EU stellt Empfehlungen für Kreuzfahrtanbieter auf
Wenn es denn mal wieder losgehen sollte, mit Kreuzfahrten in Europa, dann sollten sich die Reedereien an einem 50-seitigen Ratschlagkatalog halten, den die EU aufgestellt hat. Danach sollen zum Beispiel Menschen, die älter als 65 Jahre seien oder unter chronischen Krankheiten leiden, vor Reiseantritt einen Arzt aufzusuchen, ob den ihr Gesundheitszustand überhaupt die Reise erlaube. Zudem sollten Aktivitäten und Services an Bord „nach Altersgruppen organisiert“ werden, um ältere Gäste und Crewmitglieder von jüngeren zu trennen. Unter anderem soll Passagieren empfohlen werden, die Aufzüge möglichst nicht zu benutzen. In Spielkasinos, Restaurants und anderen öffentlichen Bereichen müssen die Reedereien auf die Einhaltung von Mindestabständen und das Tragen von Gesichtsmasken achten. In den Pools soll die Kapazität so begrenzt werden, dass jedem Schwimmer mindestens vier Quadratmeter zur Verfügung stehen. Mahlzeiten an Bord sollten im Schichtbetrieb eingenommen werden, um den Andrang auf die Restaurants zu begrenzen. Einen Tisch sollten sich jeweils nur Gäste aus einer Kabine oder einem Haushalt teilen.
Um mögliche Covid-19-Fälle schnell isolieren zu können, sollen die Anbieter für mindestens fünf Prozent der Passagiere und fünf Prozent des Personals eigens dafür vorgesehene Kabinen vorhalten, wenn auf der Reise nicht jederzeit binnen 24 Stunden ein Hafen angelaufen werden kann. Bei Reisen mit kürzeren Intervallen zwischen den Anläufen soll eine Kapazität von einem Prozent für Quarantäne-Kabinen genügen.
Die EU wendet sich aber mit ihren Empfehlungen nicht nur an die Reedereien, sondern auch an die Häfen: So müssen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Auch die Einschränkung der Kapazität an Bord sollte eingehalten werden und zunächst nur mit kürzeren Reisen von drei bis sieben Tagen Dauer und wenigen Hafenanläufen gestartet werden.
Da zieht auch die nächste Kreuzfahrt-Reederei die Notbremse: Costa verlängert die Kreuzfahrt-Pause bis 15. August. Außerdem kündigt die Reederei die Annullierung aller Kreuzfahrten in Nordeuropa für den Rest der laufenden Sommersaison an. Zwar hält MSC an seinen Plänen fest, im Mittelmeer wieder loszulegen, doch alle nordeuropäischen Routen wurden bis Mitte Oktober gecancelt. TUI will "Blaue Reisen" auflegen, andere die "Cruise to Nowhere": gemeint sind jeweils drei- bis fünftägige Kreuzfahrten, die nur am Start- und Zielort, die wiederum identisch sind, überhaupt anlanden.
Quelle: div
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