Was sich hinter der IP-Nummer verbirgt
Wie sicher ein Handy gegen Wasser und Schmutz geschützt ist, erfährt der Nutzer aus der sogenannten International Protection –Schutzklasse, die mit dem Kürzel „IP“ und zwei Ziffern angegeben ist. Die erste steht für die Staub-, die zweite für die Wasser-Schutzklasse. Der Staubschutz wird mit einer Zahl zwischen 0 und sechs beziffert, der Wasserschutz mit 0 bis 9 alles nach der Norm DIN EN 60529 beziehungsweise IEC 60529.
Die „0“ steht für keinerlei Schutz, die „3“ bei Festkörpern bis 2,5 Millimeter, die „5“ bedeutet „staubgeschützt“ nur die „6“ heisst „staubdicht. Bei Wasser gilt für die „0“ ebenfalls keinerlei Schutz, die „3 „ steht für „Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte“. Wer eine „ 5“ vorfindet, darf sich freuen, dass sein Handy auch Strahlwasser aus der Düse veträgt, die „7“ zeigt schon das Untertauchen für eine halbe Stunde in bis zu einem Meter Tiefe an und nur die „9“ verträgt sogar einen Kontakt mit Hochdruckreinigern.
Hersteller werben gern mit besonderen Features, wozu eben auch das Merkmal „wasserfest“ gehört. Doch was auf dem Produktblatt groß angekündigt wird, sollte im Alltag lieber nicht getestet werden. Denn auch wenn ein Smartphone oder Tablet vor Wasser geschützt sein soll, heißt es noch lange nicht, das es auch wasserfest ist.
Kommen beim Nutzer Zweifel auf, ob ein Gerät wirklich vor Wasser geschützt ist, sollte er im Handbuch die Vorgaben des Herstellers nachschlagen, bevor er mit dem Handy tauchen geht. In der Regel spricht der Hersteller dort davon, wasserfeste Handys nur mit klarem Wasser ohne Zusätze in Verbindung zu bringen. Vor allem die Anschlussbuchsen sind Schwachpunkte bei einem Handy. Zum Beispiel durch den Kopfhöreranschluss oder die USB-Buchse könne leicht Wasser ins Gerät gelangen. Bei den wasser- und staubfesten Geräten werden diese Anschlüsse zwar von innen versiegelt oder mit einer Gummikappe geschützt, doch auch das bietet keinen hundertprozentigen Schutz.
Gut geschützt sind viele Outdoor-Handys, das Samsung Galaxy XCover2 bringt es auf eine IP von 67, das simvalley MOBILE XT-520 SUN auf IP65, das Nokia 3720 classic schafft nur eine IP54, ist also noch staubgeschützt und hält gerade mal noch Spritzwasser aus. Apple und LG haben ihre Produkte noch nicht nach den Normen untersuchen lassen.
Wer sein Smartphone abhärten will, kann zu einer Schutzhülle greifen. Diese sollte aber passgenau sitzen und bestimmte Eigenschaften erfüllen. Solche Hüllen mit der IP67 gibt es auch für das iPhone und LG-Smartphones.
Wenn ein Telefon einfach so mal ins Wasser fällt, sollte man schnell zu handeln: falls möglich Akku rausnehmen, SIM- und Speicherkarten entfernen und zehn Minuten mit einem Staubsauger die Feuchtigkeit absaugen. Dann das Handy in eine mit Reis gefüllte Box legen und einen Tag trocknen lassen und wieder anschalten. Wenn es dann wieder funktioniert, funktioniert es wieder, wenn nicht, dann nicht.
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