EU berät über neue Handgepäcksregelung
Da war man aber bei Ryan Air wenig erfreut: Erst drücken höhere Treibstoffkosten dem irischen Billigflieger die Gewinne, dann startet man auch noch eine Kundeninitiative und kündigt an, demnächst auf Gebühren für das Ausdrucken der Bordkarte zu erlassen und ein ein zweites Stück Handgepäck zu erlauben, da fordert genau dieses der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments.
Im Januar könnte das Europäische Parlament genau diese Regelung bindend einführen, was nicht gerade auf die Begeisterung der Airliner stösst. Denn in den Gepäckfächern an Bord wird es zunehmend eng, seit die Linien in ihre Maschinen dank dünnerer Sitzpolster bis zu ein Dutzend Stühle mehr montieren und die Flieger zudem im Schnitt gut zehn Prozent stärker auslasten als noch vor fünf Jahren. Positiv betrachten die Flughafenbetreiber die neue Regelung. Immerhin steigt damit die Chance, das mehr Kunden in den Duty free-Läden ihr Geld lassen, wenn sie die Ware auch gleich mit in den Flieger nehmen dürfen.
Zwar glauben Beobachter des EU-Parlaments, dass diese Regelung eingeführt wird, da die sehr kundenfreundlichen Urteile des europäischen Gerichtshofs in diese Richtung weisen, dennoch kann noch Zeit ins Land ziehen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen ist. Mit Einsprüchen und Vertagungen in Ausschüsse kann sich die Einführung bis ins Jahr 2015 schleppen. Solange kann Ryan Air mit dem kostenlosen Transport eines zweiten Handgepäckstücks werben, auch wenn dies vielleicht nur der Wintermantel im Ablagefach ist.
http://https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/gepaeckregelung-eu-sagt-billig-fliegern-den-kampf-an/8986770.html
Quelle: Wirtschaftswoche
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