Cervo Chalets Resort Zermatt
Shanghai Sofitel
Duftmoleküle sorgen für Wiedererkennung und Wohlbefinden
Schon wenn man die Eingangshalle eines Hotels betritt, soll man sich wohl und heimelig fühlen. Unsere Nase ist das einzige Sinnesorgan, das seine Impulse direkt ans Gehirn weiterleitet, deswegen ist es vor allem für Hotels wichtig, schon an der Rezeption für die richtige Stimmung zu sorgen. Robert Müller-Grünow produziert mit seinem Unternehmen „Scentcommunication“ Duftkonzepte und die dazugehörigen Technologien für die unterschiedlichsten Branchen. Für über 100 Hotels fand er bereits die richtigen Duft-Noten. „Beyond Exploring No. 6“ – so heißt der Duft, der exklusiv für das Cervo Mountain Resorts in Zermatt kreiert wurde. Seit vergangenem Winter duften die Chalets des Berghotels nach Zedernholz, Patschuli und Moschus.
Das La Mamounia in Marrakesch in Marokko riecht über die Belüftung. Dort natürlich angepasst an den nordafrikanischen Raum. „La Mamounia Fragrance“ duftet nach Palmen, Datteln und Zedernholz, hergestellt von der französischen Parfümeurin Olivia Giacobetti.
Wie es funktioniert
Beim Riechen werden die Duftmoleküle mit der Luft eingeatmet und treffen auf die Nervenzellen der Riechschleimhaut. Sie steht in direkter Verbindung mit dem Gehirn, genauer mit dem limbischen System. Dieses System ist beim Menschen für die Emotionen zuständig. So steuern Gerüche unser Wohlbefinden und der benachbarte Hippocampus sorgt dafür, dass diese Erinnerung gespeichert wird. „Wann immer wir also einen bestimmten Duft wahrnehmen, bringt das Gedächtnis uns den Moment zurück, an dem wir ihn das erste Mal erlebt haben, aber auch die damit verbundenen Emotionen, gute wie schlechte“, so Professor Hanns Hatt, Biologe und Mediziner an der Ruhr-Universität in Bochum.
Nachdem ein Geruch für ein Hotel kreiert wurde, muss er auch an der richtigen Stelle wieder abgegeben werden. Dies geschieht über Geräte zum Aufstellen, Anbringen an die Wand oder auch zum Integrieren in die Klimaanlage. Immer aber geht es darum, dass es angenehm riecht, aber nicht unbedingt wahrnehmbar.
So riecht es in den Park Hyatt Hotels
Blaise Mautin ist Parfümeur in Paris und seit Jahren für die Park-Hyatt-Hotels weltweit für den richtigen Geruch zuständig. Dabei geht es ihm nicht darum, das jedes Park Hyatt rund um die Welt gleich riecht, sondern er passt die Gerüche individuell für jedes Haus an. In arabischen Ländern muss es daher etwas schwerer riechen, daher wird im Park Hyatt Dubai mit Amber gearbeitet, in Istanbul mit Rosen und in Washington mit Veilchen. Im Park Hyatt Zürich, das durch seine Glasarchitektur besticht, musste der Geruch eher leicht und frisch daherkommen. Daher wurde eine Essenz der Ylang-Ylang-Frucht, Bergamotte, Orange, Zitrone verwendet. Wichtig ist laut Mautin, das man nicht den Eindruck hat, hier werden Parfüms eingesetzt, sondern das Hotel riecht eben so. Das klappt auch mit schweren Gerüchen, so dominiert im Park Hyatt Paris-Vendôme ist ein Duft nach Patschuli, russischem Leder und Orangen.
Düfte auch für unterschiedliche Bereiche
Wer in einem Haus der Hotelkette Sofitel absteigt, wird mit den unterschiedlichsten Düften empfangen: Im Spa riecht es nach „Jatamansi“, einer Pflanze aus den Tälern des Himalayas, im Fitnessbereich duftet es wie in „frischen Sommergärten“. Dies gilt für alle Sofitels, nur der Lobby-Bereich wird für jedes Haus anders beduftet: Das Sofitel Chicago Water Towers steht für einen warmen Zedernduft, das Sofitel Shanghai Sheshan hält es mit einem würzig-orientalischen Geruch.
Quelle: bo, div
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