Hotels legen Verbraucher rein
Kaum kehrt die Reisefreiheit zurück, überschlagen sich Hotels mit Angeboten, um Urlauber oder auch Geschäftsleute in ihre Häuser zu locken. Manches dabei sind Lockvogel-Angebote oder schlichtweg falsche Offerten, wie der Münchner Merkur berichtet.

Das, was Urlauber mit späten Flugzeiten immer anzieht, ist das Versprechen eines späten Check-out. Genau damit wirbt ein Fünf-Sterne-Haus der spanischen Kette Barceló Hotels & Resorts in Costa Rica, schränkt allerdings ein, das dies nur „bei Verfügbarkeit“ möglich wäre. Bild.de stellte fest, das der Begriff Verfügbarkeit wohl eher mit Willkür zu ersetzen ist: Im Vorfeld wurden keine Auskünfte darüber erteilt, an der Rezeption hieß es nur, dass dieser Gratis-Spät-Checkout nicht möglich wäre, da es „viele Anreisen“ gebe. Doch war das Hotel nicht ausgebucht.“ Auf Nachfrage bei der Barceló-Konzernzentrale hätte es keine Antwort gegeben.

Farbige Buttons als Lockmittel
Verschiedenfarbigen Werbe-Buttons auf Buchungsplattformen werben mit einem „Spezial-Preis für Mitglieder“ oder dem „Preis zu Jahresbeginn“. Klingt gut, ist es aber nicht, denn wer den Weg über Meta-Suchmaschinen geht oder sich auf den Hotelseiten beim Bonusprogramm anmeldet, der erhält teilweise noch günstigere Raten.

Frühstück kostet extra
Was in den USA schon immer üblich ist, nämlich die Übernachtungspreise ohne Frühstück anzugeben, wird auch in Deutschland immer häufiger eingesetzt. Der Grund: Damit wollen die Ketten in Preis-Suchmaschinen möglichst weit oben stehen.
Wer also aufs Frühstück im Hotel besonderen Wert legt, sollte bei den Angeboten darauf achten, ob es inkludiert ist oder aber googlen, ob nicht in der Nähe der jeweiligen Unterkunft eine Bäckerei mit Sitzgelegenheiten oder ein Café liegt.

Alles kostet plötzlich extra

Um möglichst weit oben in den Suchmaschinen gelistet zu werden werden auch andere frühere Gratis-Leistungen extra berechnet.
Egal obFrüh-Check-in, Sauna-Benutzung, Flughafen-Shuttle oder ein ruhiges Zimmer – für alles muss jetzt extra bezahlt werden.
Wie sich das bei den einzelnen Hotels geändert hat, erfährt der Buchende am besten durch die Bewertungen von anderen Gästen, beispielsweise bei TripAdvisor. Dort gibt es nämlich meistens die besten Hinweise auf Zusatzkosten.

Waschbecken statt Dusche
Online steht oftmals nur im Kleingedruckten, dass es in der Unterkunft nur Gemeinschaftsduschen gibt. Im normalen Text findet sich nur das Wort „Waschbecken“, erst in der Buchungsbestätigung wird über die „Gemeinschaftsdusche“ geschrieben.
Hier hat man bei Stornierungen oder Beschwerden gute Chancen, denn der Urlauber wurde arglistig getäuscht.

„Wenden Sie sich an das Reisebüro!“
Diesen Satz kann man an vielen Hotelrezeptionen hören, wenn man eine Beschwerde vorbringen möchte. Doch auch, wenn’s für die Hotelangestellten nervig ist, bei Reklamationen ist immer zunächst das Hotel der Ansprechpartner. Expedia.de oder booking.com sind nämlich nur die Vermittler des Angebots.

Beschwerden im Allgemeinen können zudem auf der Seite vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland eingereicht werden.

https://www.merkur.de/verbraucher/werden-nds-sechs-miese-maschen-wie-verbraucher-in-hotels-reingelegt-92054942.html

Quelle: Merkur