Chinesen reisen mehr
Der Eindruck war ja längst schon zu gewinnen: Wo immer Deutsche auch hinreisten, die Chinesen waren schon da und sie waren zahlenmässig überlegen. Aber auch , was die Spendierhosen anging, fielen die Hosentaschen der Chinesen insgesamt auch größer aus: 102 Milliarden US Dollar gaben sie aus und damit 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutsche und Amerikaner brachten es jeweils auf nur 85 Milliarden. Diese Zahlen veröffentlichte jetzt die Welttourismusorganisation UNWTO.
Dank der schnellen Urbanisierung, wachsender Einkommen und der Lockerung der Ausreisebestimmungen ist die Anzahl der reisenden Chinesen in 12 Jahren um das 8fache auf über 80 Millionen im Jahr 2012 gestiegen. In den nächsten Jahren soll nach einer Schätzung des Chinesischen Tourismusamtes diese Zahl auf über 200 Millionen anwachsen. Jeder fünfte Tourist wäre dann ein Chinese.
Einen großen Sprung nach vorne machten auch Reisende aus der Russischen Förderation, die mit 43 Milliarden ausgegebenen US Dollars jetzt den fünften Platz in der Weltrangliste belegen, hinter Großbritannien ( 52 Milliarden),aber schon vor Japan, Italien und Frankreich. Neu auf den vorderen Plätzen ist Brasilien, das vom 29.Platz auf Platz12 sprang mit einem Gesamtvolumen von 22 Milliarden US Dollar.
Ob allerdings die krisengeschüttelten Länder Südeuropas vom neuen Reiseboom der Chinesen profitieren, bleibt mehr als fraglich. Im Gegensatz zu Deutschen und Amerikanern strebt der chinesische Tourist weniger an die Sonne und das Meer, als vielmehr in die Luxusboutiquen westlicher Topdesigner. Die Farbe Braun gilt im Gesicht eher als unschicklich, die Produkte der Modemacher im Heimatland als nahezu unbezahlbar, dank einer Luxussteuer von bis zu 30 Prozent. Daher werden wohl die großen Metropolen Europas mit ihren internationalen Einkaufsstraßen die größeren Zuwächse erwarten dürfen.
Quelle: UNWTO
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