mit 18 Loch. Pflichtbewusst haben wir den Platz natürlich ausprobiert und werden bei nächster Gelegenheit darüber berichten .

Quelle: Eigen

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