Wiens berühmteste Letzte-Ruhe-Stätte wird 150 Jahre alt
Der Wiener Zentralfriedhof, einer der bedeutendsten Friedhöfe der Welt, feiert am 1. November 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1874 hat er sich zu einem Ort von besonderem kulturellem und historischem Wert entwickelt und gilt als Geheimtipp für alle Liebhaber morbider Orte.
Mit über drei Millionen bestatteten Personen ist der Zentralfriedhof der zweitgrößte Friedhof der Welt gemessen an der Anzahl der Toten. Flächenmäßig nimmt er mit seinen 2,5 Quadratkilometern den siebten Platz weltweit ein, den zweiten innerhalb Europas. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich rund 330.000 Gräber, darunter etwa 1.000 Ehrengräber. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhe gefunden - darunter zum Beispiel die Komponisten Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Franz Schubert und Johann Strauss als auch andere große Namen wie der Architekt Adolf Loos oder die Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr. Mit der von Max Hegele entworfenen Kirche zum heiligen Borromäus befindet sich außerdem ein architektonisches Highlight des Wiener Jugendstils am Wiener Zentralfriedhof.
Halloween rund um die Gräber und ein Museum
Das Jubiläumsjahr wird bis Ende Oktober mit besonderen und teils unerwarteten Veranstaltungen gefeiert. Auf dem Programm stehen noch eine Lesung, eine Kabarettaufführung sowie zum Abschluss das Halloween-Fest für kleine und große Gruselfans.
Neben seiner eigentlichen Funktion bietet der Zentralfriedhof durch das Bestattungsmuseum auch einen einzigartigen Einblick in die Wiener Auseinandersetzung mit dem Tod. Das Museum präsentiert auf anschauliche Weise die Geschichte und Traditionen der Beisetzungen in Wien. Zwischen kunstvollen Särgen und anderen historischen Bestattungsritualen bietet die Ausstellung einen oft humorvollen Zugang zu diesem Thema und spiegelt so den berühmten schwarzen Humor der Wiener wider. Unter anderem kann man hier auch ungewöhnliche Merchandising-Artikel erwerben, wie ein T-Shirt mit dem Spruch „We put the FUN in Funeral“ oder Honig, produziert von den Bienen des Zentralfriedhofs.
Mobilität wird aufm Friedhof groß geschrieben
Kilometerlange Spaziergänge sind möglich: Besucher können den Friedhof auf 80 Kilometern an Straßen und Wegen erkunden. Zwei ausgeschilderte Laufstrecken „Silent Run“ ermöglichen es den Besuchern, den Friedhof auf sportliche Weise zu entdecken und dabei die Ruhe zu genießen. Eine eigene Buslinie bedient 19 Haltestellen, um die Navigation auf dem riesigen Gelände zu erleichtern.
Exklusiv nach Einbruch der Dunkelheit bieten die Nachtführungen am Wiener Zentralfriedhof spannende Einblicke in schaurige Legenden, Bestattungsrituale und historische Ereignisse wie die Entstehung der forensischen Medizin – ein Erlebnis, das garantiert für Gänsehaut sorgt.
Eintagsfliegen-Kurzfilm
Übrigens sorgen für kulinarische Pausen ein traditionelles Kaffeehaus und ein Würstelstand direkt beim Friedhofsgelände. „A schöne Leich“ und „Der Tod, das muss ein Wiener sein“ sowie die ganz spezielle morbide Wiener Lebensart wird vom
WienTourismus mit einem Kurzfilm geehrt. Mit dem zweideutigen Namen „Vienna: the last place you want to be.“ erzählt er die Geschichte einer Eintagsfliege, die ihren einzigen Lebenstag in Wien verbringt. Immer abrufbar ist das Werk unter thelastplace.vienna.info
Quelle: Wientourismus
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