Droht eine Zeckeninvasion?
So angenehm manche den milden Winter empfanden, birgt er doch eine große Gefahr. Während sonst durch längere Frostperioden vier von fünf Zecken sterben, haben in diesem Winter eine Menge dieser Blutsauger überlebt. Schon jetzt lauert die Gefahr nicht nur im Unterholz, sondern auch in den Parks vieler Städte, denn bereits ab Temperaturen von acht Grad Celsius werden die Spinnentiere munter – und sie sind ausgehungert.
Nach Einschätzung vieler Parasitologen ist die Zecke das gefährlichste freilebende Tier in Deutschland, kann sie doch bis zu 50 Krankheiten übertragen, darunter Borreliose und die FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die Auswirkungen auf den Menschen können von leichten Grippesymptomen über Hirnhautentzündung bis zu lebenslanger Schlappheit führen. Während Impfungen gegen den FSME-Virus helfen können, ist der Mensch der Borreliose nahezu schutzlos ausgeliefert. Einzig eine schnelle Gabe von Antibiotika kann helfen. Ein sicheres Zeichen für eine Borreliose-Ansteckung ist, wenn sich ein roter Kreis rund um den Zeckenbiss bildet. Behandelbar ist aber die sogenannte Babesiose oder Hundemalaria, die durch Hunde aus Mittelmeerländern eingeschleppt wurde.Winzige Parasiten zerstören dabei die roten Blutkörperchen, Symptome sind Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
Grundsätzlich, so raten Wissenschaftler und Mediziner, sollte man nach einem Zeckenbiss das Tier mit einer speziellen Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen. Dies ist vor allem für die Übertragung der Borreliose bedeutsam, da hier das Risiko umso höher ist, je länger die Zecke saugt. Golfer und Wanderer sollten auch darauf achten, ihre Kleidung nach den Tieren zu untersuchen, denn ein einfacher Waschgang mit 40 Grad wird von den Zecken überlebt. Gegen FSME ( und leider nur als Prophylaxe gegen FSME) hilft die Zeckenschutzimpfung.
Die sollte als Vorsichtsmaßnahme vor allem eingesetzt werden, wenn man vorhat sich in folgenden Gebieten länger im Freien aufzuhalten: Bayern, außer einem schmalen Flur ,der nördlich von Augsburg beginnt und sich breiter über das Allgäu erstreckt, Baden-Württemberg, südliches Hessen, Thüringen, rund um Marburg, Birkenfeld und Karlsruhe. In Österreich gelten vor allem die Gebiete Tiroler Inntal, Salzburger Flachgau, Oberösterreichisches Alpenvorland, südliche Steiermark, Wien, Kärnten, Burgenland und das Donauland als besonders gefährlich. Wie groß die Gefahr ist, kann man an folgender Zahl erkennen: In Österreich bissen Zecken im vergangenen Jahr 9 Millionen Mal zu, damit rein statistisch einmal jeden Österreicher.
Weitere Informationen unter https://www.zecken.de
Quelle: zecken.de
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