PUNK: Wir versprechen nichts

Städtischen Galerie Rosenheim inszeniert Protestkultur der 1970er Jahre

Chaos, Krach, Kreativität – Eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Rosenheim setzt aktuell Punk als Haltung und Lebensgefühl in Szene. Die für eine Kunstgalerie ungewöhnliche Ausstellung ist noch bis 13. April jeweils Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr für 6 Euro Eintritt zu sehen.
Blondie, Sex Pistols und The Clash: Als in den 1970er Jahren Punkrock die Clubs in New York und London eroberte, war sofort klar, hier geht es nicht nur um Musik, sondern um eine radikale Abkehr von allem, was bisher als etabliert galt. Laut, wild, grell – Punk war Protest, eine Kampfansage an spießige Konventionen und festgefahrene Werte. Subkultur gegen Hochkultur, Rebellion gegen Stillstand, DIY (Do It Yourself) statt Mainstream. Egal ob jemand die Punk-Bewegung selbst miterlebt hat oder nicht, die Ausstellung in der Städtischen Galerie Rosenheim ist eine kurzweilige emotionale Zeitreise in die 1970er und 1980er Jahre. „PUNK: Wir versprechen nichts!“ ist ein Erlebnis, eine Reise mitten hinein in das rohe Herz einer Bewegung, die bis heute nachwirkt.

Zeitreise durch Clubkultur und kreative Explosion
In der Galerie taucht man ein in die vibrierende Welt der Punk-Clubs, ist mit dabei an jenen mythischen Orten, an denen alles begann. Szenetreffpunkte wie der legendäre Ratinger Hof in Düsseldorf werden durch inszenierte Clubräume wieder lebendig. Fotografien von Ikonen wie Ilse Ruppert, Esther Friedman und Richard Gleim holen die wütenden, wilden Gesichter von damals ins Hier und Jetzt und zeigen die ungeschönte Realität einer Subkultur, die den grauen Alltag der späten 1970er Jahre in Ost und West kräftig durcheinanderwirbelte.

Kunst, Mode, Musik – Punk als kreativer Akt
Punk war aber weit mehr als nur Sound – Punk war Kunst, Mode, Performance. Die Städtische Galerie zeigt Werke von Andy Warhol, Joseph Beuys, Yana Yo, Martin Kippenberger, Lisa Endriß, Petra Gerschner und Markus Oehlen. Sie alle waren eng mit der Szene verwoben. Bühnenoutfits von FM EINHEIT und exzentrische Kreationen der Designerin Claudia Skoda belegen, wie Mode zum Mittel der Provokation wurde. Wer Punk war, zeigte es offensiv – mit Sicherheitsnadeln in der Wange, zerrissenen Klamotten, neongefärbten Haaren, Irokesen-Schnitt und einem Look, der wie eine Faust auf die Konventionen einschlug. Die britische Designerin Vivienne Westwood eroberte damit die Laufstege und Boutiquen der Welt – Provokation pur im Vereinigten Königreich.

Sehen, hören, mitmachen – Punk lebt!
Und weil Punk niemals nur Theorie war, weil Punk nach Ansicht der Ausstellungsmacher immer noch lebt und gelebt wird, veranstaltet die Galerie auch Konzerte: Mit der Show „Sweat and Blood & New Age Doom“ der russischen Protestband Pussy Riot am 21. Februar ist Galerieleiterin Andrea Hauser-Mair ein bemerkenswerter Coup gelungen. Weitere Konzerte sind geplant (Termine: https://www.galerie.rosenheim.de).
Zudem lädt die Ausstellung zum Mitmachen ein: Eine integrierte Bühne ermöglicht Live-Performances und Experimente, Video- und Audiostationen machen Konzerte von Punkbands erfahrbar. Auch gibt es Mitmach-Stationen – getreu dem Motto: „Do It Yourself“. „Punk heißt für mich vor allem Machen. Es geht darum Position zu beziehen und sich zu engagieren für die eigenen Ideale, den Freundeskreis, die eigene Musik oder Mode. Selbst etwas tun und einfach loslegen anstatt wegducken oder abwarten. Und das auch im Hier und Jetzt“, betont Hauser-Mair.

Punk heute – zwischen Konsumkritik und Revolte
Die Idee der Selbstermächtigung, die einst die Punkbewegung prägte, hat also nichts an Bedeutung verloren. In einer Welt voller Krisen ist es Zeit für ungefilterten Ausdruck, Widerstand und laute Stimmen. Der bewusste Verzicht auf Konsum, das Do-it-yourself-Prinzip und die Störung gesellschaftlicher Normen machen Punk mehr denn je aktuell. Wie reagiert man auf eine radikalisierte Welt? Vielleicht so, wie es Punk schon immer tat: Laut sein, Unruhe stiften und Missstände sichtbar machen. Die Ausstellung „PUNK: Wir versprechen nichts!“ lädt dazu ein, genau das zu tun. Nicht nur betrachten – aktiv werden. Nicht nur konsumieren – selbst gestalten. Denn Punk ist mehr als eine Ära. Punk ist eine Haltung.
 
„PUNK: Wir versprechen nichts!“ bis 13. April
Städtische Galerie Rosenheim?Max-Bram-Platz 2, 83022 Rosenheim
Geöffnet: Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr
Eintritt: 6 Euro

Quelle: Eigen

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