Die Weinschlacht von Haro, La Rioja
Dass die Spanier einen seltsamen Umgang mit Lebensmitteln pflegen, weiß man spätestens seit man von der „La Tomatina“ in Bunol nahe Valencia gehört hat, wo sich Feierwütige in Tomaten und auf Tomaten und mit Tomaten werfen.
Noch übler geht es da im kleinen spanische Dorf Haro im Weinanbaugebiet La Rioja zu. La Batalla del Vino ist mittlerweile fester Bestandteil des jährlichen Weinfestes und hält seit 1965 sogar den Titel eines “Festes mit nationalem touristischen Interesse”. Der grundlegende Hintergedanke dieses Weinfestes ist, wie bei allen Festen seiner Art, die Feier der beendeten Weinlese. In Haro genieβt man zu diesem Anlass reichliche Mengen des edlen Rioja-Weins und gibt dem Fest mit der skurrilen Schlacht noch eine besondere Note. In den frühen Morgenstunden des 29. Juni eines jeden Jahres, so klärt der Anbieter von Ferienwohnungen in Spanien, https://www.ferienwohnungen-spanien.de auf, “trainiert” durch den Weinkonsum und die Party des Vorabends, ziehen die Dorfbewohner und Besucher in ihrer “Uniform” aus weißer Kleidung und einem roten Tuch 6 km bergan, wo sie das “Schlachtfeld” vor der kleinen Kapelle Los Risicos de Bilibao erreichen, auf dem bereits die Lastwägen mit 75.000 Liter Wein als “Munition” warten.
Die Ursprünge dieser Tradition gehen zurück auf das 12. Jahrhundert. Damals gab es Gebietsstreitigkeiten zwischen den benachbarten Städten. Der Disput wurde schließlich beigelegt und das Land um Los Risicos de Bilibao fiel unter die Zuständigkeit von Haro. Die Vereinbarung sah vor, dass die Bewohner der kleinen nordspanischen Stadt die Grenzen ihres Territoriums jedes Jahr aufs Neue mit einer lila Flagge markieren mussten, andernfalls würde das Land Eigentum des benachbarten Ortes Miranda de Ebro. Und so kam es, dass eine jährliche Wallfahrt zur kleinen Kapelle Los Risicos de Bilibao führte, in der an jedem Morgen eines 29. Juni eine Messe abgehalten wurde. Anschlieβend stellte der Bürgermeister des Dorfes eine lilafarbene Fahne auf dem höchsten Punkt der Wallfahrtsstätte auf. Es wurde Brauch, dass die Dorfbewohner nach der Zeremonie auf dem Platz vor der Kapelle ein gemeinsames Essen zelebrierten. Dabei trug es sich der Legende nach im Jahr 1710 zu, dass ein Dorfbewohner begann, einen anderen zu erfrischen, indem er den Wein, den er in seinem Trinkbeutel hatte, über ihn ergoss. Die Weinschlacht war geboren!
Sobald die Messe beendet ist und der Bürgermeister die Fahne aufgestellt hat, beginnt das zügellose Chaos. Ab jetzt darf mit allen erdenklichen “Waffen” wie Eimern, Weinschläuchen, Wasserpistolen und allem, was sprühen, ausgegossen oder geworfen werden kann, “gekämpft” werden. Diejenigen, die nach der Rotweindusche immer noch nüchtern sind und Ausdauer haben, ziehen als durchnässte lila Karawane zurück zum Dorfplatz, wo die Fiesta mit Essen, Trinken und jeder Menge Spaß weiter geht.
Quelle: fereinwohnungen-spanien.de
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